Es gibt diverse Punkte, weshalb ich die Abschaffung von Flatrates sehr kritisch sehe. Zum einen finde ich die Umsetzung eine Frechheit. Man kündigt weniger als einen Monat vor Einführung ein Geschäftsmodell an, welches offensichtlich irgendeinem Profitgierigen Manager entsprungen sein muss, da der Kunde für deutlich weniger Leistung dasselbe bezahlt. Wenn die Preise dadurch nach unten gegangen wären und die Staffelung sinnvoll wäre, dann könnte es ja sogar fair sein. Denn der durchschnittliche 1bis2-Personen-Haushalt braucht die 75GB vermutlich nicht, wenn man also eine vergünstigte gedrosselte Flatrate mit 75GB anbietet, so hielte ich das zumindest für halbwegs vertretbar. Dem Kunden bei gleichbleibendem Preis einfach drastisch Leistungen zu kürzen halte ich für ein Geschäftsmodell, mit dem die Telekom in den nächsten Monaten erst einmal deutlich weniger Neukunden werben dürfte(solange bis die anderen Anbieter eben auch nachziehen).
Ich weiß auch nicht, weshalb ich mehr Geld in die Telekom investieren sollte, da ich als Kind vom Land erfahren durfte, dass sich der Netzausbau der Telekom mit eher schleppender Geschwindigkeit fortbewegt
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Ein weiteres Indiz dafür, dass die Idee das Werk eines Gierschlunds ist, ist der absurde Gedanke, dass bestimmte Inhalte nichts in das verbrauchte Volumen zählen. Offensichtlich geht es also nicht nur darum, jetzt noch mehr Geld von den Kunden zu schröpfen, nein man kann damit einhergehend auch gleich noch Geld von den Firmen einsacken, die auf ihre Kunden zukommen und sich bei der Telekom einkaufen, um auch ihr Angebot kostenlos zu machen.
Wenn man überlegt, dass man somit quasi ohne große Umstände noch viel mehr Geld einnehmen kann, muss man sich wirklich fragen, warum die da nicht früher drauf gekommen sind
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Was mich persönlich jedoch am meisten an der Meldung verwundert hat war, dass die Angebotsentwicklung der Telekom damit komplett der aktuellen Internet-Entwicklung entgegen geht. In den letzten Jahren wurde immer mehr auf das Internet ausgelagert. Online-Kauf und Download von Spielen, Musik, eBooks. Kostenpflichtige Streamingseiten, die langsam aber sicher Videotheken ersetzen. TVs mit Internet und Streaming-Möglichkeiten und vieles mehr. In diesen Trend passt es egtl. gar nicht, dass das Internetvolumen plötzlich beschränkt ist, da die Angebotenen Möglichkeiten ja immer größer werden und auch von immer mehr Menschen genutzt werden. Mit der geplanten Drosselung machen diese Modelle dann wieder Rückschritte, da es dem Kunden eben einfach nicht mehr möglich ist, alles auf einmal zu nutzen.
Allerdings wird das Internet ja auch nicht abgeschaltet(wie man nach Lesen mancher Hass-Tiraden meinen möchte) nach Aufbrauchen des Volumens, sondern lediglich auf DSL 3000-Geschwindigkeiten gedrosselt. Vor wenigen Jahren wäre ich noch froh gewesen, wenn ich DSL 3000 hätte nutzen können und auch jetzt ist die DSL-Geschwindigkeit(also das, was letztlich bei mir ankommt) vermutlich auch nicht viel höher und ich kann dennoch gut damit surfen. Also der absolute Tod ist nun auch nicht, aber trotzdem eine ärgerliche und unnötige Einschränkung, die für mich eben eher nach der Umnachteten Idee eines Managers zur Gewinnmaximierung klingt als nach einer wohl durchdachten und an den Markt angepassten Entscheidung.