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KeksX

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11

22.07.2014, 12:54

Also wieso Japanischkenntnisse wichtig sein sollten, weiß ich nicht. Wenn man in ne japanische Firma will sicherlich, aber das hat ja nichts allgemein damit zu tun.
Doktortitel bin ich mir auch recht unsicher. Noch nie gelesen dass jemand das unbedingt haben will.

Ich mache es immer so, dass ich mir ansehe, welche Profile die Firmen bei ihren Stellenangeboten angeben, da kriegt man zumindest schonmal einen guten Einblick wo die Reise hingeht. Und vor allem ein Feeling dafür, was große Firmen wollen, und was kleinere wollen. Die einen möchten, dass du schonmal an einem Spiel gearbeitet hast und es ggf. fertiggestellt hast(egal welches), die anderen wollen, dass du schonmal an einem AAA Titel mitgearbeitet hast.
WIP Website: kevinheese.de

BlueCobold

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12

22.07.2014, 13:01

--> fließende Japanischkenntnisse
Solange Du nicht explizit nach Japan willst, völlig unnötig. Hat mit Spieleentwicklung allgemein nichts zu tun.

--> Doktortitel in Informatik
Überqualifiziert. Absolut unnötig.

--> Kontakte in die Spieleindustrie
Hilfreich ist Vitamin-B immer. Allerdings bist Du kein Vertriebler, daher nicht zwingend erforderlich, wenn Du anderweitig einen Job bekommst außer über Beziehung. Firma A wird Dich aber sicher nicht eher anstellen, nur weil Du Leute aus Firma B und C kennst. A stellt Dich vermutlich eher an, wenn Du jemand (wichtigen) aus A kennst.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Yokohana

Frischling

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13

22.07.2014, 13:38

Also ich meinte nicht, dass man das Zeug alles besitzen muss, sondern nur, dass wenn man es hat, es einem mehr oder weniger hilft.

Die Japanischkenntnisse hab ich mit reingenommen, weil ich ausdrücklich meinte, alles auflisten zu wollen, was einem weiterhilft und Square Enix und Nintendo ja 2 der größten / erfolgreichsten Firmen sind, in Japan sitzen und ich mal gelesen habe, dass Nintendo im Bewerbungsverfahren Japanischtests abverlangt. Mit großen Firmen meinte ich wirklich solche Brocken wie EA und keine kleineren, wie Ascaron, was pleite gegangen ist zum Beispiel.


Vielleicht ist meine Ansicht ja falsch, was echt zu hoffen ist ^^, aber ich kann mir im Moment nicht wirklich vorstellen, dass man mit nem Bachelor in Informatik und eins zwei Pong / Tetris Titeln, für welche es genügend Tutorials zum "Mitprogrammieren" im Netz gibt, sonderlich große Chancen hat selbst bei EA, was "nur" Englischkenntnisse voraussetzt unterzukommen.

14

22.07.2014, 13:56

Firma A wird Dich aber sicher nicht eher anstellen, nur weil Du Leute aus Firma B und C kennst. A stellt Dich vermutlich eher an, wenn Du jemand (wichtigen) aus A kennst.
In so Dingen ist die SAE echt groß hab ich gelesen, man bezahle weniger für das Studium, sondern mehr für die Kontakte, die man in der Games Branche kennenlernt.
Die SAE arbeitet mit vielen großen Firmen zusammen. Mein Favorit z.B. der PCGH bzw. Computec generell.

BlueCobold

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15

22.07.2014, 14:54

Die Japanischkenntnisse hab ich mit reingenommen, weil ich ausdrücklich meinte, alles auflisten zu wollen, was einem weiterhilft und Square Enix und Nintendo ja 2 der größten / erfolgreichsten Firmen sind, in Japan sitzen und ich mal gelesen habe, dass Nintendo im Bewerbungsverfahren Japanischtests abverlangt.
Klar, wenn Du in Japan arbeiten willst, solltest du wohl auch japanisch können und die Firma wird das wohl auch erfordern. Genau wie eine Firma in Frankreich von Dir vermutlich auch will, dass Du gut französisch sprichst. Klingt logisch. Ist aber nicht auf den Beruf Spieleentwickler generell bezogen.

Ich weiß auch nicht genau, wie Du Dir die Spielebranche so vorstellst. Nicht jede Firma ist EA oder Nintendo.
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16

26.07.2014, 01:52

Dafür, dass das hier ein Forum zur Spieleentwicklung sind einige hier aber ziemlich pessimistisch gegenüber der Branche bzw. des Berufes eingestellt.

Zunächst möchte ich mal feststellen, dass ich bemerke, dass es speziell in Deutschland diese ziemlich pessimistische und stringente Einstellung gegenüber der Spieleentwicklung gibt. Das ist ein Problem.
Ich lebe derzeit in Dänemark und was hier abgeht in Sachen Spiele ist der Wahnsinn im Vergleich mit good old Germany. Hier gibt es in jeder größeren Stadt Gemeinschaften, die sich mit Spieleentwicklung beschäftigen und es gibt diverse Vereinigungen, die laufend Events anbieten an denen man teilnehmen kann. Zu guter Letzt gibt es diverse Förderungen vom Staat Dänemark, da hier die Spieleentwicklung ein anerkannter und respektierter Beruf ist.

