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41

08.08.2012, 23:11

Es wäre nett, wenn ein Moderator mal diese Diskussion in einem anderen Thread abtrennt, denn es hat nichts mehr mit der Projektvorstellung zu tun. ;)

Edit: Danke drakon.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Delop« (08.08.2012, 23:18)


drakon

Supermoderator

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42

08.08.2012, 23:18

War schon dabei. War auch nicht leicht zu entscheiden wo ich hier abspalten soll. ^^

BlueCobold

Community-Fossil

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

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43

09.08.2012, 06:37

Jeder Entwickler darf entscheiden, welches seiner Programme ihm wieviel wert ist.
Da ist nichts dabei und bedenkt das wir hier über 79 Cent reden.

Ich würde das Spiel nicht einmal gratis nehmen, weil ich mich über dieses Chaos aufregen würde und es ebenfalls kostenlos auch vernünftige Alternativen gibt.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

44

09.08.2012, 16:51

Ich glaube, das eigentliche Problem ist, dass man mittlerweile überhaupt kein Gefühl mehr dafür hat, was ein Spiel wert ist, weil der Markt einfach total übersättigt ist.
Ich persönlich habe jetzt schon mehr Spiele, als ich spielen kann, viele davon nur einmal kurz angefangen, manche noch nicht einmal installiert oder gar ausgepackt. Wenn man mal betrachtet, was es alles noch an Spielen für unter 10€ im Laden gibt, und die ständigen Sonderangebote im Internet bei Steam, gog, oder den regelmäßigen Indie Bundles, wie soll man das alles spielen?

Ich meine: Früher kannte ich spiele auswendig, hab sie dutzende male durchgespielt. Damals habe ich noch jede Demo installiert die ich in die Finger bekommen konnte und wichtig aussehende Texte rausgeschrieben um sie mir von meinem Vater abends übersetzen zu lassen, weil ich noch kein englisch konnte. Bei manchen Spielen habe ich Tagelang das Spielprinzip überhaupt nicht verstanden aber hatte irgendwie trotzdem Spaß.
Und heute hat man ein derartiges Überangebot, dass man kaum mehr Zeit hat, jedes interessante Spiel auch nur einmal durchzuspielen. Und nichtmal das würde ja reichen, da man sich in vielen Spielen für eine Seite entscheiden kann oder ähnliches. Man könnte fast sagen, das Spiele heutzutage Einweg-Wegwerfprodukte geworden sind.

80 Cent für ein Spiel sind prinzipiell gar nichts. Teuer ist es nur im Vergleich zu dem ganzen Rest den es gibt. Oh und weil heute natürlich kein Mensch mehr für irgendetwas bezahlen will, was natürlich auch Blödsinnig ist. Dadurch entsteht dann der ganze Pay2Win Quatsch, wo einem das Geld eben hintenrum aus der Tasche getrickst wird.

Die ganze Entwicklung finde ich ehrlich gesagt sehr schade. Ich glaube fast, würde es weniger Spiele geben und hätten die nicht diesen ganzen DRM und p2w Quatsch, könnte man die viel eher genießen. Wäre schon ein schönes gefühl, mit 50€ in einen Laden zu gehen und sich ein Spiel zu kaufen, von dem man weiß, dass man es genießen wird. Das man etwas hat, worüber man sich freuen kann. Und nicht einfach wieder lächerlich wenig (im Vergleich mit einem Essen oder einer Tankfüllung) für etwas ausgegeben hat, das man sich mal anschaut, wenn man gerade wieder Zeit hat und weglegt, sobald es einem nicht mehr total umhaut.
Es geht vielleicht gar nicht darum, ob ein Spiel gut oder schlecht ist. Es geht um das ganze Umfeld, das Spiele einfach abwertet, unabhängig von ihrer eigentlichen Qualität.
Es ist nicht so, dass man glücklicher ist, weil man mehr hat. Es ist eher so, das das Einzelne immer wertloser wird, je mehr man hat. Und man sich dann über jeden Kleinkram aufregt, anstatt die Spiele einfach zu genießen.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

S4My

unregistriert

45

09.08.2012, 16:53

Also vorzuschreiben für was man Geld verlangen darf und was nicht halte ich für absurd und anmaßend. Und vorallem vorzuschreiben was gute Spiele sind und diese regulieren zu wollen. Da fehlen mir einfach die Worte.
Kommt mal wieder klar passt da wohl

Naja, ich denke so war das Ganze nicht gemeint.

