Ist es plötzlich cool Microsoft in den Himmel zu loben?
Ich denke z.B. nicht das MS das unter allen Umständen beste Entwicklungswerkzeug hat, für vieles ist Delphi besser und in der Firma entwicklen wir das Programm, was wir verkaufen in Delphi und nehmen C++ nur für einige interne Tools.
Was 3D modellieren anbelangt, war mal vor langer Zeit Softimage mein aboluter Favorit. Naja, dann hat MS es gekauft, damit es eben auch auf der Windows Schiene ein gutes 3D Programm gibt. Jetzt brauchen sie Softimage nicht mehr und so war es nicht schlimm, dass es von der Konkurenz weitgehend überholt wurde. So wie auch IE lange nicht weiterentwickelt wurde, solange das es eben für MICROSOFT nicht wichtig war, die Kunden sind da zweitrangig.
Um bei Spieleentwicklung zu bleiben, ein "Skinner" wird kaum ein MS Malprogramm als Hautpwerkzeug benutzen und bei Sound/Musik ist es AFAIK genauso.
Alle Probleme auf Applikationen zu schieben ist auch etwas zu einfach. Als Betriebssystemhersteller, insbesondere wenn ich auch Entwicklungswerkzeuge schreibe, kann ich andere Entwickler in gewissen Grenzen leiten. Z.B. war es beim Amiga eben einfacher eine vorhande Scrollbar zu nehmen als eine eigene zu basteln, insofern haben die meisten Leute die "Standard Scrollbar" genommen.
Insofern ist es gut, dass MSVC jetzt mehr Checks beim Compilieren macht, dadurch werden andere Entwickler animiert, besseren Code zu schreiben. Aber wo es Lint seit über 20 Jahren gibt, frage ich mich, warum die das erst jetzt machen.
Ist auch prima, dass sie jetzt "Outlining" haben - das nannte sich vor 15 Jahren beim Amiga "Folding"
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Leider gab es eine lange Zeit, in der sich MS mit illegalen Methoden durchgesetzt hat. Es würde mich wirklich interesíeren, wo wir heute in der IT wären, wenn die Entwicklung in den letzten 20 Jahren immer schnell vorangegangen wäre.
Wenn ich bedenke dass ein heutiger Rechner von der Hardware her fast 1000 ( !!!! ) mal höheren Takt ist als ein original Amiga hatt, 1000 mal mehr Speicher etc und man trotzdem ungefähr gleich viel auf den Rechner wartet wie damals, dann ist irgendwas völlig falsch gelaufen. Klar gibt es gewisse Aspekte, bei denen die Aufgaben entsprechend komplexer geworden sind. Z.B. im 3D Bereich einfach die Zahl der Polygone, Pixel und die Algorithmen (Per Pixel Lighting statt Gouraud etc). Aber es gibt eben etliches, was einfach das Arbeiten verlangsamt, z.B. wenn eine Applikation viel CPU Leistung frisst dann verlangsamt das das Arbeiten unter Windows sehr stark. Das richtige wäre statt dessen, dass solange die Applikation mit der ich arbeite noch CPU Leistung braucht, der Hintergrundapplikation eben kaum Rechenzeit gegeben wird.