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Faule Socke

Community-Fossil

Beiträge: 1 915

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291

21.08.2013, 21:27

Habe nie behauptet meine Einstellung hätte sich geändert. Du hast mir unterstellt, meine Logik sei, weil in Anno "was auch immer" nicht so funktioniert wie ich es mir vorstelle ich Vorschlage, "die Firma" zu schädigen. Wo habe ich bitte diese logische Folgerung auch nur Ansatzweise gezogen? Das sind zwei unterschiedliche Punkte die ich schon im ersten Beitrag deutlich voneinander abgrenze.

Im Übrigen: Der Rezensent hat sich nicht darüber beschwert dass man für Multiplayer-Features einen Internetzugang braucht. Sondern dass man für Features, die nicht im Mehrspieler-Modus sind einen Internetzugang braucht. Wenn der Begriff Multiplayer-Modus auf der Verpackung nicht näher defniert ist darf man ja wohl als Kunde davon ausgehen, das damit der Modus gemeint ist, den man erreicht, wenn man gezielt mit anderen zusammen spielen möchte. Oder? Und nicht der Freispielmodus. Daraufhin hat der Rezensent Ubisoft Täuschung unterstellt. Auf der Verpackung wurde mit nichten darauf hingewiesen, dass man den Freispielmodus nur in vollem Umfang benutzen kann wenn man Online ist. Das wurde bemängelt. Aber ist natürlich ein klares Online-Feature, warum sollte der Freispielmodus denn auch Offline in vollem Umfang vorliegen? Dann würde sich der Mehrspieler-Modus ja in mehr als nur dem Punkt unterscheiden, dass man mit mehreren Spielern spielt.

292

21.08.2013, 23:16

Ich möchte mal eine Gegenprobe starten:

Ab wann findet Ihr ein Geschäftsmodell unmoralisch?

Es gibt ja so einige Spiele, die psychologische Tricks nutzen um den Spielern Geld abzunehmen. F2P lässt grüßen.

In meinem Bekanntenkreis hat sich vor kurzem eine Person als (glück-)spielsüchtig geoutet. Der hat in seiner Sucht ca. 10k EUR Schulden angehäuft und ist dabei Geringverdiener in der Systemgastronomie. Das hat mir bzgl. F2P noch mal ordentlich zu denken gegeben, da dort ja teilweise ähnliche Mechanismen der Psyche greifen. Wenn man die Auswirkungen solcher Geschäftsmodelle persönlich erlebt, ist das noch mal viel eindrucksvoller.

Wie sieht es mit Drogenhandel aus? Mal abgesehen davon, dass ein Verbot gesetzlich geregelt ist.

Wie sieht es mit illegalem Glücksspiel aus?

Wie sieht es mit legalem Glücksspiel aus?

Wie sieht es mit Sekten aus?

Wie sieht es mit Pornographie aus?

Wie sieht es mit Verkauf von gewaltverherrlichenden Spielen an Kinder aus?

Wie sieht es mit irreführender Werbung, die an Kinder gerichtet ist, aber noch nicht illegal ist, aus?

...

Wie sieht es bei Patenten aus, insbesondere wenn diese der Öffentlichkeit besonders dienlich sein können und von einem Konzern (der den Erfinder einfach als erstes bezahlt hat) der Menschheit vorenthalten werden.

Etwas konstruierter: Wie sieht es mit Kunstwerken der Antike aus, die am Besten in einem öffentlichen Museum aufgehoben wären. Ist es moralisch richtig, wenn solche Werke von privaten Sammlern gekauft werden und dann z.B. zerstört werden?

Ab wann ist für euch eine Information Allgemeingut? Geht es da nach Recht und Gesetz des Ursprungslandes (sofern das ganze ein "demokratischer" Konsens ist)?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Chromanoid« (21.08.2013, 23:22)


idontknow

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293

21.08.2013, 23:29

Wollte nur mal sagen in der heutigen Zeit ist ein Spiel zu erwerben defintiv NICHT mehr Aufwand als es zu raubkopieren (hat Faule_Socke behauptet). Paypal usw. machts möglich..

Achja.. die Spielebranche mit irgendeiner Popel Pseudo Hobbyband zu vergleichen ist auch totaler Schwachsinn, so einfach funktioniert das einfach nicht. Defintiv gibt es verschiedene Bezahlungsmodelle z.b. auch in denen der Kunde selber entscheiden kann ob und/oder wieviel er zahlt, ABER das heißt nicht, dass man die effektiv für alles anwenden kann..

KeksX

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294

21.08.2013, 23:31

Wollte nur mal sagen in der heutigen Zeit ist ein Spiel zu erwerben defintiv NICHT mehr Aufwand als es zu raubkopieren (hat Faule_Socke behauptet). Paypal usw. machts möglich..


