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11

05.07.2009, 18:54

Zitat von »"xardias"«

Wenn diesen Politikern so viel am Wohl unserer Gesellschaft liegt, warum verbieten sie dann nicht Alkohol? Das tötet immerhin direkt und indirekt tausende von Menschen jedes Jahr.

Weil die meisten Leute gerne Alkohol trinken (nicht das sie Alkoholiker wären, aber sie hätten was gegen ein verbot), aber nur ein relativ kleiner Teil der wahlberechtigten Bevölkerung "Killerspiele" oder überhaupt ernsthaft Computerspiele spielt - noch, in ein paar Jahrzehnten wird sich diese Feststellung überlebt haben, genau wie (hoffentlich) die heutige Politik.

koschka

Community-Fossil

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12

06.07.2009, 10:18

Zitat von »"xardias"«

Zitat von »"koschka"«

De fakto gibt es keine einzige unabhängige Studie, die so etwas eindeutig gezeigt hat, es gibt aber auch keine Studie, die es nicht gezeigt hat.

Richtig. Ich denke darum geht es auch nicht. Was ich daran schlimm finde ist, dass eine moralische Frage (Sollte man Menschen virtuell töten oder nicht) zur Grundlage für ein Gesetz genommen wird.


Nur weil es keine Studie zu der psychischen Belastung von Kindern durch Computerspiele gibt, heisst das nicht das Computerspiele im allgemeinen ungefährlich sind! - es gibt eben auch keine belastbare Gegenstudie.

Databyte

Alter Hase

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Wohnort: Na zu Hause

Beruf: Student (KIT)

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13

06.07.2009, 10:52

Zitat von »"koschka"«

Zitat von »"xardias"«

Zitat von »"koschka"«

De fakto gibt es keine einzige unabhängige Studie, die so etwas eindeutig gezeigt hat, es gibt aber auch keine Studie, die es nicht gezeigt hat.

Richtig. Ich denke darum geht es auch nicht. Was ich daran schlimm finde ist, dass eine moralische Frage (Sollte man Menschen virtuell töten oder nicht) zur Grundlage für ein Gesetz genommen wird.


Nur weil es keine Studie zu der psychischen Belastung von Kindern durch Computerspiele gibt, heisst das nicht das Computerspiele im allgemeinen ungefährlich sind! - es gibt eben auch keine belastbare Gegenstudie.


Ich habe mal einen Bericht gesehen, wo gezeigt wurde, dass dieser Trend
"Killerspiele" zu spielen, einfach an der Entwiclung der Gesellschaft liegt.

Früher sind die Kinder in den Wald gegangen haben "Cowboy und Indianer" oser so gespielt...
aber was soll man Heute machen ? Wälder sind, wenn sie nicht sowieso schon abgeholzt sind, mit Asphalt-wegen durchzogen.... da kommt kein Feeling auf...
Außerdem sind oft logistische Probleme Vorhanden... dardurch das Straßennetze,
Bahnverbindungen weiter ausgebaut werden, sind die Wege einfach viel zu lang, weil nicht jeder Lust hat immer Geld und Zeit zu investieren,
um einen Freund für 2-3 Stunden zu besuchen...
Ein Freund von mir wohnt ungefähr 1.5km von mir entfernt... der nächste erst in 6km... andere wohnen außerhalb unserer Stadt und somit ungefähr 19km.
Um dahin zu kommen, brauche ich eine Stunde !
Ich treffe viele meiner Freunde in der Schule, beim Sport und am Wochenende... und was mache in der Restlichen Zeit ?
Ich spreche mit ihnen über Skype und um nebenbei was Spannendes zu machen zocken wir halt... nagut, ich bin aus dem Alter raus wo man obriges spielt,
aber Paintball ist ja auch zum Beispiel nicht mehr erlaubt....
Und bei kleineren Kindern ist das halt auch so... vor allem, weil jede Familie fast schon einen Computer mit Internet hat...

