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1

27.08.2012, 18:01

Game-Developer

Heyho liebe comm.,

ich hab jetzt die 9. Klasse erreicht - bin somit 15 und besuche eine Gesamtschule.
Sprich: Es wird schon irgendwo jetzt ernst und ich sollte langsam eine Wahl für meinen Wunschberuf treffen.

Bis jetzt kam eigentlich nur ein Beruf in frage - bzw. eine Berufsrichtung: Ich wollte in größeren Firmen gute Spiele entwickeln.
Aber: In letzter Zeit denke ich drüber nach doch lieber in die Richtung des Zweiradmechanikers zu gehen da mir die schrauberei an meinem Roller ja schon sehr viel spaß macht.

Natürlich könnte man jetzt sagen:
Guck doch im Internet - hat alles - weiß alles.
Ist aber bei mir ein wenig schwer.
Das ist alles zu wirr und verzwickt, noch dazu findet man selten Informationen in die richtung der Game-developement branche(bis auf RTL2 oder N24 Dokus, aber die sind ja eher eine schönredung des Berufs - so mein Gefühl)

Ich weiß nicht wo ich sonst fragen soll, also versuch ichs hier:
1. Direkt Game-Developement studieren oder erst Ausbildung? (man hört ja, das seie schwachsinnig)
2. Ich versteh nicht alles, was in den Büchern steht. Kommt das mit dem Alter bzw. Studium?
3. Wie genau läuft die Arbeit im Team?
4. Was verdien ich später als "guter" entwickler bei großen Firmen?
5. Angenommen es gibt hier leute die bei solchen Firmen arbeiten(was ich hoffe), bereut ihr die Entscheidung?

Würde mir echt sehr helfen ;)
Mit freundlichen Grüßen,
Horius

MitgliedXYZ

Alter Hase

Beiträge: 1 369

Wohnort: Bayern

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2

27.08.2012, 20:29

Warum fängst du nicht einfach mal mit dem Programmieren/Entwickeln von Spielen an?
Beginn doch einfach mal ganz klein mit Tic-Tac-Toe, oder ähnlichem und steigere dich dann zu größeren Projekten.
Alternativ kannst du ja auch versuchen dich mit gängigen Modelierungsprogrammen einzuarbeiten, wie z.B. Blender.
Auch gibt es hier immer wieder Leute, die jemanden für ihr Spiel suchen, wenn du dann dort mitarbeiten kannst, sammelst du schon mal einige Erfahrungen und später bei Bewerbungen würde es sich sicher auch gut machen, wenn du schon etwas vorzeigen kannst.

Hier mal ein paar Links:
Gutes C#-Buch: http://www.amazon.de/Einstieg-Visual-2010-Editions-Computing/dp/3836216116/
Gute Game-Engine (Unity3d): http://unity3d.com/
Blender (3d-Modellierungstool): http://www.blender.org/

Zur späteren Berufswahl:
Ob du dann etwas Studieren willst, oder eine Ausbildung (Fachinformatiker, oder ähnliches) nach der Schule anfangen willst, kannst du ja später immer noch sehen. Vielleicht gibt es ja in deiner Umgebung eine Firma, in der du Praktikum machen kannst, dann sammelst du schon einige Eindrücke vom späteren Beruf und siehst immer noch, ob es jetzt etwas für dich ist, oder nicht.

Moe

Frischling

Beiträge: 85

Wohnort: München

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3

27.08.2012, 20:56

1. Direkt Game-Developement studieren oder erst Ausbildung? (man hört ja, das seie schwachsinnig)
2. Ich versteh nicht alles, was in den Büchern steht. Kommt das mit dem Alter bzw. Studium?
3. Wie genau läuft die Arbeit im Team?
4. Was verdien ich später als "guter" entwickler bei großen Firmen?
5. Angenommen es gibt hier leute die bei solchen Firmen arbeiten(was ich hoffe), bereut ihr die Entscheidung?
1. Besser ein allgeimeineres Studium wie Informatik, dann kannst Du auch relativ einfach wieder aus der Games-Branche heraus. Man hört z.B. oft, dass die Arbeitszeiten sich schwer mit Familie vereinen lassen.
2. Ja, viel von dem mathematischen Zeug lernst Du erst noch auf dem Weg zum Abi und/oder im Studium.
3. Ich verstehe nicht so ganz, was Du wissen willst? Du kennst doch Teamarbeit?
4. In Deutschland wesentlich weniger als bei normalen Softwarefirmen...
5. Ich bin nur bis zum Stellenanzeigenlesen gekommen, hab gelacht (über das, was verlangt wird und dafür geboten wird), und bin in die normale Industrie gegangen. Bei dem angebotenem Gehalt :pillepalle: hätte ich aber zum Spaß mal schreiben sollen "ich bewerbe mich auf die Halbtagsstelle" ;) - die Spielebranche nutzt aus, dass es für viele der Traum ist :crazy:

BlueCobold

Community-Fossil

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Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

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4

27.08.2012, 21:05

Halbtagsstelle, hehe. Aber so sieht's aus, da muss man schon mal nachfragen, wie viel Stunden der Tag bei dem Gehalt denn haben soll. Ob 6 oder 4, denn 8 und 2 kann ja kaum gemeint sein.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

5

28.08.2012, 00:23

The Dorklyst: 7 Reasons You Don't Want To Work in the Video Game Industry:
http://www.dorkly.com/article/27379/the-…o-game-industry

"2. Ich versteh nicht alles, was in den Büchern steht. Kommt das mit dem Alter bzw. Studium?"
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es steckt sehr viel mathematisches Denken dahinter, das ist bis zu einem gewissen Grad eine Begabungssache. Aber klug sein und Bücher verstehen ist nur ein Aspekt, Erfahrung in dem was man macht, ist eigentlich viel wichtiger. Egal wie klug man ist, man versteht manche Dinge einfach nicht, wenn man noch nie von den Hintergründen gehört hat. Aber Erfahrung sammeln geht natürlich schneller, wenn man begabter ist, weil man neue Dinge schneller umsetzen kann. Du wirst vermutlich einfach ausprobieren müssen, Fehler macht man immer, aber solange du Spaß bei der Arbeit hast und motiviert bist, dich zu verbessern, bist du vermutlich auf einem guten Weg.

Achja: Spieleentwicklung ist natürlich vielfältig, programmieren ist sehr viel theoretischer, als Konzeptzeichnungen zu erstellen, was dann sehr kreativ und künstlerisch ist. Das tolle an Spielen ist, dass sie multimediale Monster sind, man kann da so ziemlich alles reinbringen, was irgendwie mit Unterhaltung zu tun hat. Es gibt also vielfältige Möglichkeiten.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

Sacaldur

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Beruf: FIAE

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6

28.08.2012, 13:23

The Dorklyst: 7 Reasons You Don't Want To Work in the Video Game Industry:
http://www.dorkly.com/article/27379/the-…o-game-industry

und in wie weit stimmst du dem Artikel selbst zu?
ich will nicht sagen, dass der Inhalt, der wiedergegeben wird, nicht stimmt - teilweise kann ich nicht wirklich etwas dazu sagen - aber es ist doch recht auffällig, dass "immer", "nie", "niemand" uws. in dem Artikel sehr viel Verwendung finden
vor allem interessant ist die Behauptung im letzten Absatz, dass man in jedem Fall (am Ende eines/des Projekts) gefeuert wird
wo ich hingegen eher zustimmen muss, ist, dass man teilweise auch mal sehr viele Überstunden machen muss
wobei ich nicht so weit gehen würde, zu behaupten, dass das die Regel ist
oder dass die eigene Tätigkeit von anderen nicht ganz verstanden wird, was aber ein generelles Problem bei Softwareentwicklern ist

es scheint mir so, als würde sich der Artikel nur an den wirklich großen Firmen und Studios orientieren - und da auch nicht mal an allen
bei Riot Games (League of Legends) gibt es beispielsweise kein "Ende des Projekts" und es werden die ganze Zeit Entwickler benötigt, um Bugs zu fixen oder um neue Funktionalitäten einzubauen
ich kenne ein paar Leute eines Indie-Teams, die mit ihrem Projekt meines Wissens auch schon sehr weit sind
einer von ihnen hat mir beispielsweise davon erzählt, dass er, als wir geschrieben haben, einiges an Überstunden geschoben hat (was wiederum gegen einen der Punkte spricht)
wenn das Projekt "abgeschlossen" ist (sofern man davon überhaupt reden kann), kann ich ja schreiben, ob er immernoch dort ist oder ob Leute entlassen wurden


ich würde es auch interessant finden von denen unter uns, die professionell Spiele entwickeln, zu wissen, welche Meinung sie bezüglich der Aussagen des Artikels haben
Spieleentwickler in Berlin? (Thema in diesem Forum)
---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

drakon

Supermoderator

Beiträge: 6 513

Wohnort: Schweiz

Beruf: Entrepreneur

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7

28.08.2012, 14:14

All zu ernst sollte man den Artikel nicht nehmen.. Ist ja immerhin eine Comedy Seite: "Dorkly is videogame comedy"