Da macht man sich aber auch wieder abhängig von einer Firma, die nichtmal eine richtige Bank ist. Muss jetzt erstmal nichts heißen, aber auf der anderen Seite, also die des Verkäufers, hört man ja immer wieder was.
(Hier auch wieder: Ich nutze PayPal, aber nur weil es nicht anders geht.)
WIP Website: kevinheese.de

idontknow

unregistriert

295

21.08.2013, 23:33

Bankeinzug, Click 'n Buy, Kreditkarten, .... es gibt soviele Möglichkeiten.

296

21.08.2013, 23:33

Bzgl Aufwand des Schwarzkopierens finde ich diesen Artikel und den Folgeteil sehr nett: Piracy and the four currencies
Es ist ja nicht nur Zeit allein sondern auch Geld.

BlueCobold

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297

22.08.2013, 06:47

Bitte zurück zum Thema. Es geht hier nicht um unmoralische Geschäftsmodelle. Wenn Ihr diese diskutieren wollt, dann bitte separat.

Da macht man sich aber auch wieder abhängig von einer Firma, die nichtmal eine richtige Bank ist.
Du weißt, dass Giralgelder (alles auf Deinem Konto ist Giralgeld) eigentlich nicht mal gesetzliches Zahlungsmittel sind und somit Überweisungen eigentlich kein richtiger/vom Gesetz gedeckter Akt des Geldtransfers? Kleiner Denkanstoß am Rande ;)
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

298

22.08.2013, 09:13

Hier wird so für die Freiheit plädiert Informationen so zu verkaufen, wie sich der Besitzer das wünscht, dass es mich einfach interessiert, wo Ihr bei dieser Freiheit die Grenzen seht? Ein Bekannter von mir sieht bspw. in der Herstellung von Computerspielen schon etwas anrüchiges, da man ja etwas produziert mit dem die Gesellschaft nur ihre Zeit verschwendet. Ich teile diese Auffassung natürlich nicht. Ich will bloß Schwarzkopien mit unmoralischen Geschäftsmodellen vergleichen. Ich will herausfinden, wo der Grund für Eure kategorische Ablehnung von Schwarzkopien herrührt und ob sich ein Urheber/Verkäufer in Euren Augen auch unmoralisch verhalten kann. Mich interessiert da einfach die grundlegende moralische Maxime. Ein paar Seiten vorher habe ich ja mal davon gesprochen, dass ich Schwarzkopieren in einer Art moralischen Grauzone sehe, da ich in den meisten Geschäftsmodellen mit kopierbaren Kulturprodukten auch etwas Unmoralisches sehe. Zwar nur minimal aber eben vergleichbar mit dem was ein Schwarzkopierer tut. Beim "moralisch vertretbaren" Schwarzkopieren wird sozusagen die Vorenthaltung eines (wenn es erst einmal da ist) unbegrenzten Guts "bestraft".

BlueCobold

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299

22.08.2013, 09:30

Natürlich können sich Publisher auch unmoralisch verhalten und sehr dubiose Bedingungen an ihre Lizenzen knüpfen. Ich denke aber nicht, dass die die Ursache für Schwarzkopien sind und damit letztlich eigentlich nicht relevant für diese Diskussion. So dubiose Bedingungen wurden ja erst als Maßnahme gegen Raubkopien eingeführt und nicht Raubkopien als Rebellion gegen die Bedingungen erfunden.

Dubios, fragwürdig bis unmoralisch finde ich - ohne damit Raubkopien als tolerierbar einzustufen, denn aus 2mal Unrecht wird kein Recht - die folgenden Dinge:
- Verbot der Privatkopie oder des Backups
- Verbot des Wiederverkaufs
- Online-Keys, die Wiederverkauf zwar nicht verbieten, de fakto aber unmöglich machen
- Verbot des Verkaufs von ingame-Items oder Accounts durch Users. Jeder User sollte mit seinen digitalen Errungenschaften tun und lassen können, was er will, solange dies keine Rechte anderer verletzt
- Online-Zwang für reine offline-Games. Ich persönlich bin eh 24/7 online, aber ich verstehe, dass andere Leute das stört oder man unterwegs im Flugzeug dann nicht zocken kann

Wie genau bringt uns diese Erkenntnis jetzt aber in der Debatte weiter? Dass wir wissen, dass auch Publisher nicht immer weiße Ritter sind? :rolleyes:
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

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300

22.08.2013, 09:34

Ja, genau. Trotzdem wir etwas unmoralisch finden, tolerieren wir es in der Gesellschaft, um es bei sinnvollen Einzelfällen nicht zu verbieten. Genauso geht mir das mit Schwarzkopien.

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