Es hat schon seinen Grund warum die meisten Hersteller nicht weit unter 0,5% Klirrfaktor gehen. Man kann es einfach nicht hören.
Das menschliche Gehör ist, in Abhängigkeit von der Frequenz, für Verzerrungen (Klirr) empfindlich. 5 % Klirrfaktor im Bassbereich sind meistens nicht wahrnehmbar. Im Präsenz- bzw. Brillianzbereich (1 bis 4 kHz), wo das Gehör am empfindlichsten ist, können unter bestimmten Bedingungen Verzerrungen auch noch unter 0,5 % hörbar sein.
Die Hörbarkeit von Klirr in der elektroakustischen Übertragung (Hifi) hängt jedoch auch stark von der Beschaffenheit des Nutzsignales (Musik, Sprache) und dessen Spektrum ab. Mehrere sinusähnliche Klänge gelten als am empfindlichsten gegen Klirr. Etwa beim Zusammenspiel mehrerer Flöten kann Klirr schon ab 0,5 % gehört werden, da hier sehr obertonarme Klänge vorliegen. Bei Sprache oder anderen spektral „dichten“ Klängen und Geräuschen, wie beispielsweise Schlagzeug, ist Klirr erst bei deutlich größeren Klirrfaktoren hörbar.
Die Sache ist, dass man es vermutlich dennoch hören wird wenn man einen Verstärker mit geringerem Klirrfaktor vor sich hat, da das Gehirn da sehr viel dazu dichten kann wenn es von der "besseren Qualität" weiß.
Das lustige ist: Selbst wenn man darüber aufgeklärt wird, man wird den Unterschied immer noch hören können. Unser Gehör ist halt alles andere als objektiv, und erst bei nem Blindtest wird man keinen Qualitätsverbesserung von 0,1% Klirrfaktor zu 0.08 oder gar 0.008 hören können.
Das trifft auf sehr, sehr viele Kennwerte gerade im HiFi Bereich zu. Es ist halt ab einer gewissen Qualitätsklasse mehr Voodoo als alles andere.