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@LetsGo: Politik wird von Menschen gemacht. Wenn Du das Vertrauen in die Politik verloren hast, dann hast Du auch das Vertrauen in den Menschen verloren. Wenn Du bloß das Vertrauen in die gerade aktuellen Politiker verloren hast, dann ist der erste Schritt zu Handeln jemand anderen zu wählen. Wenn Dir das nicht reicht, dann kannst Du auf die Straße gehen, Dich politischen Gruppierungen anschließen etc. Wenn Du darauf keine Lust hast dann bist Du einfach Politik verdrossen oder hast anderes zu tun.

@idontknow: Es gibt tausend Arten des Widerstands und des Protests. Entsprechend offen dafür zu sprechen und anderen Mut zu schenken ist doch nicht zu viel verlangt.

In jedem Fall ist die Einstellung, dass der Einzelne nichts erreichen kann falsch. Das ist ja gerade der Grund, warum die totale Überwachung so propagiert wird. Im Zeitalter von Massenvernichtungswaffen, Terrorismus und globaler Medienwirksamkeit ist das Individuum gefährlicher denn je.

@Bioterrorismus: Eine harmlose Variante von Bioterrorismus gab es erst neulich in meiner Heimatstadt Göttingen, dort wurde von der Gruppe "Einige Autonome Blumenkinder" überall Hanf gesät. Man stelle sich nur mal vor Personen würden statt Gebäude in die Luft zu sprengen Pflanzen/Tiere oder im schlimmsten Falle Krankheitserreger verteilen. Bei den Krankheitserregern hat man ja immer die Hoffnung, dass die nur in gesicherten Labors gelagert werden. Dabei übersieht man was eine gezielt herbeigeführte biologische Invasion von Fremdpflanzen oder Tieren anrichten könnte.

Zitat von »Chromanoid«

In jedem Fall ist die Einstellung, dass der Einzelne nichts erreichen kann falsch.

Ach ist das so? Wir können also theoretisch das Geld-gesteuerte System komplett stürzen? Die Ordnung komplett zu ändern ist ja schon verboten ... laut Verfassung. Oder dürfen wir jetzt putschen?

Zitat von »BlueCobold«

Die Ordnung komplett zu ändern ist ja schon verboten ... laut Verfassung. Oder dürfen wir jetzt putschen?

Moral vs. Verfassung hatten wir doch schon mal. Wer sich moralisch dazu genötigt fühlt, der muss natürlich gegen das ihm zuwidere System vorgehen. Eine ungerechte Verfassung muss bekämpft werden dürfen (im moralischen Sinne), friedlich oder mit Gewalt. DDR, Ägypten und Co. hatten in ihrer Verfassung auch keine Veränderung vorgesehen.

Nun, unsere Verfassung ist ja ok. Nur das gelebte, bzw. ausgeführte System scheinbar nicht. Wie genau soll man dieses also ändern? Durch Wahlen anderer Leute oder Gründung neuer Parteien? Ich glaube die letzten... 25(?) Jahre haben doch gezeigt, dass das nichts ändert.

Ich persönlich habe nicht den Überblick, um das für 25 Jahre sagen zu können. Aber es gibt zahlreiche Beispiele für die Wirksamkeit Einzelner oder kleinerer Gruppen.

Meiner Meinung nach hat allein schon das Auftauchen der Piraten-Partei einiges bewirkt. In Hamburg gab es mal die "Schill-Partei", die hat tiefe Narben bei Teilen der Gesellschaft hinterlassen. Ein Rechtsanwalt hat in Hamburg zusammen mit Teilen der reichen Oberschicht (sehr sehenswertes Video, aber Obacht ARD Panorama Journalismus...) eine meiner Meinung nach sehr sinnvolle Schulreform gekippt. Mobilisierung ist sicher immer auch Geldsache, man muss eben auch Investoren gewinnen. Aber auch im Rahmen unserer Demokratie kann man viel verändern. Vielleicht fängt man erst mal regional an, aber mit Geduld und Kraft ist man zumindest prinzipiell immer in der Lage einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

Zitat von »LetsGo«

Tja als normaler Bürger hast du erstmal soviel Einfluss wie jeder andere auch, nämlich ~0. Den musst du dir erst aufbaun durch Kommunikation.

Natürlich, man muss Mitstreiter finden, wie stellst Du Dir denn den Einfluss in einer Demokratie vor? "Der LetsGo aus dem Sppro-Forum wird auch einmal im Monat konsultiert." ?? Mehr Volksentscheide etc. werden doch von einigen Parteien propagiert, nur weil es nicht immer das Wunschprogramm gibt, heißt das noch lange nicht, dass man nicht wählen braucht.

Ja, das nennt sich Politikverdrossenheit. Du fühlst Dich dann zumindest so wohl in diesem System, dass Du noch nicht mal bereit bist ein paar Stunden für eine sinnvolle Entscheidung bei der Wahl aufzuwenden.

Ich persönlich fühle mich eigentlich ziemlich wohl in Deutschland. Ich bin vor allem unzufrieden wie es für andere läuft. Ich kann gut verstehen, wenn man sich nicht besonders politisch engagieren möchte, das tue ich ja auch nicht. Nur sollte man das nicht unter dem Deckmäntelchen der Unwirksamkeit tun. Bequemlichkeit ist menschlich. Das sollte man aber entsprechend zugeben und die nicht wahrgenommene Verantwortung anerkennen.