BlueCobold

Community-Fossil

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

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8

28.08.2012, 14:59

Das mit dem Feuern ist nicht nur bei Video-Spielen so. Das gilt auch in anderen Bereichen, wobei dann meist die ganzen Freiberufler gehen müssen, bei Festangestellten habe ich das so noch nicht erlebt.
Der Rest ist zwar natürlich leicht überspitzt dargestellt, aber jede Ironie entspringt ja bekanntlich einer gewissen Wahrheit. Speziell der Punkt mit "es werden immer alle unzufrieden sein", den kann ich aber voll und ganz bestätigen. Genau so kommt es einem nämlich vor. Die Gamer jammern, weil es zu einfach ist *und* weil es zu schwer ist zur gleichen Zeit. Sie jammern über gefühlte Balancing-Probleme, generell ist immer alles zu kurz oder eben zu langwierig und überhaupt! Ehrlich, das habe ich jahrelang erlebt und es ist gefühlt genau das, was man von den Gamern dann zu hören bekommt.
Aber auch die anderen Punkte haben ernste Kerne. Ganz wichtig ist auch der Barbie-Fakt. Man wird Dinge machen, die man nicht mag. Das wird einem im Rest der Software-Industrie aber genauso passieren, man bekommt nicht immer nur das Gelbe vom Ei. Dessen muss man sich bewusst sein. Auch macht ein Spiel zu entwickeln irgendwann genauso viel Spaß oder Frust wie jeder andere Job auch - je nachdem, was man gerade machen muss. Aber immerhin hat die Spiele-Industrie meist keine Zeit und kein Geld für Testautomatisierung, damit ist ein echt nerviger Punkt schon mal weg. :D

Die Wörter "alle" und "keiner" sollte man durch "viele" und "wenige" ersetzen, dann stimmen die Aussagen schon fast haargenau.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »BlueCobold« (28.08.2012, 15:06)


idontknow

unregistriert

9

28.08.2012, 15:16

Ich denke, wie schon bereits gesagt, dass die Industrie den "Fame" ziemlich ausnutzt. Denke viele Leute die als Spieleprogrammierer arbeiten tun das eben auch auf Kosten anderer Dinge wie Gehalt, ect. weil sie eben Spiele programmieren.

Wobei ich ehrlich gesagt nicht so ganz verstehe inwiefern man da von ausgenutztem "Fame" reden kann, denn bei den, wenn ich z.b. einen Landwirtschaftssimulator programmieren würde, würdde ich mich eher schämen als Stolz darauf zu sein (gerade diese ganzen Simulator Dinger is ja totaler Müll..)

10

28.08.2012, 23:06

Ich arbeite weder in der Spielebranche, noch kann einer alleine von seinem eigenen Beruf auf die ganze Branche schließen, aber es klingt sehr plausibel und deckt sich gut mit dem was man sonst so hört. Natürlich vertritt der Artikel eine etwas extreme Position, aber es soll wohl auch einfach eine Gegenposition zu "der geilste Job der Welt" sein.
Es gibt gewiss Ausnahmen. Von Valve hat man ja gehört, die Arbeitsbedingungen seien so toll. Eine hohe Position in den anderen, erfolgreichen Studios ist sicherlich auch toll. Aber da kommt man nur hin, wenn man sehr gut ist und sehr viel Glück hat, und solche glücklichen Ausnahmepositionen findet man auch in jedem anderen Job sonst.
Das andere Extrem sind die Indieentwickler. Da sagt einem keiner was, man hat die volle Verantwortung, ein kleines Team aus Leuten die man mag und kann genau seinen Traum verwirklichen. Oh und da sie meistens ganz spezielle Zielgruppen bedienen, wird man von denen gelobt, all die anderen ignorieren es einfach, statt zu meckern. Viel wahrscheinlicher ist es natürlich, dass man nach 2 Jahren Überstunden (weil man ja von Anfang an schnell fertig werden muss und sich eh übernommen hat) fast überhaupt keine Beachtung findet, nur ein paar mäßige Reviews erhält, viel zu wenig Exemplare verkauft und dann Pleite ist und einen neuen Job braucht. Aber wenn man für 1-2 Jahre mal finanziell abgesichert ist, kann man das durchaus wagen, solange das Ziel ist, ein (zumindest in den eigenen Augen) tolles Spiel fertig zu stellen und nicht damit reich zu werden.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

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