Das ist in Deutschland anders, wie ich leider feststellen muss. Es gibt kaum Firmen (hauptsächlich Browser-Games), Vereinigung, Gemeinschaften, etc. Von einer Förderung vom Staat brauchen wir gar nicht reden. Hierzulande muss man sich ja regelrecht schämen, wenn man sich als Spieleentwickler outet. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Reputation der Videospiele im letzten Jahrzehnt hier in Deutschland in den Medien regelrecht zerstört wurde. Ich nenne nur mal "Killerspiele" oder "Internetspiele-Suchtgefahr" als Stichworte.
Die Situation hier in Deutschland ist erschreckend. Ich bin vorhin erst bei einer Recherche auf diesen hervorragenden Artikel gestossen, der die (nicht-existente) Indie-Szene in Deutschland beleuchtet.

Der Beruf des Spieleentwicklers ist ein sehr facettenreicher und kreativer. Es gibt viele unterschiedliche Disziplinen von denen die eigentliche Programmierung nur ein Teil davon. ist. Es gibt sicher diese Jobs in größeren Firmen, wo man jeden Morgen zur Arbeit geht, seinen Schuh runter programmiert und dann am Ende des Monats sein Gehalt kassiert. Das ist aber sicher nicht sehr spannend und lässt eigentlich alles außer Acht, was diesen Beruf spannend machen könnte. Das Spannende ist nämlich, dass man sehr inter-disziplinär und kreativ arbeitet, da man - wie in wenigen anderen Berufen - in einem vielseitigen Umfeld arbeitet, das so viele unterschiedliche Berufsfelder abdeckt.
Die Sicherheit, die man als Deutscher gerne sucht, ist in diesem Beruf nicht unbedingt gegeben, was sicher auch ein Grund dafür ist, dass dieser Berufszweig hier so missachtet ist. Wie bereits zuvor hier erwähnt, kann die Zukunft eines ganzen Studios von einem Projekt abhängen. D.h. man ist als kleiner Angestellter von der Entscheidungsfähigkeit und der Management-Fähigkeiten der Geschäftsleitung angewiesen. In den letzten Jahren gibt es dann noch den Trend, dass auf Grund steigender Entwicklungskosten nur die großen Fische überleben können, was zum Tod vieler kleiner, bekannter Entwicklungsstudios und sogar bekannten Publishern geführt hat. Diese Leere wurde in den letzten Jahren aber gefüllt von der so genannten Indie-Community, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass es noch nie so einfach war ein Spiel zu machen wie heute. Es gibt so viele Tools und Engines zu erschwinglichen Kosten und für jeden Geschmack. Ob man nun als Artist oder Designer von Programmierung keine Ahnung hat oder man super-technisches Verständnis hat, aber auf Teufel-komm-raus nicht mal einen Stricht gerade ziehen kann, man kann mit den heutigen Werkzeugen leicht was zusammenschustern.

Und damit wäre ich nach dieser langen Einleitung auch bei der Essenz auf was ankommt: die Entwicklung von Spielen.

Klar, wenn du programmieren willst, dann ist ein Informatik-Studium schon ein Muss. Entgegen der Erwartungen muss man aber keinen Doktortitel haben um Spiele zu machen. Wichtiger ist doch, dass man sein Handwerk versteht und deswegen wird praktische Erfahrung in dieser Branche weitaus mehr geschätzt als dieses theoretische Gedrösel was man an der Uni lernt. Wenn du dir mal die Stellenausschreibungen internationaler Studios anschaust, fällt auf, dass meist unter den Voraussetzungen nicht mehr als ein Bachelor in Informatik ("Computer Science") ODER VERGLEICHBARES verlangt wird. Und das ist auch meine Erfahrung.
Diese Firmen legen viel mehr wert darauf, dass man ein gewisses Portfolio von Arbeitsproben vorweisen kann. Das können ganze Spiele sein oder je nach Spezialisierung auch andere Sachen (als Grafikprogrammierer sendet man vielleicht seinen eigenen coolen Shader oder seinen eigenen Raytracer). Wichtig ist für diese Studios, dass man vorweisen kann, dass man die ganzen Aspekte, die in die Spieleentwicklung einfließen, kennt und damit umzugehen weiß.

Klar, kann man diese Kenntnisse mit spezialisierten Studiengängen erwerben, aber meist sind diese an öffentlichen Universitäten zu oberflächlich und die guten Schulen mit Industriekontakt sind privat und teuer (z.B. Games Academy in Berlin).

Meine Empfehlung ist, dass man sich erstmal mit der Spieleentwicklung selbst auseinander setzt und alle die verschieden Disziplinen kennenlernt und zu verstehen versucht, welche Voraussetzungen und Risiken diese Branche mit sich bringt. Und wenn man dann immernoch meint, dass man diesen Weg einschlagen will, dann sollte man einfach anfangen Spiele zu machen. Das ist mehr wert als alles andere. Ob man dann im Endeffekt ein spezialisierten Studiengang wählt oder ein allgemeines Informatik-Studium betreibt ist dann fast egal, weil man sich die wichtigen Dinge dann im Grunde selbst beibringt.

