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Aber kommen wir mal zu deinen Argumenten. Zuerst zum falschesten das CodePlex nichts mit OpenSource im Sinne der FSF zu tun hat:
Ich kann mir meine Lizenz selber aussuchen, darunter auch die MS-PL (http://directory.fsf.org/wiki/License:MsPL) huch? Die wird ja von der FSF als OpenSource Lizenz geführt :o
Ja klar, CodePlex bietet Lizenzen an, die offen sind. Aber eben nicht ausschließlich.
Microsoft drückt also eines seiner Formate als Standard durch. Und wo genau ist da das Problem? Wenn die Leute andere Formate besser finden, dann benutzen die diese halt. Und wenn doch ein Importer für die Formate geschrieben werden soll gibts den Standard.
Das Problem ist, dass MS eine monopolistische Marktmacht hat und damit einfach Dinge zum De-Facto-Standard erheben kann. Und das nutzen sie aus um Mitbewerber aus dem Markt zu drängen. Theoretisch sollte ein Standard es ermöglichen, Importer zu schreiben. Aber wie ich bereits sagte hängt das auch davon ab wie gut die Spezifikation ist.
Nochmal ein Beispiel.
Thema Browser: Apple, Google, Microsoft & Co treffen sich um über das World Wide Web zu plaudern. Sie beschließen, sich alle an einen Standard zu halten, damit Webseiten überall auf jedem Browser gleich aussehen. Sie gehen nach Hause und fangen an zu programmieren. Was kommt dabei raus? Microsofts Browser pfeift auf den Standard und macht sein eigenes Ding. Da natürlich auf jedem Rechner Windows und damit der Internet Explorer vorinstalliert ist (Monopolstellung!), nutzen die meisten Leute diesen Browser und die Webdesigner optimieren ihre Webseiten für diesen Browser. In den Browsern der Mitbewerber sehen die Webseiten dann doof aus, obwohl diese sich an den Standard halten. Entweder ist Microsoft zu doof, um einen Standard zu implementieren (das bezweifle ich mal, denn da sitzen ja durchaus fähige Leute), oder sie machen das absichtlich um ihre Vormachtstellung zu sichern.
Und das finde ich verwerflich. Oder findet ihr das etwa gut? Oder bezweifelt ihr, dass das so war?
Natürlich ist der Internet Explorer schon lange nicht mehr so schlecht wie vor 10 Jahren. Und die Kartellwächter haben ja auch aufgepasst und MS in die Schranken gewiesen. Und ja, der Marktanteil von Firefox oder Chrome ist inzwischen ebenfalls sehr hoch. Dennoch entschuldigt das alles nicht Microsofts Verhalten.
Ich möchte doch frei entscheiden können, was ich mit meiner eigenen, teuer gekauften Hardware mache. Und zwar ohne, dass ich vorher irgendwen um Erlaubnis fragen muss (sprich: einen Schlüssel haben muss).
Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von »dot« (01.03.2013, 14:33)
... und wenn sie nicht gestorben sind, so diskutieren sie immer noch über ihr lieblings OS, ja für immer und ewig.
So what? Auf z.B. github zwingt einen auch niemand, eine von der FSF anerkannte Lizenz zu verwenden, dort kann ich als Gegenzug für meinen Code deinen erstgeborenen Sohn fordern oder was auch immer sonst mein Herz begehrt .
Ich sage nicht, dass ich alles, was Microsoft tut, tun wird und jemals getan hat, für gut und richtig und moralisch und ethisch einwandfrei halte, absolut nicht. Aber hier ein paar Gedanken zu der Sache:
1) Microsoft ist ein kapitalistisches Unternehmen.
2) Die berüchtigte "Embrace, Extent, Extinguish" Taktik funktioniert nur unter der Voraussetzung, dass Microsoft ein der Konkurrenz qualitativ überlegenes Produkt liefert. Internet Explorer ist das beste Beispiel dafür, was passiert, wenn das nicht der Fall ist.
3) Mir wäre nicht aufgefallen, dass Microsoft sich in den letzten 10 Jahren in dieser Richtung irgendwie besonders unsauber verhalten hätte, im Gegenteil.
4) Wenn sich etwas zu einem de facto Standard entwickelt, dann nicht ohne dass dies auch technisch gerechtfertig wäre, genau das ist doch eigentlich gerade die Bedeutung des Begriffes!?
