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Ernst

Frischling

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51

10.01.2011, 14:38

Naja, das ist jetzt doch arg vereinfacht. Richtig ist, dass man üblicherweise die IP abgibt, wenn man die Entwicklung von einem Publisher finanzieren lässt. Dafür trägt der Publisher dann auch das Risiko der Produktverwertung - wenn das Spiel floppt, hat man als Entwickler zumindest die Produktionskosten bekommen. Wenn man dagegen Geld von privaten Investoren bezieht, sind die nach meinem Verständnis als Kredite angelegt. Sprich, man muss sie nebst Zinsen irgendwann zurückzahlen. Wenn das Spiel floppt (und neun Zehntel aller Spiele tun das nunmal), ist trotzdem der Kredit fällig und der Entwickler zahlungsunfähig. Beide Wege können zu Erfolg führen, beide enthalten auch ein Risiko. Und ich behaupte, der privatfinanzierte Weg ist risikoreicher.
Das ist jetzt aber auch arg vereinfacht, es gibt andere Finanzierungsmittel als nur Darlehen und Kredite! Manchmal ist es von Vorteil, wenn man über 10 Jahre als Controller für ein US-Unternehmen weltweit gearbeitet hat.

Kreditfinanziert und ein Flop, stimme ich Dir zu, aber wie gesagt, es gibt andere Finanzierungsmethoden und in einem solchen Fall dachte ich als allerletztes an Darlehen oder Kredite.

Publisherfinanziert und ein Flop, auch OK, aber publisherfinanziert und ein AAA auf dem Markt, dann wirst Du Dir selbst in den Allerwertesten beißen wenn der ganze Profit beim Publisher bleibt und das Team mit einem Brotkrumen bezahlt wurde und nach der Produktion die Tore wieder schließen muss.

Aber ein Projekt mit einem Gedanken anzugehen, das neun von zehn Spielen am Markt floppen, dann würde ich doch vorschlagen, es gleich ganz zu lassen.

BlueCobold

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52

10.01.2011, 14:55


...und Buchhalter in Thailand kosten ca. 500 €/Monat. Mit einem derartigen Gehalt kannste da Dein Haus, Dein Auto, Deinen Urlaub locker bezahlen und noch jeden Tag im Restaurant essen gehen, Betriebsleiter europäischer Unternehmen verdienen ca. 1.600 €/Monat, Programmierer 750-1000 €

Dann haben in den letzten 3 Jahren die Gehälter da ja um 300% zugenommen. Beeindruckend...
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Ernst

Frischling

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53

10.01.2011, 16:37

nicht beeindruckend,
Buchhalter ist nicht gleich Buchhalter, Du meinst wahrscheinlich einen Debitor-/Kreditorbuchhalter, Kontierer o.ä., da liegst Du noch ziemlich nahe dran mit 180-200 €, ich spreche von einem bilanzsicheren Buchhalter, vgl. einem Leiter Rechnungswesen hier bei uns...
alles eine Frage der Begriffsbestimmung und Klassifizierung

Schrompf

Alter Hase

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54

10.01.2011, 16:41

Das ist jetzt aber auch arg vereinfacht, es gibt andere Finanzierungsmittel als nur Darlehen und Kredite! Manchmal ist es von Vorteil, wenn man über 10 Jahre als Controller für ein US-Unternehmen weltweit gearbeitet hat.
Kreditfinanziert und ein Flop, stimme ich Dir zu, aber wie gesagt, es gibt andere Finanzierungsmethoden und in einem solchen Fall dachte ich als allerletztes an Darlehen oder Kredite.


An welche Finanzierungsmethoden dachtest Du denn? Nach meinem Verständnis der Finanzwelt verschenkt niemand Geld. Alle wollen es irgendwann zurück, im Normalfall mit Bonus. Als Ausnahme kann man vielleicht die verschiedenen Förderprogramme des Staates betrachten, von denen manche tatsächlich Geld verschenken.

Zitat


Publisherfinanziert und ein Flop, auch OK, aber publisherfinanziert und ein AAA auf dem Markt, dann wirst Du Dir selbst in den Allerwertesten beißen wenn der ganze Profit beim Publisher bleibt und das Team mit einem Brotkrumen bezahlt wurde und nach der Produktion die Tore wieder schließen muss.

In dem Fall hat der Entwickler tatsächlich Geld eingebüßt. Aber egal, ob Erfolg oder Flop: im Publisher-Fall überlebt er zumindest.

Jetzt mal abgesehen von einer Zusammenarbeit mit Jowood :-) Gut, dass die pleite sind.

Zitat

Aber ein Projekt mit einem Gedanken anzugehen, das neun von zehn Spielen am Markt floppen, dann würde ich doch vorschlagen, es gleich ganz zu lassen.

