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chrisslfissl

Treue Seele

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41

20.05.2011, 14:19

Bleibt die Frage wie viele der Antworten ernst gemeint sind ^^

Werwofl

Treue Seele

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Beruf: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung

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42

20.05.2011, 14:55

Bleibt die Frage wie viele der Antworten ernst gemeint sind ^^


Es geht hier nicht darum ob jemand die Antwort ernst meint oder nicht. Es geht hier auch nicht darum, ob es in dieser speziellen Situation andere Auswege gibt (Zur Not nimmt man eine noch weniger realistisches Szenario).

Es geht enfach um die Fragen :
- Greife ich ein oder lasse ich das Schicksal seinen Lauf nehmen?
- Töte ich einen Menschen oder töte ich 5? Was ist für mich moralisch vereinbar?

Logik spielt hier eine untergeordnete Rolle, es geht hier primär um die Moralisch/Ethische Frage (siehe Topic). Wie schon gesagt ist es nur ein Gedankenexperiment. In einer realen Situation entscheidet man sich ohnehin anders als in der ausgedachten.

chrisslfissl

Treue Seele

Beiträge: 186

Wohnort: Bavaria

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43

20.05.2011, 15:28

Ja aber wenn man sich in der realen Situation anders entscheidet wie du sagst,
dann ist es keine Moralische entscheidung ^^
Dann kann dieses Beispiel ja garnicht funktionieren ^^

xardias

Community-Fossil

Beiträge: 2 731

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44

21.05.2011, 09:00

Für mich hat die Sache mit dem "Schicksal seinen Lauf lassen" irgendwie den Charakter einer Ausrede. Wenn man in die Situation gebracht wird, dann ist man Teil des Schicksals und muss sich Entscheiden.

Natürlich kann man nicht 100%ig wissen mit welcher Entscheidung die Welt "besser" dran ist. Der einzelne Arbeiter könnte das Gegenmittel gegen Aids finden wenn er überlebt, während die anderen kriminelle Vergewaltiger sein könnten. Doch sowas kann man nicht wissen und die Frage wäre noch viel komplizierter wenn man dies wüsste.

Man muss die Entscheidung also mit den Informationen die man hat nach bestem Gewissen treffen. Und der einzige Ort wo die Welt "besser" dran ist wenn 5 Personen sterben als wenn eine Person stirbt ist bei sich selbst im Kopf weil man sich leichter aus den Schuldgefühlen rausreden kann, man hat ja "nix" getan. Somit ist es denke ich eine sehr egoistische Entscheidung.

PS: Ich denke jedoch, dass die wenigsten die sagen sie würden die Weiche umlegen dies auch wirklich tun würden. Das ist nochmal eine ganz andere Frage ;) Aber hier geht es ja um ein Gedankenspiel.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »xardias« (21.05.2011, 09:11)


Dark Fly

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45

21.05.2011, 09:14

Zitat von »DarkFly«

Provokante Frage: Wenn man sich zum nicht's tun entscheidet... aus Angst ? (Gewissen, Konsequenzen, Gesellschaft...)

Zitat von »xardias«

Man muss die Entscheidung also mit den Informationen die man hat nach bestem Gewissen treffen. Und der einzige Ort wo die Welt "besser" dran ist wenn 5 Personen sterben als wenn eine Person stirbt ist bei sich selbst im Kopf weil man sich leichter aus den Schuldgefühlen rausreden kann, man hat ja "nix" getan. Somit ist es denke ich eine sehr egoistische Entscheidung.

wie ich schon sagte...
MfG Dark Fly

C-/C++-Quelltext

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int *i;                     // Erstelle Zeiger
while(true)                 // führe Schleife immer aus
{new (int) = i;}            // allokiere frischen Speicher
                            // warte auf unendliche Langsamkeit....

daG

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46

21.05.2011, 15:28

Ich hab mir zwar nicht alle Antworten durchgelesen, möchte aber noch folgenden Gedanken hinzufügen (falls er nicht schon da war).

Wenn der Zug ganz normal fährt und pünktlich ist, dann sollten die 5 Gleisarbeiter davon ja eigentlich was wissen. Wenn die jetzt einfach die Zeit aus den Augen verloren haben oder was auch immer, dann sind die ja eigentlich selbst schuld. Der eine Gleisarbeiter auf dem anderen Gleis ist sich dafür aber vielleicht sehr sicher das dort kein Zug fährt weil er das genau überprüft hat. Was kann er also dafür, das die andern zu doof sind? ^^

47

21.05.2011, 17:09

Du hast schon recht aber 1. ist der Zug außer Kontrolle und 2. ist diese Frage nicht mit fairness zu lösen
Gewinnen ist, wenn man einmal mehr aufsteht, als man zu Boden geht.