Und wegen den Politikern:
In unserer heutigen Zeit haben wir eine unglaubliche Informationsflut... die sich jedes Jahr verdoppelt und ab nächstem jahr vervierfacht...
Wir sehen wie in Bagdad eine Bombe hochgeht, wir sehen wie die Menschen in tibet unterdrückt werden und wir sehen wie Kinder hungern...
aber können wir was machen ?
ich sag mal Jain... einerseits können wir Spenden um andere Menschen zu unterstützen, aber dann kommen so Nachrichten, wie missbrauch von
Spendengeldern und so und schon verlieren wir das Vertrauen und auch das Gefühl etwas tun zu können, was dann in Hilflosigkeit ausartet...
Es wird uns einfach schlicht egal... und den Politikern geht es ebenfalls so...
wie soll man einer Wirtschaftskriese richtig entgegenwirken, wenn man nicht mal genau weiß welche Ausmaße sie hat ?
Das Problem dabei ist jetzt die Politiker müßen was machen... und da ist es am einfachsten, dass zu machen, was man am einfachsten verändern kann.
Tja und ob durch verbot von Killerspielen weniger Amokläufe passieren, interessiert niemanden !
Es geht nur darum ein paar Wählerstimmen zu bekommen, nur um noch ein bisschen länger an der macht bleiben zu können...
Nur das das nicht falsch verstande wird: Ich will die Politiker nicht als schlecht darstellen. Das liegt halt so in der Natur des Menschen

DasBlub

Alter Hase

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14

06.07.2009, 11:17

Zitat von »"Databyte"«

[...] weil nicht jeder Lust hat immer Geld und Zeit zu investieren,
um einen Freund für 2-3 Stunden zu besuchen...
Ein Freund von mir wohnt ungefähr 1.5km von mir entfernt... der nächste erst in 6km... andere wohnen außerhalb unserer Stadt und somit ungefähr 19km.
Um dahin zu kommen, brauche ich eine Stunde !

bei mir ist es sogar so, dass die meisten bekannten von mir hunderte von kilometern wegwohnen! die, die am nächsten von mir wohnen sind auch schon ca. 1-2h (bahnfahrt) entfernt, andere sogar 7-8h. (andere wohnen nicht auf diesem kontinent, da las ich mal die flugzeit von 12h, die ich brauch um die zu besuchen, aus dieser aufzählung weg^^).

unsere welt ist internationaler und vernetzter geworden, die bekanntschaften beschränken sich nicht mehr auf die leute im dorf, sondern die kontakte sind weltweit, man kennt leute von überall. da kann man nicht mal kurz 'in den wald gehen und räuber&gendarm spielen' (wobei ich aus dem alter eh raus bin^^). ich hab z.b. sehr viele leute (die ich auch sehr mag und mit denen ich engen kontakt habe) per wow kennen gelernt. einige würden mich jetzt 'freak' nennen, andere sehen es einfach wie ich: nutzen der modernen technik.
hat man früher die leute im sportverein kennengelernt, so lernt man sie nun halt einfach beim digitalen 'sport' kennen.

ich bin teilweise stundenlang in wow drin.. und hab überhaupt nicht gespielt. ich bin nur drin, um mich mit anderen zu unterhalten (mehr oder weniger als 'nebenbeschäftigung', dafür hab ich mehrere bildschirme^^)... bin ich deshalb jetzt wow süchtig? ich glaube nicht, denn ich kann jederzeit damit aufhören (ich war jetzt seit wochen nur ganz selten online).

xardias

Community-Fossil

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15

06.07.2009, 11:57

Zitat von »"koschka"«

Nur weil es keine Studie zu der psychischen Belastung von Kindern durch Computerspiele gibt, heisst das nicht das Computerspiele im allgemeinen ungefährlich sind! - es gibt eben auch keine belastbare Gegenstudie.

Das ist natürlich richtig. Ich halte es eigentlich sogar für ziemlich wahrscheinlich, dass "Killerspiele" gerade auf sehr junge Menschen ziemlich schlechte Auswirkungen haben können. Aber dafür haben wir unsere Jugendschutzgesetze, die leider spätestens bei den Eltern scheitern.
http://notalwaysright.com/the-greater-of-two-evils/2131

Zum Thema Informationsflut:
Da hilft nur filtern. Informationsquellen abschalten die einen nicht helfen, Nachrichten gezielt abrufen, etc.
Ich schaue keine Nachrichten mehr, mangels Fernseher. Das erspart mir auch die zahlreichen Politiker Diskussionssendungen.
Die meisten Leute halten es für ungebildet oder eine Schande wenn man nicht up2date ist bei den Themen die gerade in den Nachrichten umher gehen.

Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich angenehm. Es lebt sich wesentlich entspannter wenn man nicht Tag für Tag den Kopf mit Dingen zumüllt an denen man sowieso nichts ändern kann, oder die auch sonst keinen praktischen Nutzen haben.