Wie hoch ist denn Deiner Meinung nach die Chance auf BreakEven bei Spieleentwicklungen? Und vor allem: worauf stützen sich Deine Ansichten? Meine Angabe der "Neun Zehntel Fehlschläge" basieren auf einem Vortrag eines UbiSoft-Managers auf der Quo Vadis 2009.
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

BlueCobold

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55

10.01.2011, 17:11

nicht beeindruckend,
Buchhalter ist nicht gleich Buchhalter, Du meinst wahrscheinlich einen Debitor-/Kreditorbuchhalter, Kontierer o.ä., da liegst Du noch ziemlich nahe dran mit 180-200 €, ich spreche von einem bilanzsicheren Buchhalter, vgl. einem Leiter Rechnungswesen hier bei uns...
alles eine Frage der Begriffsbestimmung und Klassifizierung

Ah ja. Schon komisch, wo 2007 die höchsten Standard-Einkommen in Bankok bei 400€ pro Monat lagen und du gibst mehr als das Doppelte für Programmierer an. Dann verdienen Deine Jungs entweder wie echte Funktionäre oder in den letzten 3 Jahren hat Thailand eine 100%-Inflationsrate erlitten.
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Ernst

Frischling

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56

10.01.2011, 17:20

na, ein kurzer Abriss, es gibt Kommanditanteile, Genußscheine, stille und atypische stille Beteiligungen, etc., wobei diese Art von Kapital die Eigenkapitaldecke verstärkt und nicht, wie ein Darlehen oder Kredit, belastet. Man kann Spiele auch wie Filme finanzieren, nur mal so nebenbei.

<<Aber egal, ob Erfolg oder Flop: im Publisher-Fall überlebt er zumindest. >>
ja, er überlebt und ist genauso weit wie am Beginn des Projektes, nämlich bei Null

<<Jetzt mal abgesehen von einer Zusammenarbeit mit Jowood :-) Gut, dass die pleite sind.>>
Ich weiß nicht, ob es gut ist, dass das Insolvenzverfahren gescheitert ist, d.h. doch nur, das z.B. Publisher wie Ubisoft oder EA einen Konkurrenten weniger am Markt zu fürchten haben und sich in der Folge deren Marktposition erheblich festigt und damit der 'alte Quark' munter weiter verkauft werden kann. Siehe auch mal Stromerzeuger - das ist ein wahres Monopol!!

<<Meine Angabe der "Neun Zehntel Fehlschläge" basieren auf einem Vortrag eines UbiSoft-Managers auf der Quo Vadis 2009.>>
Wie viele Projekte oder Teams kontaktiert oder kauft Ubisoft pro Jahr?? Die Frage stellt sich, ob sich diese Aussage auf Ubisoft bezieht oder generell auf den gesamten Markt.
Und des weiteren, was ist nach Ansicht von Ubisoft ein Flop? Wenn es überhaupt nicht am Markt angenommen wird, oder wenn das Produkt auf 'halbem Wege' stecken bleibt und nicht als AAA in die Charts Einzug halten kann?

M.E. ist Crytek ein sehr gutes Beispiel für Willenskraft. Die haben eine gute engine entwickelt und - die wollten ihr Produkt vermarkten - und obwohl es ein 'belangloser' shooter ist hat das massive Marketing dafür gesorgt, dass Farcry ein super Erfolg geworden ist. Und Crysis wird den Gesetzen des Marktes (CoD, NfS, FiFa, etc.) mit Sicherheit folgen.

Ernst

Frischling

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57

10.01.2011, 17:42

Ah ja. Schon komisch, wo 2007 die höchsten Standard-Einkommen in Bankok bei 400€ pro Monat lagen und du gibst mehr als das Doppelte für Programmierer an. Dann verdienen Deine Jungs entweder wie echte Funktionäre oder in den letzten 3 Jahren hat Thailand eine 100%-Inflationsrate erlitten.
Lass Dir mal vom BOI (Board of Investment, Frankfurt) die aktuellen Zahlen geben. Wir reden hier nicht über 'Standardeinkommen', ansonsten könnte ich ja auch für Deutschland ein Entwicklerteam nach Standardeinkommen klassifizieren, was vielen mit Sicherheit nicht gefallen würde. Denn unter den Umständen wären die Gehaltsabstriche wesentlich höher als sie jetzt schon sind
Informationen zum Durchschnittseinkommen (Standardeinkommen) in Deutschland findest Du hier, das beträgt in Deutschland 2.700 €/M und es bleiben rund 1.350 € netto übrig.
Im internationalen Vergleich liegt das Durchschnittsgehalt bei 22.000 USD - ich frage mich, wer hier in Deutschland für das Geld arbeiten möchte.

Und meine 'Jungs' verdienen gut, zudem sind sie ja auch Miteigentümer, und darauf bedacht nicht nur monatliche Kohle abzugreifen, sondern auch das Unternehmen voran zu bringen, damit die jährliche Gewinnbeteiligung nicht zu knapp ausfällt.

Es gibt in Thailand sogar Programmierer die bis zu 3.000 €/M verdienen, die sind auch nicht in der Klasse 'Standardeinkommen'

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