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DeKugelschieber

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  • »DeKugelschieber« ist der Autor dieses Themas

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11

20.12.2014, 14:47

Das ist ganz und gar nicht unnormal, sondern einfach eher auf der Introvertierten Seite. Das geht mir ganz aehnlich und ich bin mir sicher vielen anderen hier im Forum auch.

Die Tatsache, dass du dir die Kritik so sehr zu Herzen nimmst, spricht sehr fuer dich. Ich denke wenn du durch und durch Arrogant waerst, wuerdest du das nicht tun ;)

Dankeschön :) Ich hab auch per PN schon Nachrichten bekommen, die das ähnlich formulieren. Zu dem Buch hab ich gerade ein Review gefunden in dem steht:

Zitat

She talks to Asian-American students who feel alienated from the brash, backslapping atmosphere of American schools. She questions the dominant values of American business culture, where forced collaboration can stand in the way of innovation, and where the leadership potential of introverts is often overlooked.

Das trifft genau das was ich bisher auf Realschule, Gymnasium und auch jetzt wieder erlebe. Man wird zwar nicht unbedingt aggressiv ausgeschlossen, aber fühlt sich irgendwie fehl am Platz und unwohl.
Ich glaube es gibt einfach deutlich mehr extrovertierte Menschen, die dann eben überhand haben.

Was natuerlich sein kann ist, dass du einen arroganten Eindruck machst ohne es so zu meinen.

Auf jeden Fall! Vor allem mit der bereits angesprochenen Art und komplizierten Ausdrucksweisen wird man häufig fehlinterpretiert. Wenn man dann auch noch schneller Zusammenhänge erkennt als der Durchschnitt (behaupte ich mal) wirkt das "streberhaft" und arrogant.

Ich glaube es ist falsch und einschränkend sich von anderen (oder sich selbst) in Schubladen wie Intro/Extrovertiert stecken zu lassen. Man ist wie man ist und das kann sich auch ändern. Mit der Zeit oder auch je nach Gemütszustand.

Naja die Begriffe benutze ich jetzt hier nur, da sie die Lage recht gut beschreiben. Ändern möchte ich mich eigentlich nicht, zumindest nicht in meiner Denkweise. Aber ich möchte lernen etwas weniger angreifend/angriffslustig zu wirken.

12

20.12.2014, 16:32

Ich glaube es ist falsch und einschränkend sich von anderen (oder sich selbst) in Schubladen wie Intro/Extrovertiert stecken zu lassen. Man ist wie man ist und das kann sich auch ändern. Mit der Zeit oder auch je nach Gemütszustand.

Zum einen: Ja natürlich, andere Menschen sollten nicht definieren wer du bist, und sich nicht einreden lassen, wer man ist.
Aber: Es ist ja kein Zufall, dass es diese Begriffe gibt. Und meiner Erfahrung nach ist es extrem nützlich, sich klar zu werden, wer man ist, und wie man tickt. Es gibt dazu auch einige sehr gute Persönlichkeitstests (von anerkannten Wissenschaftlern, kein Psychotest aus der Bravo), die dir sagen können, was für ein Typ du bist, und wo deine Stärken und Schwächen liegen.

Man tendiert halt oft dazu so sein zu wollen, wie "die anderen" sind. Aber wenn man versucht, in eine Rolle zu schlüpfen, die nicht die eigene, natürliche ist, wird man darin letztendlich auch nicht glücklich werden. Wenn alle immer auf Partys gehen kann es schon sein, dass man zwar eigentlich keine Lust darauf hat, aber auch echt nicht einfach alleine zuhause rumsitzen will. Das ist dieses "Wenn ich zuhause sitze würde ich gerne was mit Leuten machen, wenn ich unter Leuten bin, wäre ich gerne wieder zuhause". Vielleicht fehlen einem dann einfach die Menschen, die ähnlich ticken wie man selber, mit denen man die Dinge machen kann, die einem wirklich Spaß machen. Natürlich ist es nicht ganz leicht, solche zu finden, gerade wenn man nicht gerade der Mainstream Typ ist. Aber die Mühe kann sich letztendlich lohnen.

Zum Thema arrogant: Menschen sind eben unterschiedlich intelligent, und wenn man klüger ist als die meisten, hat man vermutlich auch öfter recht, als die meisten. Es ist natürlich ein bisschen die Frage, wie deutlich man das immer raushängen lassen muss, man kann ja auch sehr clever, aber trotzdem bescheiden sein. Ich würde dir evtl. empfehlen ein bisschen zu gucken, mit wem du gerade redest. Ich kenne Leute, bei denen weiß ich dass ich so ziemlich alles sagen kann, weil sie mich kennen und wissen wie ich es meine. Aber bei anderen Menschen bin ich vielleicht eher vorsichtig damit was ich sage, damit sie kein unnötig schlechtes (und falsches) Bild von mir kriegen.


