Oh ja, wie viele Abschlussarbeiten musste ich schon lesen, wo man alle zwei Sätze auf Tipp- und Rechtschreibfehler trifft und einfach nur den Kopf schütteln kann.
Natürlich ist Rechtschreibung ein sehr wichtiger Punkt. Davon ist es nämlich maßgeblich abhängig, ob man sich diese Arbeit überhaupt bis zum Ende antun kann oder will und ob der Inhalt überhaupt beim Leser ankommt und verstanden werden kann.
Das Argument Zeitverschwendung für Assistenten ist natürlich korrekt. Ich sehe die korrekte Rechtschreibung und Ausdrucksweise auch nicht in der Verantwortung der Assistenten, sondern in der des Verfassers. Hier geht es schließlich um eine wissenschaftliche Arbeit zum Erlangen eines akademischen Grades. Wer dann nicht in der Lage ist, sich korrekt auszudrücken und eine Mindestzeit dafür zu verwenden, das Geschriebene auf Fehler zu überprüfen, der sollte den Abschluss auch nicht erhalten. Natürlich rutschen immer ein paar Tippfehler durch die Korrekturen, selbst wenn man mehrere Korrekturleser hat. Aber alles weitere hat in einer Abschlussarbeit nichts zu suchen, wenn sie beim Prof landet, um bewertet zu werden.
Ich habe beide Arbeiten in deutsch verfasst. Ich kann von mir nicht behaupten, den gleichen wissenschaftlichen Ausdruck im Englischen zu erreichen, den ich im Deutschen für notwendig erachte. Abgesehen davon fehlt mir auch einfach die Übung im Schreiben. Wer das kann, alle Achtung. Ich würde dem Wunsch des Profs nachkommen. Wenn du den Master sowieso im Anschluss machen möchtest, wird nach deinem Bachelor sowieso kein Mensch mehr aus Karrieregründen diese Arbeit haben wollen. Sollte es aus wissenschaftlicher Sicht ein wichtiges Thema sein, dann tust du mit einer guten in englisch verfassten Arbeit zumindest der Wissenschaft einen Gefallen.