Für ein Schulprojekt ist die Umfrage denke ich ganz ok, aber ihr könntet ja bei der Auswertung auf mögliche Probleme eingehen, viele wurden ja hier schon mehr oder weniger direkt angesprochen.
Prinzipiell gut finde ich, dass ihr bei jeder Frage mehrere Antwortmöglichkeiten habt. Das erleichtert die Auswertung, weil die Plots quasi fertig hinten raus fallen, und erleichtert das Ausfüllen, weil man sich nur für eine Option entscheiden muss, anstatt zu überlegen was man denn eintragen will.
Das Problem ist aber, dass ihr durch die Auswahl der Kategorien im Voraus bestimmt, was ihr später an Ergebnissen erhalten könnt. Beispielsweise könnte ich mir gut vorstellen, dass Altersgruppen wie 6-12, 12-18, 18-24 einige sehr interessante Ergebnisse zu Tage gefördert hätten. Wenn man aber alles in eine Kategorie schmeißt, ist diese Information für immer verloren.
Das Problem ist halt, dass man das schon vorher wissen muss, und gezielt nach dem fragen muss, was interessant ist. Das Jugendliche und Kinder unterschiedlich ticken, mag noch leicht zu raten sein, aber vielleicht gibt es ja auch irgendeine Auffälligkeit bei den 35 jährigen? Weiß man vorher nicht.
Einerseits würden natürlich viel mehr Antwortmöglichkeiten helfen. Andererseits würden sie die Umfrage auch komplizierter machen. Man entscheidet sich schneller zwischen 5 Optionen als zwischen 25. Man könnte auch überall eine freie Eingabe ermöglichen, nur dann wird die Auswertung sehr schwierig, weil Menschen beliebig komplizierte Dinge reinschreiben können (andererseits ist die Wirklichkeit, die man abbilden will ja selber beliebig kompliziert!).
Ein zweiter Punkt, der vermutlich viel weniger offensichtlich ist, ist die Auswahl der Kandidaten. Hier in einem Programmiererforum zu fragen bedeutet, dass man in der Hauptsache Menschen zwischen 15 und 40 findet, die sehr computeraffin sind. Ein mögliches Ergebnis wäre, dass über 60-Jährige keine Handy benutzen, weil niemand von denen die Umfrage ausgefüllt hat (stand ja drüber, dass man nur ausfüllen soll, wenn man eines benutzt). Das ist in diesem Fall noch sehr leicht zu bemerken, da es direkt von einer Frage abgedeckt wird. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele hier eine Abneigung gegen Social Media haben, weil sie verstehen, wie Big-Data funktioniert und dementsprechend eher meiden. Wenn viele aus dem Forum eure Umfrage ausfüllen wird das Ergebnis dementsprechen verfälscht, ohne dass ihr eine Möglichkeit habt, es zu merken.
Im Idealfall darf man Menschen noch nicht einmal Fragen, ob sie die Umfrage ausfüllen wollen, weil dann nur solche die Umfrage machen, die das Ok finden, was bedeutet dass eure Kandidaten Auswahl nicht mehr zufällig ist und dementsprechend das Ergebnis verfälscht wird (oder werden kann).
Wie gesagt, für ein Schulprojekt ist das alles recht egal, aber ich bin mir sicher, eure Arbeit wird noch um einiges besser, wenn ihr nicht nur sagt, was man aus den Daten ablesen kann, sondern auch, was man aus ihnen nicht ablesen kann.