Fred

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48

22.05.2011, 02:39

und 3. ist es kein realistisches Modell, sondern ein abstraktes Problem.
Wenn du in der Schule eine Matheaufgabe bekommst, in der du bspw. irgendwelche Wahrscheinlichkeiten berechnen sollst, dann interpretiert doch da auch niemand irgendwelche Sachen rein, die theoretisch bedacht werden könnten oder sollten, sondern löst die Aufgabe, wie sie gestellt wurde, da es sonst eben 0 Punkte gibt. So ist es im Grunde auch hier. Natürlich ist es nicht realistisch und man fragt sich vielleicht, was die 5 Arbeiter da arbeiten, wenn gleich ein Zug kommt und möglicherweise fragt man sich auch, ob nicht irgendeiner der Männer zu meinen Freunden zählt, aber das es in der Fragestellung nun mal nicht erwähnt wird, sollte man es in seiner Antwort eben auch nicht bedenken und behandeln.

Ansonsten pflichte ich übrigens xardias bei, dass ich auch der Meinung bin, dass der einzige Grund, den Hebel nicht umzulegen, der ist, dass man sein eigenes Gewissen beruhigen will, mit der Tatsache, dass man selbst ja keine Schuld trägt, an der Fahrt des Zuges und dass diese Menschen eben sterben mussten, da die Weiche nun mal so gestellt war. Und wäre man selbst nicht da gewesen, hätte es auch niemanden gegeben, der das hätte verhindern können, also ist das nun eben so. Hätte man aber die Weiche umgestellt, dann hätte man aktiv gehandelt und wäre Schuld am Tod des einzelnen, was natürlich verwerflich wäre und man könnte sein Gewissen nicht damit beruhigen, dass man ja nichts getan hat. Und das ist meiner Meinung nach eben einfach Quatsch, da für mich auch das nicht handeln, in einer Situation, in der ich entweder handeln kann oder nicht handeln kann, eine aktive Handlung ist - auch wenn man egtl. nichts macht. Es mag sich zwar im Nachhinein besser anhören, aber im Grunde hat man sich eben dafür entschieden 5 Leute zu töten.

Mastermind

unregistriert

49

22.05.2011, 11:26

Um den Logikern hier mal ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen:

Um das entscheidungstheoretisch anzugehen muss man den Ereignissen ja nur irgendeinen Payoff zuweisen. Ein sinnvoller Wert für den Payoff des eigenen Tod ist wohl §-\infty§. Da alle 6 Personen in diesem Szenario für den Entscheider ununterscheidbar sind können wir annehmen dass ihr Tod für den Entscheider jeweils den gleichen Payoff hat. Die "Logiker" in diesem Thread gehen nun offensichtlich davon aus dass es sich hierbei um einen endlichen jedoch negativen Wert handelt sodass der Tod des Einzelnen insgesamt den höheren Payoff hat. Die Frage ist ob es überhaupt möglich ist den Wert eines (fremden) Menschenlebens zu quantifizieren, oder ob man auch hier (wie für den Verlust des eigenen Lebens) §-\infty§ als Payoff annehmen sollte. Dann wären die Alternativen nämlich Entscheidungstheoretisch gesehen gleich schlecht.

Für mich ist es alles andere als offensichtlich dass ein Menschenleben quantifizierbar ist. Diese Frage ist ja auch eine die immer wieder diskutiert wird. Es ist natürlich jedem selbst überlassen wie er sich da positioniert, ich weiß nur nicht warum wir dieses seltsame Szenario drumrum brauchen um das zu diskutieren.

NachoMan

Community-Fossil

Beiträge: 3 885

Wohnort: Berlin

Beruf: (Nachhilfe)Lehrer (Mathematik, C++, Java, C#)

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50

22.05.2011, 11:35

Und was ist wenn die Weiche so gestellt ist, dass der Zug zu dem einen Arbeiter fahren würde und sie zu den fünf Arbeitern führen würde, wenn man sie umstellt?
Würde sie dann jemand umstellen ohne einen der Arbeiter zu kennen?
"Der erste Trunk aus dem Becher der Erkenntnis macht einem zum Atheist, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg
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