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cojo2015

Alter Hase

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1

17.11.2015, 15:11

Mit einem Programm die Geschwindigkeit ändern

Hallo Leute,

ich bin mir nicht sicher, ob das Thema hier richtig ist. Wenn nicht, dann bitte sortieren :) Aber jetzt zum Thema:

Mir geht schon seit ca. 4 Tagen dieses Thema nicht mehr aus dem Kopf. Alle Leute, die ich gefragt haben auch keine Antwort geben können. Deshalb jetzt hier: Ist es möglich die Geschwindigkeit einer Musik zu verändern, ohne dass sich die Tonhöhe o.ä. ändert? Wenn ja, wie kann man es realisieren?

Danke im Voraus :)

BlueCobold

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2

17.11.2015, 15:13

Das geht, ist aber ein sehr komplexes Thema, weil die Frequenzen analysiert, die einzelnen Töne verkürzt (weniger Abspielzeit) und das ganze wieder in Audio umgemodelt werden muss. Ich weiß, dass der DVD-Player von meinem Vater genau das macht, wenn man die Szene doppelt so schnell abspielen lässt (im Gegensatz zu meinem DVD-Player, wo alle Stimmen zu Mickey-Maus werden). Ob's dafür eine Software gibt, weiß ich nicht. Ich glaube Audacity hat sowas und es klingt grauenvoll, weil es irgendwie zusammengestückelt wird. Kann mich hier auch irren und es war ein anderes Programm.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

cojo2015

Alter Hase

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3

17.11.2015, 15:56

Danke für die Antwort :). Das mit Audacity muss ich mal auprobieren. Aber mit einem Programm ist das sehr schwierig zu realisieren, so wie du das beschreibst...

Sacaldur

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4

17.11.2015, 16:17

Es ist grundsätzlich schwer zu implementieren, egal ob über Software oder Schaltkreise. BlueCobold hat ja bereits beschrieben, warum das der Fall ist.

Wofür brauchst du das? (Brauchst du es wirklich? Gibt es nicht auch andere, einfachere Möglichkeiten ungefähr das zu erreichen, was du haben willst?)
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cojo2015

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5

17.11.2015, 16:31

Wofür brauchst du das? (Brauchst du es wirklich? Gibt es nicht auch andere, einfachere Möglichkeiten ungefähr das zu erreichen, was du haben willst?)

Ich habe es nur gemerkt, als ich mal eine CD vorgespult hatte udn dann die Töne extrem hoch wurden. Deshalb wollte ich mal wissen, warum. Aber das Mysterium hat sich geöffent ;)

6

17.11.2015, 19:31

Hab eben diesen Link dazu gefunden:
http://www.seventhstring.com/resources/slowdown.html

Das scheint ganz gut erklärt zu sein (hab es gerade nur kurz überflogen). Am Ende steht auch noch ein schöner Term, mit dem man google füttern kann :)

cojo2015

Alter Hase

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7

17.11.2015, 20:14

Danke für den Link :D. Ich werde mir es morgen mal genauer durchlesen, ich habe heute keine Lust mehr, englische Texte zu lesen...

cojo2015

Alter Hase

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8

17.11.2015, 21:14

Stimmt! Ist mir noch garnicht aufgefallen, dass sich die Tonhöhe verändert :o . Fast schon schade, dass man das schon fast als Standard sieht...

David Scherfgen

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9

17.11.2015, 21:15

Ich habe sowas mal gemacht, um ein Video auf eine vorgegebene Länge zu "stauchen". Das waren vielleicht 10%. Mit Audacity klang das super.

CeDoMain

Alter Hase

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10

17.11.2015, 22:49

Ich versuche mich mal an der Basis-Theorie:

Ein Klang oder ein Geräusch in einem Video oder einem Musikstück besteht immer aus ganz vielen Tönen. Die werden als SInus-Schwingung modelliert. Um einen Klang oder ein Geräusch in seine unterfrequenzen und Amplituden zu zerlegen, benötigt man Fourier-Transformation. Wenn man ein Klang oder ein Geräusch in seine einzelnen Frequenzen zerlegt nennt man das Spektrumanalyse - gibts auch bei Licht - exakt das gleiche nur für elektromagnetische Wellen. Problem an der Fouriertransformation ist, dass sie keine feste genauigkeit besitzt - je nach benötigter Genauigkeit (also je mehr Schwingungen "zerlegt" werden) steigt der Rechenaufwand rapide an. Die Genauigkeitsspanne beginnt bei den Grundtönen (die machen die Tonlage aus), geht über diverse Oktavtöne (doppelte Frequenz der Grundschwingung) und endet bei den in der Realität praktisch unendlich vielen Obertönen (macht den Charakter und die Klangfarbe aus). Obertöne haben eine meist hohe Frequenz, deshalb muss der Algorithmus sehr genau arbeiten, damit solche Schwingungen nicht "durchs Raster fallen".

Audacity hat nur eine begrenzte Rechenleistung zur Verfügung, deshalb kann es die Schwingungen nur zu einem gewissen Grad analysieren. Darunter leidet die Vielfalt der Obertöne. Um das zu kompensieren, kann man darauf verzichten, jeden neuen Klang in einer Musikspur zu analysieren. Manche Programme nehmen einfach jeden zweiten Klang und verlängern seine Länge. Ein Gemisch aus beiden Methoden macht der Standard-Audacity-Algorithmus - das hört man bei größeren Geschwindigkeitsänderungen dann, weil die Tonlängenänderung unregelmäßig passiert ist. Da handelt es sich zwar nur um Millisekungen, allerdings passen die Oberschwingungen dann sofort nicht mehr mit ihren Grundschwingungen überein - das hört man Unterbewusst und das Gehirn macht dann draus: "Klingt Käse!" ;)

Ich hoffe meine Erklärung war nicht zu stark vereinfacht, und weitesgehend verständlich. Ich als MP3-Hasser (da werden die Oberschwingungen auch nicht artgerecht behandelt) rate ich bei großen Geschwindigkeitsänderungen ab! Das wäre so alles über 10%. Mag aber auch am Gehör und der Übung liegen, was aufällt und was nicht.

Vom selber implementieren rate ich dringend ab - das ist eine hoch mathematische Angelegenheit. Eher würde ich nach Audacityplugins oder professionellerer Bearbeitungssoftware, die als Demo zur Verfügung steht, suchen.

Viel Erfolg bei der Suche wünsche ich! :)
Mit freundlichem Gruß
CeDo
Discord: #6996 | Skype: cedomain

Lass solche persönlichen Angriffe lieber bleiben, meine sind härter.

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