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BlueCobold

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11

12.02.2014, 10:40

Man muss aber auch bedenken, dass die GEMA diese Rechte nicht per Gesetz o. ä. erhält, sondern vom eigentlichen Künstler. Wenn ein Künstler der GEMA beitritt, unterschreibt er dafür, dass die GEMA sich _uneingeschränkt_ darum kümmern soll, dass bei _jeder_ Verwendung der eigenen Werke die entsprechenden Gebühren verrichtet werden.
Klar, aber hat er eine Alternative, die sinnvoll ist? Zwischen Teufel und Beelzebub wählen zu dürfen ist halt genauso Mist. Stattdessen sollte es eine vernünftige und flexible Regelung geben. Auch die Vergütung des Künstlers gehört überarbeitet.

Es ist zudem gar keine Frage, dass Künstler geschützt und für ihre Werke bezahlt werden sollten. Aber die Macht gegenüber dem Konsumenten ist hier das richtige Stichwort. Nur, weil er da irgendwas beitritt, heißt das doch nicht, dass seine von ihm bei Youtube als öffentlich und einbettbar (!) eingestellte Werke am Ende nicht öffentlich oder eingebettet verwendet werden dürfen, ohne dafür GEMA abzudrücken. Dann hat der Künstler das Lizenz-System von Youtube nicht verstanden und die GEMA geht das alles gar nichts an. Da ist dann der Punkt, wo es kurios wird und Rechte der Nutzer durch die GEMA beschnitten werden (sollen), obwohl der Rechte-Inhaber die aber eigentlich zugesprochen hat. Da tritt die GEMA dann als scheinbar übergesetzliche Macht auf. Das kann doch nicht sein. Wenn es nämlich darum geht, die Rechte des Künstlers zu schützen, dann sollte er das Recht besitzen, seine Werke so zu veröffentlichen, wie er das für richtig hält. Alles andere wäre eine Einschränkung seiner Rechte.

Wenn eine Privatperson das neueste Video von Bushido auf Youtube hoch lädt, dann ist das natürlich ganz klar ein Urheberrechtsverstoß, den die GEMA zu ahnden hat. Aber auch hier hat Einbettung keine Bedeutung. Das Video gehört dann nämlich insgesamt gesperrt.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BlueCobold« (12.02.2014, 10:48)


Sacaldur

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12

12.02.2014, 11:03

Klar, aber hat er eine Alternative, die sinnvoll ist? Zwischen Teufel und Beelzebub wählen zu dürfen ist halt genauso Mist.
Es gibt Alternativen (dass ich einen entsprechenden Namen wusste ist aber auch schon ein paar Tage her), bei denen es möglich ist, nur bestimmte Stücke durch die Gesellschaft verwerten zu lassen. Welche Probleme diese wiederum mit sich bringen, kann ich allerdings nicht sagen.

Stattdessen sollte es eine vernünftige und flexible Regelung geben. Auch die Vergütung des Künstlers gehört überarbeitet.
Um das zu erreichen kann entweder die GEMA umstrukturiert werden, was dann geschehen würde, wenn die Abstimmungsberechtigten Mitglieder dafür wären (wie bereits angemerkt ist nicht jedes Mitglied und somit nicht jeder Künstler abstimmungsberechtigt, weshalb man nicht zu sehr auf eine Umstrukturierung der GEMA hoffen sollte).
Oder ein ausreichend großer Teil von Künstlern lässt sich durch eine andere Gesellschaft mit anderen Regelungen vertreten.

Nur, weil er da irgendwas beitritt, heißt das doch nicht, dass seine von ihm bei Youtube als öffentlich und einbettbar (!) eingestellte Werke am Ende nicht öffentlich oder eingebettet verwendet werden dürfen, ohne dafür GEMA abzudrücken.
Wenn man _irgendeiner_ Gesellschaft beitritt, wie dem lokalen Sportverein, einer Gewerkschaft oder (irgend-)einer Verwertungsgesellschaft, ist man nicht automatisch dazu verpflichtet, für seine eigenen Werke der GEMA Geld zu bezahlen. Tritt man aber der GEMA bei, schließt man einen Vertrag mit der GEMA, der entsprechende Bedingungen enthält. Dadurch muss man also auch für die Verwendung eigener Werke erst einmal an die GEMA zahlen. (Man sagt der GEMA im Grunde "kümmer dich um alle Verwendungen meiner Werke" und nicht "kümmere dich um die Verwendung meiner Werke, außer wenn ich sie verwende".
Dass andere für eingebette Videos zahlen müssen, liegt daran, dass für die von der GEMA verwalteten Werke gezahlt werden muss. Eine kostenlose Nutzung ist nicht vorgesehen.

Ich will damit nur die Aktuelle Situation darstellen. Ich wollte nie sagen, dass sie so gut wäre oder dass eine Änderung nicht nötig wäre. Allerdings (wie oben geschrieben) sollte man eher eine neue Verwertungsgesellschaft gründen, als dass man von der GEMA vordert, sich zu ändern (oder zu verschwinden).
Auch sollte man beachten, dass die GEMA in einer Zeit _vor_ dem Internet entstand. Zur Entstehungszeit gab es entsprechende Probleme nicht. (Was, ich betone, nicht heißen soll, dass die GEMA so bleiben soll, wie sie ist.)
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---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

13

12.02.2014, 13:18

Wenn man _irgendeiner_ Gesellschaft beitritt, wie dem lokalen Sportverein, einer Gewerkschaft oder (irgend-)einer Verwertungsgesellschaft, ist man nicht automatisch dazu verpflichtet, für seine eigenen Werke der GEMA Geld zu bezahlen.
Richtig. Wir sind zum Beispiel komplett GEMA-frei. Trotzdem kommt bei jedem Konzert irgendein Organisator und will von uns eine GEMA-Frei-Erklärung oder was auch immer. Auch ein Video kann mal gesperrt werden, weil die GEMA gerne präventiv handelt, bevor klar ist, ob die betroffenen Künstler überhaupt der GEMA unterliegen. Dies ist einer meiner größten Kritikpunkte am ganzen System der GEMA. Mal davon abgesehen, dass Künstler sowieso schon kaum Geld für ihre Werke bekommen (CD-Verkäufe *hust*).