Es ging meines Erachtens nach nicht um folgende Aussage:

Zitat

"Sie sollten für xy so und so viel/nichts verlangen, da blablupp."

sondern wohl eher um

Zitat

"Das sie für xy so und so viel verlangen ist für mich nicht richtig."

Ich will ja nicht pingelig sein, aber keiner hat hier gesagt er will das das Spiel gratis oder für einen von im als passend abgestempelten Preis auf den Markt kommt, sondern das der aktuelle Preis in Bezug auf Qualität nicht in Ordnung ist. Verstanden? :D

Witzig finde ich aber folgenden Part deiner Meldung:

Kommt mal wieder klar

Hmmmm... :hmm:

Ist es nicht gleichermaßen anmaßend jemanden zu sagen er soll seine Meinung/Aussage ändern/widerrufen, wie jemandem zu sagen er soll den Preis seiner Ware ändern. Für mich ist da eine gewisse Ähnlichkeit, aber vielleicht sind es ja nur Farbkleckse ;) .

Mlg
S4My

BlueCobold

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46

09.08.2012, 17:49

Jonathan, obwohl ich dir zwar mit "Teuer ist es nur im Vergleich zu dem ganzen Rest den es gibt" zustimme, dieses spezielle Spiel hätte ich auch gratis nicht gespielt, es ist quasi umsonst. "Umsonst" im Sinne von "ohne Nutzen". Es ist ein furchtbares Flickwerk, egal ob für lau oder für $1. Das würde ich nicht auf meinem Phone haben wollen, es ist schlecht konzipiert und schlecht umgesetzt. Das muss man kritisieren dürfen, weil es mit gar nicht sooo viel Aufwand in ein brauchbares Spiel konvertiert werden kann.
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Sacaldur

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47

09.08.2012, 17:54

@Jonathan:
ich denke, dass es nicht oder nicht alleine die Menge an vorhandenen Spielen ist
ich weiß nicht, wie du damals an Informationen über neue spiele gekommen bist, aber in meinem Fall waren die Möglichkeiten sehr gering:
in einer Zeitschrift darüber gelesen, im Laden gesehen oder davon gehört
im Fernsehen (geschweige denn im Radio) habe ich eher selten bis so gut wie nie Werbung für Spiele mitbekommen
Internet hatte ich eine ausreichend lange Zeit nicht
da ich auf dem Land groß geworden bin, hatte ich auch keinen Laden, in den ich häufiger gehen konnte und entsprechende Zeitschriften hatte ich nur, wenn sie mir von den Eltern gekauft wurden
vergleichbar war es mit den Spielen, die wir dann letztendlich hatten: grundsätzlich hatten wir sie, weil meine Eltern sie gekauft hatten und (meist) nicht, weil wir sie uns gewünscht haben (gerade deshalb kann ich froh sein, dass ich zumindest einige richtig gute Spiele der Zeit mitbekommen habe)

heutzutage hat fast jeder Internet
darüber ist es einerseits einfacher, mit Leuten in Kontakt zu kommen, die die gleichen Interessen (Computerspiele) haben, wie man selbst
dadurch wiederum kann man einfacher an Informationen über neue Spiele kommen
zudem gibt es immer mehr Plattformen, auf denen Spiele zum Kauf angeboten werden (Steam, die verschiedenen Bundles etc.) wodurch man eine "bessere Übersicht" über die Masse hat

wenn du damals von jedem Spiel bescheid gewusst hättest, welches es gibt, dann hättest du wohl nicht mehr unbedingt die Zeit gehabt, alle so intensiv zu spielen (ich hatte die Spiele, die mir zur Verfügung standen, auch intensiv gespielt und dadurch teilweise "auswendig" gelernt)
ich will aber nicht abstreiten, dass heutzutage mehr Spiele entwickelt werden und dass auch das auch ein Faktor ist