5) Microsoft hat einen niemals dran gehindert, einen anderen Browser als Internet Explorer zu installieren. Überhaupt find ich die ganze Browsergeschichte nicht nur total lächerlich, sondern geradezu traurig. Ein Browser gehört, gleich wie ein Media Player (...), einfach zur Standardausrüstung eines modernen Betriebssystems. Ich persönlich schäme mich dafür, dass unsere EU-Regierung tatsächlich im 21. Jhdt. Microsoft dazu gezwungen hat, eine Version von Windows ohne Media Player anzubieten und mir diesen ärgerlichen Browser Choice Dialog vor die Nase zu halten. Das ist imo ein ganz klares Statement technischer Bewusstlosigkeit oder gar Ignoranz. Ich bezweifle jedenfalls, dass dadurch auch nur irgendeine effektive Wirkung auf irgendwas erzielt wurde. Wenn du mich fragst, hat Internet Explorer für seinen Fall schon ganz allein gesorgt und das lange vor diesem Antitrust Verfahren. Und wo wir gerade von Fairness reden: Wieso muss OS X oder Ubuntu nicht auch so einen Dialog anzeigen? Oder schau dir Chrome OS an, da besteht praktisch das ganze OS nur aus einem Browser und dort hab ich als normaler User tatsächlich keine Möglichkeit, einen alternativen Browser zu installieren...
Im Gegensatz zu Oracle, das tatsächlich bereits Java Patente eingeklagt hat (böse Zungen behaupten, dass die Java Patente der einzige Grund sind, aus dem Oracle Sun überhaupt gekauft hat), gibt es von Microsoft eine offizielle, rechtliche Zusicherung an Open Source Projekte, dass auf alle Ansprüche aus Patenten, die die Benutzung und Implementierung von C# und der CLI verhindern würden, verzichtet wird. Was Besseres als das kann man sich eigentlich kaum wünschen, ach wenn es denn nur nicht von Microsoft wär...
Im Gegensatz zu Microsoft würde Oracle mir jedenfalls wirklich Angst machen. Microsoft hat sich in den letzten Jahren dagegen imo absolut positiv entwickelt...
Das Problem ist die Monopolstellung. Von OS X, Ubuntu oder Chrome OS wird sowas nicht verlangt, weil sie keinen signifikanten Marktanteil haben. Microsoft wird dies von der EU vorgeschrieben, weil sie im Desktop-Bereich immer noch eine Monopolstellung haben. Das ist nicht lächerlich, das ist Demokratie-Schutz.
Ja okay nicht direkt, aber im Prinzip ist es der gleiche 'Krieg'. Rein pedantisch glit wohl die Umkehrung von 'Microsoft-Hass & FSF-Love' => 'Windows-Hass & Unix-Love' nicht, aber in den meisten Fällen (und nach meinem Ermessen auch hier) trifft es trotzdem zu.Ich glaub du solltest das Thema nochmal lesen Hier gehts nicht um irgendwelche Betriebssysteme !?
Das Problem liegt viel mehr bei den Microsoft Haters. Wieso darf eine Firma mit grosem Marktanteil nicht standardmässig ein Programm ausliefern? Und wieso muss man dann andere Software als Ersatzt anbieten? Das macht doch alles gar kein Sinn, schliesslich kann jeder selbst entscheiden, was er verwendet. Und wenn man diese Route gehen möchte, dann müsste man doch vor der Installation von Windows fragen, ob man nicht lieber Linux oder Hackingtosh installieren möchte, schliesslich hat Microsoft so einen grosse Monopolstellung und darf dir Windows nicht aufzwingen.Das Problem ist die Monopolstellung. Von OS X, Ubuntu oder Chrome OS wird sowas nicht verlangt, weil sie keinen signifikanten Marktanteil haben. Microsoft wird dies von der EU vorgeschrieben, weil sie im Desktop-Bereich immer noch eine Monopolstellung haben. Das ist nicht lächerlich, das ist Demokratie-Schutz.
Zitat
Das Problem liegt viel mehr bei den Microsoft Haters.
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Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer
Wenn man so argumentiert, wie bei der Frage nach dem Monopol und vor-installiertem Browser, müsste man sich bezüglich Mac OS auch ein paar Fragen stellen, z.B.: Wieso darf ich dieses OS nur auf Power-PCs installieren, also auf Hardware desselben Herstellers, und nicht dort, wo ich will?
Ebenfalls ist die Open-Source Gemeinde nicht ganz zufällig in zwei große Lager gespalten: GPL und non-GPL.
Wer glaubt, dass Open-Source nett und frei und verfügbar wäre, der irrt. Denn will man etwas Code oder Bibliotheken nutzen, welche unter GPL stehen, man selbst aber eine andere Open-Source-Lizenz verwenden will, steht man blöd da und es wird einem die "Wahl" gelassen zwischen einem knallharten Wechsel zur GPL oder das Zeug nicht zu verwenden.
(Ja, ich weiß, man kann einen Wrapper-Header in LGPL schreiben und damit eine Brücke bauen, aber WTF, das ist doch purer Bullshit)
So frei, wie man immer Glauben gemacht wird, ist die ganze Sache dann nämlich nicht mehr.
Außerdem sollte man vorsichtig sein, wenn man über Open Source und Freie Software spricht. Oft verstehen viele darunter nämlich, dass es nichts kostet. Das ist natürlich Quatsch. Die Sourcen frei zugänglich oder "frei nutzbar" zu machen, ist etwas ganz anderes als die ganze Software als Freeware zu betrachten. Letzlich müssen auch Open Source Entwickler ihr Essen mit Geld bezahlen und nicht jeder macht solchen Spaß nur als Hobby.
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