Wenn etwas wirklich wichtiges passiert erfährt man das auch über die Mitmenschen.

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

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16

07.07.2009, 15:56

Zitat von »"koschka"«



Schau dir mal eine ZDF Doku zum Thema Datenschutz in Deutschland an, sehr interessant!

Gerade am Ende sieht man den Politischen Alltag - auch das, was vielleicht nicht in den Nachrichten kennt.

Ja, sehr empfehlenswert, die Doku ist gut gemacht und eindrücklich.

Zitat von »"koschka"«


Das aber LAN Parties für über 18 jährige wegen "Killerspielen" verboten werden geht nun wirklich recht weit.


Jo sehr sauber. Folternde Kirche von früher ersetzen wir durch Überwachungs- und Bevormundungs-Staat :roll:

koschka

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Beruf: Student

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17

15.07.2009, 16:44

Petition gegen "Killerspiel"-Verbot findet mehr als 50.000 Unterstützer

Zur Online Petition: hier entlang

Begründung der Petition:
Aktueller Anlass ist der am 5. Juni 2009 erfolgte Beschluss der Innenministerkonferenz der Länder,
der ein "Herstellungs- und Verbreitungsverbot" von Action-Computerspielen vorsieht.
Dieser Beschluss ist eine Reaktion auf den entsetzlichen Amoklauf eines 17-jährigen Jugendlichen im
baden-württembergischen Winnenden, der die Diskussion um die Wirkung von Computer- und
Videospielen neu entfacht hat. (Vor-)schnelle Verbotsforderungen werden den vielschichtigen
Aspekten solcher Ereignisse nicht gerecht, wirken im Gegenteil eher verharmlosend und
verhindern so eine gründliche Aufarbeitung. Mit Bedauern stelle ich fest, dass die
Debatte von Unkenntnis, Polemik, Unsachlichkeit und Vorurteilen geprägt ist, gerade aus den Reihen
der Politik.
"Gewaltverherrlichende" Medien hingegen sind aus gutem Grund verboten. Doch ein prinzipielles
Herstellungs- und Vertriebsverbot von Filmen und Computerspielen für Erwachsene steht aus meiner
Sicht im Widerspruch zu Artikel 5
unseres Grundgesetzes ("Eine Zensur findet nicht statt").
Vielmehr gilt es, Kinder und Jugendliche vor Inhalten zu schützen, die nicht für ihr jeweiliges
Alter freigegeben sind. In Deutschland gelten schon jetzt die europaweit strengsten Gesetze; Mitte
2008 wurde das Jugendschutzgesetz auf Initiative von Bundesfamilienministerin Ursula von der
Leyen noch einmal erweitert. Seit 1. April 2003 versieht die USK (Unterhaltungssoftware
Selbstkontrolle) Computer- und Videospiele - analog zu Spielfilmen - mit eindeutigen,
auffälligen Alterskennzeichnungen; fünf Prozent der im Jahre 2008 geprüften Spiele sind auf ein
erwachsenes Publikum zugeschnitten und werden daher mit "Keine Jugendfreigabe" eingestuft.
Diese Kennzeichnung ist ein hoheitlicher Verwaltungsakt durch die Obersten Landesjugendbehörden.
Produkte, die den strengen Kriterien nicht genügen, werden nicht gekennzeichnet und können
demnach von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert werden.
Als volljähriger Bürger und Wahlberechtigter bitte ich Sie nachdrücklich, ...
[list]• den irreführenden und diskriminierenden Begriff "Killerspiele" aus der politischen Diskussion
zu nehmen.
• das Vertrauen der Öffentlichkeit in die bestehenden staatlichen Jugendschutzmechanismen
zu stärken.
• den Vollzug bestehender Gesetze zu verbessern und zu gewährleisten, dass Kindern und
Jugendlichen nur Computer- und Videospiele entsprechend der USK-Jugendfreigabe zugänglich
gemacht werden.
• Eltern, Pädagogen sowie erzieherisch verantwortliche Personen bei der Förderung der
Medienkompetenz zu unterstützen.
• die Computer- und Videospiele-Branche in Deutschland und insbesondere die Ausbildung in
diesen zukunftsträchtigen Berufen zu fördern.[/list]

Lasst eure Stimme sprechen. Mal sehen ob heute Abend in der Tagesschau der Herr Wirtschaftsminister sich auch wieder so qualifiziert meldet - ich freue mich schon :D

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