Nightmaremen

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14

12.02.2014, 17:33

Das mit der Musik stimmt schon, dass der Künstler eingetreten sein muss, damit die Gema sich darum kümmert, den Video -müll den die da momentan fabrizieren gilt meines wissens sogar für alle.
Außerdem ist es ja fraghaft, warum denn der Künstler dafür zahlen muss , sein EIGENEN Videos einzubetten oder zu posten.
Das ist ein paradox in sich, sie schaden dem Künstler gemeinhin, während sie versuchen "ihn zu schützen".
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BlueCobold

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15

13.02.2014, 06:43

Dass andere für eingebette Videos zahlen müssen, liegt daran, dass für die von der GEMA verwalteten Werke gezahlt werden muss. Eine kostenlose Nutzung ist nicht vorgesehen.
Genau das ist aber der größte Unfug schlechthin. Noch schlimmer ist es eben dann, wenn die GEMA Dinge sperren lässt oder Geld verlangt, weil sie davon ausgeht, dass jeder Künstler durch die GEMA vertreten wird. Und das ist einfach nicht akzeptabel.

Allerdings (wie oben geschrieben) sollte man eher eine neue Verwertungsgesellschaft gründen, als dass man von der GEMA vordert, sich zu ändern (oder zu verschwinden).
Das ändert erstens nichts daran, dass die GEMA präventiv Dinge sperren lässt, die sie gar nichts angeht oder Geld für die Verwendung von Kunstwerken zu verlangen, deren Künstler sie überhaupt nicht vertritt. Es ändert an der Situation also nichts.
Und zweitens ist fraglich, wie ernst diese Gesellschaft dann genommen wird und wie sie sich rechtlich durchsetzen kann. Bei der GEMA zucken sofort alle zusammen und zahlen, sperren oder blockieren, was auch immer sie verlangt. Einer unbekannten Gesellschaft gegenüber stehen viele Anbieter da sicher skeptischer gegenüber und werden immer erst nach einer rechtlichen Grundlage für die Forderung verlangen, was die Arbeit dieser Gesellschaft nicht einfach machen dürfte - aber vom Prinzip her sind Abmahnkanzleien ja auch genau das. Und die Meinung über diese sind wohl auch nicht gerade positiv. Das liegt natürlich sowohl an deren Methoden, als auch an nicht mehr zeitgemäßen Richtlinien bezüglich dem Urheberrecht.

Das ist ein paradox in sich, sie schaden dem Künstler gemeinhin, während sie versuchen "ihn zu schützen".
Nun ja, das Geld bekommt er ja zurück. Aber der Künstler sollte die Freiheit haben seine Werke so zu veröffentlichen, wie er das für richtig hält. Klar, er kann dann überlegen kein Mitglied zu werden, aber die Konsequenzen sind dann nicht viel besser. Schon allein, weil er dann keine Wahl mehr hat. Nie wieder! Es wurde ja auch schon gesagt, dass es manchmal vom Plattenlabel sogar notwendig ist, dass der Künstler der GEMA beitritt. Will man von einem Label groß rausgebracht werden oder will man lieber ohne GEMA sein Leben lang als Indie kämpfen? Auch keine tolle Wahl.
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Nightmaremen

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16

13.02.2014, 15:22

Na da bin ich mal gespannt. Aber ich wäre erstaunt, wenn der Künstler auch nur einen Cent dieser Abzocke nur anfassen darf.
Um ehrlich zu sein muss ich sagen, dass ich denke, wenn es so weiter geht läuft das mit der GEMA wie mit der USK: jeder gibt einen feuchten Furz drauf und beschwert sich nichtmal. Wenigstens verlangt die USK keine Gebühren für ihre "bescheidene" Meinung.
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BlueCobold

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17

13.02.2014, 17:44

Wenigstens verlangt die USK keine Gebühren für ihre "bescheidene" Meinung.
Ach nein?
http://www.usk.de/extramenue/login/publi…/kostenordnung/
1200€ für deren "Meinung" :cursing:
3000€ pro Jahr Mitgliedschaft
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18

13.02.2014, 18:09

Na supi, jetzt hab ich nichtmal mehr ein klitzekleines bisschen Respekt vor der USK übrig...
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19

14.02.2014, 06:35

Ich fühle mit dir.

MfG Chris
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20

14.02.2014, 09:47

Egal ob Gema nun Künstlern hilft, oder sie manchmal doch auch eher stört, das hier geht zu weit:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/ukrai…74806.bild.html
Ja ja, ich weiß, Bild. Aber mit der Begründung von der Gema das bei Übertragungen der Proteste Musik ebenfalls übertragen werden könnte, könnte man Übertragungen von quasi allem sperren.
"Wir müssen uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren!" - "Juhu, wir machen eine Farm auf!"

Netzwerkbibliothek von mir, C#, LGPL: https://sourceforge.net/projects/statetransmitt/

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