weiterhin könnte es dir so vorkommen, dass es "viel zu viele" Spiele gibt weil du dir (da du jetzt selbst Geld verdienen dürftest) mehr Spiele leisten kannst und es genug Spiele gibt, die keine "Vollpreistitel"/AAA-Spiele sind


ich möchte nochmal darauf hinweisen:
das was ich geschrieben habe beschreibt meine Situation und trifft daher nicht zwingend auch auf die Allgemeinheit zu
und da ich nicht genug über deine Vergangenheit weiß, stelle ich an diversen Punkten Vermutungen (anhand meiner persönlichen Erfahrungen) auf - was natürlich falsch sein kann
Spieleentwickler in Berlin? (Thema in diesem Forum)
---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

48

09.08.2012, 19:35

Bei Filmen und Musik gibt es doch auch eine Art Überangebot, sofern man das bei Kulturprodukten überhaupt sagen kann, da sie ja beliebig variabel sind. Man muss sich einfach daran gewöhnen, dass elektronische Medien nicht verfallen und jeder in der Lage ist zumindest minimale Produkte in dem Sektor herzustellen.

Hier mal die für Kulturprodukte typischen Eigenschaften, die man bei Videospielen genauso finden kann (aus http://doi.acm.org/10.1145/1413634.1413708 bzw. http://www.jstor.org/stable/3216857):
  • Demand is uncertain – Demand for culture/creative products are almost impossible to predict. This property is known as the nobody knows property.
  • Creative workers care about their product – It is called the art for art’s sake property, where the aesthetics and views on quality and originality of creative workers are considered by the workers to be of greater importance than the commercial prospects of the outcome.
  • Some creative products require diverse skills – Some, though not all, creative production, requires diverse skilled and specialised workers. This characteristic is also known as the motley crew property.
  • Differentiated products – Creative products are both vertically and horizontally differentiated. Products can be differentiated it countless ways which is known as the infinite variety property.
  • Vertically differentiated skills – Creative workers differ in skill, originality and proficiency. This is called the A list/B list property.
  • Time is of the essence – Known as the time flies property, which means that time is of the essence when production has commenced and sunk costs rapidly increase.
  • Durable products and durable rents – Most creative products are durable (ars longa property).
Videospiele waren eigentlich schon immer "hit-driven", erst seit dem Erfolg des Internets bzw. durch die einfache Zugänglichkeit aller Videospiele können wir erahnen, wie viele Videospiele eben kein Hit sind und nicht gespielt werden. Ich stimme da Sacaldur voll zu.

Durch die "nobody knows"-Eigenschaft kann man beim Verkauf seiner Spiele eigentlich auch nichts falsch machen. Wenn man von Anfang an einen Hit plant, kommt einem diese Eigenschaft natürlich in die Quere. Daher gehört die Videospielbranche ja auch zu den risikoreichsten Branchen, die es gibt.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Chromanoid« (09.08.2012, 19:54)


49

09.08.2012, 21:50

@Sacaldur
Ja stimmt, guter Punkt. Im Grunde genommen kommt es ja auch gar nicht darauf an, wie viele Spiele produziert werden, sondern wie viele Spiele man hat. Und das waren damals eben durch eine Reihe von Faktoren viel viel weniger.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

Thoran

Alter Hase

Beiträge: 520

Wohnort: Stuttgart

Beruf: Senior Software Engineer

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50

10.08.2012, 09:50

Es ist ein furchtbares Flickwerk, egal ob für lau oder für $1. Das würde ich nicht auf meinem Phone haben wollen, es ist schlecht konzipiert und schlecht umgesetzt. Das muss man kritisieren dürfen, weil es mit gar nicht sooo viel Aufwand in ein brauchbares Spiel konvertiert werden kann.

Deswegen kannst du solche und allen anderen Spiele kaufen, musst es aber nicht. Die Entscheidung liegt immer beim Käufer. Das dem Käufer die Auswahl und das Finden von "Perlen" nicht einfacher gemacht wird dadurch ist klar.

Thoran
Mein Entwicklertagebuch
Aktuelles Projekt: Universum Espionage
Eingestellt:Spieleengine SilverCore
Organisator "Spieleentwickler Stammtisch Stuttgart"

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