Meine persönliche Empfehlung ist jedoch ein allgemeines Studium vorzuziehen und da evtl. zu schauen, ob man nicht irgendwo einen guten Medieninformatik-Studiengang findet. Da lernt man die Basics (Grafikprogrammierung, Simulation und VOR ALLEM 3D Mathematik) und ist später mal flexibel, sollte einem dieser Beruf doch nicht gefallen. Dann halt schauen, was drum herum angeboten wird. Vielleicht gibt es ja kleine Gruppierungen von Spieleentwicklern - also Gleichgesinnte - mit denen man sich zusammentun kann, um dann zu machen, worauf es ankommt: Spiele.

(Sorry für den langen Post)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »PapaJustify« (26.07.2014, 01:59)


17

30.07.2014, 12:48

Firmen wie EA und Nintendo werden, wie alle Firmen und Konzerne in dieser Größenordnung zu 99% nur in englisch kommunizieren. Japanisch ist vllt ganz net um sich mit den paar Einheimischen am Standort unterhalten zu können, für das reine Zusammenarbeiten aber absolut unnötig.

Ich selbst arbeite viel mit Toshiba auf internationaler Ebene zusammen und bis auf ein paar Ebenenbenennungen in Photoshop passiert da gar nichts auf japanisch!

BlueCobold

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18

30.07.2014, 13:06

Wenn Du vor Ort in Japan in deren Bürogebäude arbeitest, erwarten sie aber durchaus Japanischkenntnisse. Ist bei uns ja nicht anders. Englisch ist gut und schön, aber Deutschkenntnisse sind bei einer 98% deutschen Entwickler-Belegschaft schon irgendwo sinnvoll (Unsere Firma bietet übrigens nicht nur kostenlose Englischkurse für die deutsche Belegschaft, sondern auch kostenlose Deutschkurse für die anderen :) )
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Schrompf

Alter Hase

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19

30.07.2014, 13:26

Ihr habt ne ziemlich coole Firma, wenn ich das so höre.

Zitat

Dafür, dass das hier ein Forum zur Spieleentwicklung sind einige hier aber ziemlich pessimistisch gegenüber der Branche bzw. des Berufes eingestellt.

Ist in meinem Fall ja auch keine Vermutung, sondern Inside-Erfahrung. Auf welchen Erfahrungen basiert Dein Text?

Zum Rest würde ich sagen: ist persönliche Wahrnehmung. Speziell in den letzten Jahren haben die deutschen Indies sich sehr gut zusammengerauft. Gemeinsame Stände auf der Gamescom, gemeinsames Auftreten gegenüber Presse usw. Da ist einiges passiert. Dass im deutschen Fernsehen bei einigen notorischen Aufrege-Sendungen immernoch ein mieses Bild von Spieleentwicklern herrscht, ist ärgerlich, aber hinnehmbar. Diese Sendungen sind ja auch sonst nicht sonderlich an Fakten interessiert und die meisten Leute wissen das inzwischen. In meiner persönlichen Wahrnehmungswelt tauchen die dagegen gar nicht auf, weil ich kein Fernsehen schaue. Und mich hat noch niemand komisch angeguckt, wenn ich von meinem Beruf erzähle. Ich muss im Gegenteil die Leute immer ausbremsen, dass sie mich nicht mit tausenden von Ideenfragmenten zumüllen.

Die konkreten Ratschläge in Deinem Text decken sich aber gut mit dem Rest in diesem Thread: studieren, aber was Echtes und keine Bezahl-Uni. Doktortitel ist eher hinderlich als förderlich. Viel Freizeitentwicklung. Immer neugierig bleiben. Und halt akzeptieren, dass die Spielebranche international wie auch deutschland-lokal ein unsicheres Pflaster ist, das im Vergleich zum Rest der Softwareindustrie schlechtere Bezahlung, schlechtere Arbeitsbedingungen und unsichere Jobs bietet.

Allgemeine Software-Industrie: Ingenieur-Arbeit.
Spiele-Industrie: Künstler-Arbeit.

Also wie Musik, Filmemachen oder Bücherschreiben: extrem risikoreich, kaum zu planen, und völlig überlaufen mit enorm vielen Leuten, die aus Leidenschaft dranbleiben.
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

BlueCobold

Community-Fossil

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20

30.07.2014, 16:41

Ihr habt ne ziemlich coole Firma, wenn ich das so höre.
Dabei habe ich doch noch gar nichts erzählt von unserem Kickertisch, unseren 2 XBoxen (inkl. Lenkräder, Pedale und Rennsessel), unserem Fahrrad-Contest mit Preisen für alle, den vom Chef bezahlten Grill-Abenden, den Firmen-Ausflügen (inkl. Paintball sponsored by Chef), dem Obst oder der Erlaubnis auf Firmen-Rechnern zu zocken ;)
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