Aber leider kann ich mich immer noch nicht entscheiden. Ich meine man kann als beides Programmierer werden, aber es kommt so rüber, als hätte man als Wirtschaftsinformatiker mehr Chancen oder sehe ich das falsch?
Naja das siehst du falsch. Wirtschaftsinformatik ist zurzeit ein Trendstudiengang, über dem entsprechend viel berichtet wird. Da stellt sich schnell der Eindruck ein, als würde man hier mehr Jobchancen haben. Dem ist aber gewiss nicht so. Es gibt viel mehr Stellen für Informatiker als speziell für Wirtschaftsinformatiker. Ist der WI Studiengang sehr BWL orientiert, dann fallen auch praktisch alle Entwicklerjobs weg. Die Studienanfängerzahlen waren bspw. an meiner Hochschule 5x so hoch wie die anderer Informatik Studiengänge.
Ich würde Wirtschaftsinformatik nur studieren, wenn ich explizit etwas mit Informatik machen will aber NICHT in die Entwicklung möchte. Die ist nämlich gewiss nicht für jeden etwas. Auf der anderen Seite können die Jobs für WI's auch richtig ätzend sein. In dem Konzern in dem ich mal Praktikum gemacht habe waren die WI's vor allem im strategischen controlling der dortigen Ingenieur-Abteilung tätig. Die haben da eigentlich nichts anderes gemacht, als Lizenzen und Plotmodelle zu verwalten. Das Einzige was die programmiert haben war ein bisschen VBA für ihre Excel-Tabellen und Scripte für Oracle DBA um die Plotmodelle ins System einzupflegen. Wenn man das jeden Tag machen muss . . . sieht man nach 10 Jahren aus wie Stromberg - die Atmosphäre war die gleiche
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Wenn du Chancen mit Gehalt/Jobangeboten gleichsetzt, dann wäre Technische Informatik, Nachrichtentechnik bis hin zur E-Technik eher ratsam. Die Nachfrage an Ingenieuren ist recht stabil und die Absolventenzahlen in Technischer Info sehr gering. Du solltest aber wie mein Vorposter schon sagte das studieren, was dir am meisten zusagt. Du kannst mit jedem Job Geld verdienen - und wirkliche Karriere, sofern überhaupt gewollt, ist nicht Studiengang abhängig.