Zur Bezahlung kann ich leider nichts weiter sagen, da ich bisher keine Erfahrungen im Zusammenhang mit anderen Unternehmen oder mit der Bezahlung bei Vorhandensein eines Studiums habe. Allerdings scheine ich auch eine gewisse Ausnahme darzustellen, da es bei uns einen Tarifvertrag gibt, nach dem die Gehälter festgesetzt werden. Der Grund dafür liegt wohl am ehesten darin, dass die Softwareentwicklung nicht das eigentliche Fachgebiet ist, dem wir nachkommen.
Ob die Ausbildung Spaß macht ist, wie bereits oft genug geschrieben wurde, sehr stark vom jeweiligen Unternehmen und in gewissem Maße auch von der Berufsschule abhängig. In meiner Berufsschule (OSZ IMT in Berlin) war der Unterricht nicht unbedingt der Beste. Es gibt dort, so wie ich gehört habe, einige Lehrer, deren Sozialkompetenzen ein wenig zu wünschen übrig lassen sollen. Am Beispiel des Fachs "Anwendungssysteme": Wir hatten einen Lehrer, der den Inhalt ziemlich schlecht vermitteln konnte, einen, der sich wirklich Mühe gegeben hat, den Unterricht interessant zu gestalten und einen, bei dem einige den Eindruck hatten, er würde den Unterricht nur "neben seiner eigentlichen Artbeit" machen, dessen Bewertungskriterien ebenfalls von manchen in Frage gestellt wurden.
Ob man im Betrieb Spaß haben wird oder welche Qualität die Ausbildung in diesem Teil hat, hängt sehr stark davon ab, wo man ist. Da wir in unserer Berufsschulklasse mit auszubildenden anderer Unternehmen in einer Klasse waren, habe ich beispielsweise von einer Person mitbekommen, dass diese in ihrem Betrieb eigentlich eher als "billige Arbeitskraft" ausgenutzt wird und nicht an für den Lehrinhalt entsprechende Aufgaben gesetzt wird, sondern eher einer Aushilfe im Büro entspricht. Bei uns beispielsweise war es eher so, dass wir im betrieblichen Teil der Ausbildung nicht, wie es eigentlich vorgesehen ist (sofern man es so bezeichnen kann), nicht nur Praxisarbeit bekommen haben, sondern wir haben dort viele Seminare bekommen zu Themen wie SAP, ITIL, .NET, Java, WPF, Oracle usw. Wieder andere durften sich mit für ihr Unternehmen relevanter Entwicklung beschäftigen und auch eine gewisse Verantwortung übernehmen. In unserer Berufsschulklasse waren zwar auch auszubildende der Telekom, allerdings kann ich über deren Praxisteil nicht viel sagen. Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei denen aber ebenfalls einen gewissen Anteil an Schulungen. Erwähnenswert wäre auch, dass einer von denen für eine gewisse Zeit im Ausland eingesetzt wurde.
Während der ausbildung hatten wir aber nicht ein bisschen Mathematik oder Deutsch und nur "Technical English". Ansonsten gab es "Wirtschaft und Sozialkunde", "Sport", "Informationstechnische Systeme" (Kernfach der Systemintegratoren, wobei gewisse Teile auch für einen Anwendungsentwickler relevant sein können) und "Betriebswirtschaftliche Prozesse". Der Hintergrund hinter den nicht fachspeziefischen Fächern ist, dass davon ausgegangen wird, dass ein Fachinformatiker nach der Ausbildung dazu in der Lage sein soll, sich selbstständig zu machen, weshalb diese Bestandteil des Lehrplans sind. Sport wiederum ist meines wissens erforderlich, damit die Schule ihren Status halten darf, den sie hat, um so diverse öffentliche Gelder beziehen zu dürfen (soweit ich weiß, zumindest).
Wie gut man nach einer solchen Ausbildung ist, hängt auch stark von einem selbst ab. Allerdings denke ich auch, dass es mehr schlechte Fachinformatiker als schlechte Informatikstudenten, da ein Studium (so wie man allgemein hört) anspruchsvoller sein soll.
Allerdings habe ich über das Informatikstudium bereits gehört, dass es gerade im Bereich der Programmierung/Softwareentwicklung sehr einfach beginnen soll. Ich denke, sollte das der Fall sein, dass das Studium insgesamt in dem Gebiet dennoch anspruchsvoller sein dürfte, als die Ausbildung.
Ob man mit einer Ausbildung Arbeit findet, hängt von einem selbst ab. Was bereits erwähnt wurde ist die Relevanz von Referenzen. Äußerst wichtig sind allerdings auch Kontakte. Während unserer Ausbildung hatten wir auch mit einem Dozenten ein Seminar, bei dem dieser zu uns meinte, dass wir, sollten wir später mal Arbeit suchen, wir uns an ihn/sein Unternehmen wenden könnten. Auf den Veranstaltungen, auf denen ich mich rumtreibe, habe ich auch schon oft genug miterlebt, dass Programmierer gesucht werden oder dass ich bereits gefragt wurde, ob ich denn Interesse hätte, allerdings ist Spieleentwicklung nicht unbedingt für jeden etwas, vor allem, wenn Geld ein Thema ist. (Ich muss wohl nicht erwähnen, dass auf diesen Veranstaltungen hauptsächlich Startups bzw. kleine Unternehmen aktiv gesucht haben.)
Ich persönliche werde wohl noch studieren, auch wenn ich mir über den genauen Studiengang nicht sicher bin. (Im Bereich Informatik gibt es da ja eine gewisse Auswahl, auch wenn manche "Informatik"-Studiengänge evtl. auch einen etwas geringeren Informatik Teil haben könnten, wie "Wirtschaftsinformatik").
Und wie bereits erwähnt wurde: Nach dem Studium eine ausbildung zu machen ist wohl nur in Ausnahmefällen sinnvoll.