Ansonsten: Ich finde es gut, dass du ehrlich bist und dir Gedanken über dich selber machst. Das Internet ist dafür natürlich immer ein sehr schwieriger Ort, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man mit den richtigen Menschen offen über seine Schwächen und Ängste redet (was eines der Dinge ist, die ich am aller wenigsten mag), man dadurch doch sehr viel Ermutigung bekommen kann und sehr viel tiefere Beziehungen aufbaut. (was etwas ist, das ich am allerliebsten tue :D).
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

drakon

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13

21.12.2014, 11:45

Zitat

Aber: Es ist ja kein Zufall, dass es diese Begriffe gibt. Und meiner Erfahrung nach ist es extrem nützlich, sich klar zu werden, wer man ist, und wie man tickt. Es gibt dazu auch einige sehr gute Persönlichkeitstests (von anerkannten Wissenschaftlern, kein Psychotest aus der Bravo), die dir sagen können, was für ein Typ du bist, und wo deine Stärken und Schwächen liegen.

Bestimmt, aber wie gesagt finde ich es einschränkend wenn man dann das Gefühl hat, dass man immer so ist. Persönlichkeiten ändern sich. Vor allem in jungen Jahren kann sich sehr viel ändern. Wenn man dann eine solche "Einstufung" gemacht hat kann man leicht darin verfallen sich selbst in dieses Korset zu zwängen.

Ich kenne das eigenltich aus eigener Erfahrung. Ich wurde of als der "ruhige Typ" bezeichnet und eingestuft. Das mag teilweise zutreffen (ich höre oftmals einfach gerne anderen mal zu) aber ich denke viele Leute, die das von mir dachten langweilten mich einfach. Die Themen und Gespräche haben mich einfach zu wenig interessiert als dass ich da teilhaben wollte. Mit den richtigen Leuten kann ich auch darin verfallen, dass ich viel zu viel rede. Manchmal kann ich aber auch kompletten Unsinn mit ersteren Leuten reden. Wie gesagt ist das sehr flexibel und hängt von vielen Faktoren ab. Ich wollte mich nicht in die Schublade "ruhig" stecken lassen wollen. Jeder hat, denke ich, eine Introvertierte und Extrovertierte Seite. Die eine Seite mag mehr und die andere weniger ausgeprägt sein, aber ich denke es hängt auch sehr davon ab wem man welche Seite zeigt.

Beispiel: Eines Abends (vor ein paar Jahren) war ich noch alleine in der Stadt unterwegs und habe eine kleine Gruppe getroffen (3 Leute) und die haben ein Foto von sich gemacht. Ich habe dann angeboten eines von ihnen 3en zu machen (damals gab es Selfies noch nicht so extrem). Bin dann gegangen und habe mir überlegt, dass ich eigentlich noch nicht nach Hause wollte und mir überlegt, dass ich die einfach hätte fragen sollen ob ich mit ihnen mit kann. Wie es der Zufall wollte bin ich der gleichen Gruppe nochmal über den Weg gelaufen und habe sie dann tatsächlich gefragt und bin dann weiter mit ihnen. Die meisten, die mich damals "kannten" hätten wohl gesagt, dass das ich da "nicht wie du" reagiert habe und dass das "komisch für dich" gewesen ist. Wenn ich jetzt in das Klischee hätte rein passen wollten hätte ich das niemals gemacht und ich hätte diese Bekanntschaften nie gemacht. Dass andere Leute (auch ein Test!) mir sagen wollten was ich so für ein Typ bin finde ich fast beleidigend. Das menschliche Wesen ist extrem komplex und ich bin der Meinung man sollte offen für allerlei Eigenschaften sein.

Wenn man keine Lust hat auf eine Party zu gehen, dann geht man halt nicht. Wenn man dennoch einmal Lust hat, dann geht man halt mal und spricht wildfremde Leute an. Manchmal muss man sich aber auch einfach selbst in den Arsch treten und Sachen machen, die man sonst nicht macht und merkt dann vielleicht, dass es einem doch gefällt oder bereichende Erfahrungen macht dabei.

Da fällt mir das Buch "Stiller" von Max Frisch ein. Das handelt von einem sehr ähnlichem Thema (auch wenn das nicht gleich klar ist).

Reflexion (Selbstreflexion ist doch ein Pleonasmus..?) finde ich etwas sehr wichtiges. Das machen meiner Meinung nach viel zu wenige. Ich überlege mir oft was mir wichtig ist, was ich warum tue. Dabei sollte man aber schon auch darauf achten sich nicht selbst in eine Schublade zu stecken. Wenn ich z.B. bereue, dass ich jemanden nicht angesprochen habe, dann finde ich es schwach das damit abzutun, dass ich halt "ruhig" bin. Die Reue ist ja eigentlich Hinweis genug, dass ich eben doch ein wenig komplexer als das bin und dann sollte man daran arbeiten. Das obige Beispiel war nicht einfach zu tun und so etwas braucht vielleicht auch Übung, aber ich kann nur jedem empfehlen ab und an über sich hinaus zu wachsen, wie man so schön sagt.

