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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sandstein« (10.11.2010, 11:11)
Mastermind
unregistriert
Ich meine damit, ein "Professioneller Autodidakt" kann schon VOR seinem Studium programmieren
Zitat
und kennt das Handbuch der Informatik In- und Auswendig.
Zitat
Wenn also jemand von der Uni oder der FH kommt und davor nicht das kleinste bischen Programmierarbeit geleistet hat, wird er gegen jeden 17jährigen Nerd verlieren.
Ich meine damit, ein "Professioneller Autodidakt" kann schon VOR seinem Studium programmieren
Trifft auch auf viele Studenten zu.
Zitat
und kennt das Handbuch der Informatik In- und Auswendig.
Mir war bislang nicht klar dass es ein Handbuch der Informatik gibt das man nur auswendig lernen muss und dann kann man alles. Hast du dazu vielleicht einen amazon.de Link?
Zitat
Wenn also jemand von der Uni oder der FH kommt und davor nicht das kleinste bischen Programmierarbeit geleistet hat, wird er gegen jeden 17jährigen Nerd verlieren.
Oh da wüsste ich aber eine Menge Dinge die der Student kann und der Nerd nicht. Um nochmal die Analogie mit dem Maurer zu strapazieren: Bist du auch der Meinung dass es Unsinn ist einen Bauingenieur einzustellen, wenn man einen Maurer haben könnte?
Ich denke der Thread hier ist prima. Jeder der vor der Wahl steht kann sich anschauen wie Studierte und nicht Studierte ihre jeweilige Lebensrealität beschreiben. Und sich dann entscheiden welches Leben mehr etwas für ihn ist.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sandstein« (10.11.2010, 12:06)
Hah, da will ich auch nochmal mitmischen!
Ich hab nämlich mehr oder weniger etwas an Erfahrungen mit dem ganzen, aus jeder Sicht.
Ich selber habe zwei Studiengänge besucht und beides nicht geschafft. Das eine freiwillig, dass andere nicht. Das ist kein Geheimnis, ich weiß warum und gehe damit auch offen um. Der erste Studiengang war Elektrotechnik Informationstechnik. Ich war dort zwei Semester bevor ich zur Angewandten Informatik gewechselt bin. Beides an einer FH.
EI war einfach nicht meins. Ich hab mich in dem Studiengang nie wirklich wohl gefühlt, sehr wohl aber bei den Seminaren zur Programmierung. Der Professor dort hat mich dann auch darauf angesprochen, ob ich nicht zu AI wechseln mag.
Das habe ich getan und es war eine super Entscheidung die ich nicht bereue. Letztendlich hab ich aber eine Mathe Klausur einfach nicht gepackt und das war das aus. Trotzdem habe ich sehr viel gelernt und abgesehen von Mathe war ich auch gut dabei. Laut der Aussage eines Professors war ich bei den praktischen Teilen auch immer einer der Besten.
Jetzt mache ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung.
Soviel zur Vorgeschichte.
Im Studium muss man sich sehr viel selbst erarbeiten, wobei es an der FH sehr praxisorientiert ist und man auch ständig Industrievertreter zu Besuch hat. In der Ausbildung arbeitet man mehr und lernt nebenbei ein paar Grundlagen, bisher war davon wenig für mich von Bedeutung, das mag aber auch an der Vorbildung liegen.
Hier an der Arbeit, ein kleiner mittelständischer Betrieb ist reines Chaos was Code angeht. Der Projektleiter hat sich sein Wissen selber angeeignet, er kennt zwar die Sprache und den Code, aber Dokumentation: nix, Versionsverwaltung: nix: Struktur: nix. Zig Tausend Zeilen Spaghetti Code von einem Programm das in 12 Jahren mehrmals über sich hinaus gewachsen ist. Die Datenbank entspricht nichtmal der ersten Normalform!
Das ganze läuft nur weil der Projektleiter mit dem Code zurecht kommt und wirklich jede Ecke kennt, dass ist eine enorme Leistung, aber Neueinsteiger haben fast keine Chance. Mittlerweile kenne ich zwar die Ecken und Kanten des Codes, aber manches ist kaum durchschaubar und ich muss mir stundenlang erklären lassen wie es funktioniert, nur um dann zu erkennen das man das Ganze viel einfacher hätte lösen können.
Für die Zukunft sehe ich schwarz. Vor allem weil die eingesetzte Sprache (VB6 !) hoffnungslos veraltet ist. Bei Windows 8 werden die Runtimes nicht unterstützt.
Wie kam es zu dem Chaos? Weil oft mehr nach Bauchgefühl und ohne Hintergrund wissen über Elementare Dinge entschieden wurde, oder Module erstellt worden, ohne darüber nachzudenken. Im Code wimmelt es von Fehlern, Erweiterungen sind unheimlich schwer und Fehleranfällig. Wenn man Verbesserungsvorschläge macht, dann kriegt man nur ein "Wieso, es läuft doch, dass haben wir schon immer so gemacht!" zu hören...
Ich habe ein Jahr gebraucht bis wir endlich eine Versionsverwaltung eingesetzt haben, jetzt finden das alle toll, vorher wurde gesagt, dass wäre zu unsicher, da könnte der Code ja einfach weg sein (Backups wurden auf der selben Festplatte gemacht, alle haben mit dem selben Code über ein Netzlaufwerk gearbeitet.)
Meine Meinung: Eine gescheite Ausbildung oder besser ein Studium sind die bessere Wahl wenn man gescheiten Code haben will. Ich warte ständig darauf, dass das wackelige Gerüst in sich zusammen fällt und die Firma vor dem aus steht...
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sandstein« (10.11.2010, 13:14)
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