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Nein das macht er wirklich! Ich war auf der Devmania total erschrocken, wie das aussieht.

Schrompf: D.h. du arbeitest ausschließlich allein und hast auch nicht vor jemals mit anderen zusammen zu arbeiten?

Klinke ich mich doch noch mal ein. Nacho ich weiß nicht wie viel Teamerfahrung du hast aber bei mir war es bis jetzt des öfteren so dass mit dem Projekt bestimmte Konventionen verbunden sind was den Code betrifft. Da muss man sich eh oft umgewöhnen. Für einen Anfänger ist es sicherlich besser sich ein bestimmtes Schema anzugewöhnen, auch der Profi wird vermutlich möglichst lieber nach einem Schema arbeiten, aber wenn man eh mal so und mal so entwickelt, dann kann man sich theoretisch auch für sich selbst ein eigenes Schema ausdenken. Ungewöhnlich ist es schon ja, ich fände es vermutlich auch schrecklich zu lesen, aber und wenn schon. Es gibt ja nicht immer den einen richtigen Weg.

Zitat von »Schorsch«

Es gibt ja nicht immer den einen richtigen Weg.

Damit hast du recht. Allerdings gibt es auch Wege, die eindeutig falsch sind. Was spricht denn dafür in deutsch zu programmieren? Ich sehe da nur Nachteile.

Bleibt mal entspannt. Wer mich bezahlt, bestimmt natürlich die Programmier-Sprache. Und das wird dann in den meisten, aber durchaus nicht in allen Fällen, Englisch.

Zu Hause programmiere ich halt Deutsch, weil das meine Muttersprache ist. Egal, wie gut Du in Englisch zu sein glaubst, Du bist kein Muttersprachler darin. Sich in Deutsch ausdrücken zu können, erleichtert einem nach meiner Ansicht das Denken etwas.

Das hindert einen ja nicht an Zusammenarbeit mit anderen Programmierern, man ist nur auf den deutschsprachigen Bereich beschränkt. Und ganz ehrlich: wer von euch, der hier so groß auf international macht, hat denn tatsächlich schonmal einen Mitprogrammierer gehabt, der den eigenen Code benutzen musste? Hm? Dachte ich mir. Also etwas mehr Entspannung bitte. Ich habe in der Tat schon einige Programmierer an meinem Code mitwirken lassen.

Zitat von »Schrompf«

Zu Hause programmiere ich halt Deutsch, weil das meine Muttersprache ist. Egal, wie gut Du in Englisch zu sein glaubst, Du bist kein Muttersprachler darin. Sich in Deutsch ausdrücken zu können, erleichtert einem nach meiner Ansicht das Denken etwas.

Bei mir ist langsam das Gegenteil der Fall. Ich muss mich immer etwas anstrengen Deutsche Saetze halbwegs korrekt zu formulieren

Zitat von »Schrompf«

Und ganz ehrlich: wer von euch, der hier so groß auf international macht, hat denn tatsächlich schonmal einen Mitprogrammierer gehabt, der den eigenen Code benutzen musste? Hm?

Ich. Sogar sehr viele Leute. Einige davon Russen, Koreaner, Ukrainer, US-Amerikaner, Iren, Schweden, Brasilianer oder Italiener und demnächst auch Griechen. Von den ganzen globalen Kunden, die die öffentlichen Schnittstellen benutzen, mal ganz zu schweigen.

Zitat von »Schrompf«

Also etwas mehr Entspannung bitte.

Ich wüsste nicht, dass hier jemand nicht entspannt war. Das musst Du allein wohl so aufgefasst haben. Es äußern die Leute hier lediglich ihre Meinungen und niemand hat bisher einen Angriff auf Dich gefahren oder Dir Vorwürfe gemacht. Ich hielt Deine Aussage aber in der Tat für einen Scherz.

Persönlich finde ich Deutsch ganz furchtbar, schon weil die Programmiersprachen Englisch sind und alle Frameworks und Libraries ebenfalls. Wenn es nach mir ginge, würde ich mich ohnehin nur noch auf englisch unterhalten. Die meisten Fachbegriffe sind ohnehin englisch und im Deutschen ganz furchtbar. Kellerspeicher, Arbeitsspeicher (kann man nicht mal als RAM abkürzen, wenn man es genau nimmt), Einzelstück, Brücken-Gebrauchsmuster, Leinwand.

Auch ist englisches Programmieren sicher ganz hilfreich. Denn wenn wir ehrlich sind haben doch sehr viele Leute ein so grauenvolles Englisch, dass man sie kaum an's Telefon mit internationalen Kollegen oder Kunden setzen kann. Oder wahlweise für's Lesen und Verstehen von Dokumentationen (oder bei Problemen Stackoverflow), was ja doch wichtiger Bestandteil eines Programmierers ist. Unsere Firma bietet dafür übrigens kostenlose Englischkurse für jeden Mitarbeiter.

Wir haben übrigens letztens Code von einem Kunden bekommen, der aus Rumänien stammt. Der Kunde hat 15 Jahre mit einer rumänischen Firma zusammengearbeitet und nun fangen wir das Projekt von vorn an. Der Code sollte uns helfen zu verstehen, wie gewisse Sachen technisch umsetzbar sind. Tja, pustekuchen. Alle Konstanten und Kommentare sind in Rumänisch. Gewisse Code-Stellen ebenfalls. Es ist eine Katastrophe. Für uns absolut unbrauchbar. Dort hat vermutlich auch nie jemand geglaubt, dass den Code mal jemand anderes als sie selbst lesen würde.

Arbeitsspeicher finde ich eigentlich ein gutes Wort, das meiner Meinung nach die Sache gut beschreibt. Wenn man den Kellerspeicher mit Stapelspeicher ersetzt, finde ich das auch in Ordnung. Beim Einzellstück musste ich ehrlich gesagt mal flott nachschauen. Aber was zur Hölle ist ein "Brücken-Gebrauchsmuster" und "Leinwand"? Ich habe diese Begriffe noch nie gehört.

Ich stehe da ja irgendwo dazwischen. Momentan mache ich den Kompromiss, wie glaube ich schon gesagt, alles was eine sprachliche Bedeutung hat Englisch zu schreiben und Doku/Kommentare deutsch. Dadurch könnte man es jederzeit übersetzen und die beiden Sprachen sind klar getrennt. Zwanghaft deutsche Begriffe verwende ich natürlich trotzdem nicht, im Zweifelsfall bevorzuge ich sie aber. In die Not "Einzellstück" zu schreiben bin ich zum Glück aus anderen Gründen noch nie gekommen...