DeKugelschieber

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14

21.12.2014, 12:33

Zum Thema arrogant: Menschen sind eben unterschiedlich intelligent, und wenn man klüger ist als die meisten, hat man vermutlich auch öfter recht, als die meisten. Es ist natürlich ein bisschen die Frage, wie deutlich man das immer raushängen lassen muss, man kann ja auch sehr clever, aber trotzdem bescheiden sein. Ich würde dir evtl. empfehlen ein bisschen zu gucken, mit wem du gerade redest. Ich kenne Leute, bei denen weiß ich dass ich so ziemlich alles sagen kann, weil sie mich kennen und wissen wie ich es meine. Aber bei anderen Menschen bin ich vielleicht eher vorsichtig damit was ich sage, damit sie kein unnötig schlechtes (und falsches) Bild von mir kriegen.

Ja solche Freunde habe ich auch (die 2-3 angesprochenen), die im Grunde alles verstehen und ich alle sagen kann. Ich glaube diese wissen einfach wie ich denke und was ich denke und nicht ausspreche. Außerdem brauche ich Leute die "etwas aushalten", verbal und nicht gleich alles als Angriff verstehen oder einknicken, wenn man provokant ist. Das ist glaube ich auch der Grund warum ich mit so 5-10 Jahre älteren besser klar komme, die sind einfach schlagfertiger.
Und es ist ja nicht so dass ich Leuten direkt sage wie schlecht sie eigentlich sind (wenn es denn tatsächlich so ist), sondern ich vermute man hört es etwas im Unterton. Ich bin irgendwann von bestimmten Typen genervt, ganz vorne mit dabei Leute die nichts beim ersten mal verstehen und auch noch alles nachfragen. Mir fehlt da wohl die Gabe Menschen einzuschätzen, ob sie nun damit umgehen können oder nicht.

Ich kenne das eigenltich aus eigener Erfahrung. Ich wurde of als der "ruhige Typ" bezeichnet und eingestuft. Das mag teilweise zutreffen (ich höre oftmals einfach gerne anderen mal zu) aber ich denke viele Leute, die das von mir dachten langweilten mich einfach. Die Themen und Gespräche haben mich einfach zu wenig interessiert als dass ich da teilhaben wollte. Mit den richtigen Leuten kann ich auch darin verfallen, dass ich viel zu viel rede. Manchmal kann ich aber auch kompletten Unsinn mit ersteren Leuten reden. Wie gesagt ist das sehr flexibel und hängt von vielen Faktoren ab. Ich wollte mich nicht in die Schublade "ruhig" stecken lassen wollen. Jeder hat, denke ich, eine Introvertierte und Extrovertierte Seite. Die eine Seite mag mehr und die andere weniger ausgeprägt sein, aber ich denke es hängt auch sehr davon ab wem man welche Seite zeigt.

Kommt mir bekannt vor. Es gibt doch wenige Leute mit denen ich Interessen teile. Die meisten sind da ja doch eher "Mainstream", ohne das mal abwerten zu wollen. Also: Fußball, Autos, Parties, ... die klassiker eben, mit denen man immer gut ankommt wenn man in einen Raum voller Leute geht. Mit nichts davon kann ich so wirklich etwas anfangen. Ich finde auch Gespräche darüber langweilig. Wenn ich dann allerdings mal jemanden treffe, mit dem man z.B. über Design oder Software reden kann, super. Da kann ich dann Stundenlang Gespräche führen ohne mich irgendwie ausgesaugt zu fühlen. Bei den anderen brauche ich dann recht schnell wieder Ruhe oder schalte schon während des Gesprächs ab.

Wenn man keine Lust hat auf eine Party zu gehen, dann geht man halt nicht. Wenn man dennoch einmal Lust hat, dann geht man halt mal und spricht wildfremde Leute an. Manchmal muss man sich aber auch einfach selbst in den Arsch treten und Sachen machen, die man sonst nicht macht und merkt dann vielleicht, dass es einem doch gefällt oder bereichende Erfahrungen macht dabei.

Spontan sein ist glaube ich eine meiner Stärken. Ich sag nicht zu allem nein oder lehne neues gleich ab, das beobachte ich eher bei anderen. Aber von mir aus kommen dann "bekloppte" Ideen nur wenn ich schon in einer, für mich, nicht normalen Situation bin. Das heißt ich brauche quasi ein Stichwort oder eine Einladung damit anzufangen.

Bis hierhin finde ich eure Antworten echt hilfreich. Es ist vor allem schön zu sehen dass es doch auch andere gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Mal sehen was ich am Ende davon mitnehmen kann.

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