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11

18.05.2011, 23:23

Lieber einen sterben lassen als 5.
Gleich zur "moralischen" Argumentation dazu: besser das eine Familie ihres Vaters beraubt wird, statt 5.
Der einfachste Weg eine Kopie zu entfernen ist sie zu löschen.
- Stephan Schmidt -

NachoMan

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12

18.05.2011, 23:24

@idontknow: Wenn du vor den Augen von einer Gruppe von Menschen verblutest, ohne dass jemand einen Krankenwagen ruft oder dir hilft, ist keiner schuld? Das nennt sich dann unterlassene Hilfeleistung und ist in Deutschland strafbar.
"Der erste Trunk aus dem Becher der Erkenntnis macht einem zum Atheist, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg
Biete Privatunterricht in Berlin und Online.
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idontknow

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13

18.05.2011, 23:26

Ja klar, aber in dem Moment hilft du den einen und verurteilst den anderen damit zum Tode.. Deine "Hilfeleistung" nimmt jemand anderst das Leben...

drakon

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14

18.05.2011, 23:26

Ich sehe es irgendwo so. Solange man nichts tut ist es gewissermaßen ein "Unfall". Du weißt zwar, dass der passiert aber du selber kannst ja eigendlich nichts dafür. In dem Moment indem du dich dazu entscheidest die Bahn umzuleiten entscheidest du dich ja gewissermaßen für den Tod von einem Arbeiter. Natürlich kann man argumentieren dass wenn man nichts tut man gewissermaßen die 5 Arbeiter "ermordet".

Unterschätz das mal nicht.
Das nennt sich unterlassene Hilfeleistung und kann ebenso bestraft werden!
(gegen das Argument von wegen Unfall im allgemeinen; bei der konkreten Frage hier kann man nat. jemandem diese Entscheidung nicht zumuten)

NachoMan

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15

18.05.2011, 23:38

Bei der Frage gehts sowieso nicht um Strafbarkeit sondern um Moral. Es geht darum, dass man "Gott spielt" und über das Leben von Menschen entscheiden muss. Die Frage lässt sich erweitern indem man zum Beispiel fragt ob es in Ordnung ist einen oder mehrere (potenziellen) Terroristen zu töten um viele andere Menschen zu retten. Die Frage lässt sich meiner Meinung nach, nur in einem solch abstrakten fall, wie dem von TGGC, einigermaßen Moralisch beantworten.
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16

18.05.2011, 23:45

Ähnlich moralisch wie die Frage in i'Robot ist. Ein Kind, was schlechtere Überleben Chancen aufweist retten, welches dafür aber ihr gesamtes Leben vor sich hat, oder einen Erwachsenen Mann, welcher zwar nicht mehr solange lebt, dafür aber eher überlebt.
Ich finde die Frage ist klar, aber ob ich so moralisch bin ist fraglich.
Genauso bei der Frage von TGGC. Alles lässt sich bewerten und abschätzen, was das geringere Übel wäre.
Der einfachste Weg eine Kopie zu entfernen ist sie zu löschen.
- Stephan Schmidt -

Fred

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17

19.05.2011, 00:32

Natürlich existiert grundsätzlich ein Unterschied zwischen einer unterlassenen Handlung und einer nicht unterlassenen Handlung. Allerdings steht ersteres hier nicht zur Debatte. Sobald ich mich dafür entscheide, die Weiche nicht umzuschalten, handle ich quasi. Natürlich könnte ich mir nun einbilden nicht wirklich verantwortlich zu sein und dass der Tod quasi ein Unfall war, aber das wäre schlichtweg Quatsch. Durch das nicht-Handeln hat man sich quasi dafür entschieden die 5 Menschen sterben zu lassen. Spielen also wirklich keinerlei Faktoren mit hinein, so würde ich mich wohl für den Tod des einzelnen Bahnarbeiters entscheiden- Natürlich ist auch dieser Tod nicht weniger tragisch als der der 5 Männer, aber letztlich konnten eben doch Menschenleben gerettet werden. Das hilft den Angehörigen des einzelnen natürlich überhaupt nichts. Allerdings ist meine Rechtfertigung in sofern zu vertreten, dass ich durch meine Handlung ein größeres Unglück vermeiden konnte. Würde ich nicht handeln, müsste ich mich nacher für diese Unterlassung rechtfertigen und könnte es nur mit der kläglichen Ausrede, dass ich mich selbst nicht "verantwortlich" machen wollte und daher lieber nichts getan habe.

TrommlBomml

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18

19.05.2011, 08:42

ich sag ganz einfach: wenns die s bahn wäre würd ich nichts machen - tut die s bahn auch nicht....nur preise erhöhen und schlechter fahren ;) aber da es die u bahn ist die viel zuverlässiger ist (in berlin zumindest) würd ich schon handeln die tun mir leid.

TGGC

1x Rätselkönig

  • »TGGC« ist der Autor dieses Themas

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19

19.05.2011, 08:47

Ich denke nicht, dass man einen solchen abstrakten Fall überhaupt einaml haben. Irgendwelche Faktoren sind immer da und dann kann man imo erst sagen wie man reagiert, wenn man es zu entscheiden hat.
Es geht nicht darum, ob so ein Fall in der Realitaet existieren kann (vermutlich nicht, er ist eine Idealisierung). Es geht darum, ob und welches moralische Prinzip du benutzt um so eine Situation zu entscheiden bzw. ueberhaupt erstmal zum Nachdenken ueber solche Prinzipien anzuregen.

@NachoMan: Wenn man fuer sich selbst erst einmal klare Prinzipien findet, um zu entscheiden, kann man natuerlich auch in der Realitaet damit entscheiden. Das Problem ist nur, das man in der Realitaet nie sicher sein kann, alle relevanten Fakten zu kennen. Man kann also nur an Hand der bekannten Tatsachen entscheiden und so zu evtl. falschen Entscheidungen kommen. Trotzdem ist das ein entscheidenter Fortschritt zu "egal", "weiss nicht" oder "tu irgendwas". Wie gesagt, interessiert nicht nur auf die Antwort sondern auch den Weg und man wird auch fuer die Informationen sensibilisiert, die fuer die Entscheidung notwendig sind.

@Fred: Wenn du sagst, wenn man die Weiche nicht umschaltet, dann handelt man bereits, was ist dann fuer dich der Unterschied zwischen Unterlassen und Handeln?

20

19.05.2011, 09:37

Im moralischen Sinne gibt es dazwischen (für mich) keinen Unterschied, da für mich die Entscheidung die Handlung ist.
Das Unterlassen wäre somit das von dir oben erwähnte "weiß nicht" bei dem du durch deine Angststarre/Unwissenheit nichts tust.
In diesem Falle würde ich auch nicht von deiner Schuld sprechen, weil du es dann wirklich unterlassen hättest.
Sobald du dich allerdings aktiv dafür entscheidest es nicht zu tun, tust du bereits etwas.
Gewinnen ist, wenn man einmal mehr aufsteht, als man zu Boden geht.

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