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Zitat von »drakon«

Zitat von »Chromanoid«

Das mit Kony ist zwar grausig, aber ich wundere mich schon warum gerade jetzt das ganze wieder auftaucht. Vielleicht hat das was mit den Ölfunden, die in den letzten paar Jahren in Uganda gemacht wurden, zu tun... Irgendwie muss man ja sein gesteigertes Interesse an einer solchen so vernachlässigten Region rechtfertigen.

Die USA hat kein Interesse an Afrika. Um das ging es ja. Die Kony Bewegung war/ist ja dazu da die USA dazu zu bringen dort einzugreifen, obwohl es kein Interessensgebiet ist. Der Grund warum das jetzt wieder auftaucht ist, würde ich sagen, banaler. Bis jetzt war es kaum möglich so viele Leute so schnell zu erreichen und das ist den Gründern bewusst.

Keine Ahnung wie glaubwürdig die Artikel sind, aber es ist ja schon seltsam, dass einige Jahre nach dem Waffenstillstand plötzlich gegen die LRA in Uganda vorgegangen werden soll.

Zitat von »Wikipedia«

In dem 20 Jahre andauernde Bürgerkrieg im Norden Ugandas terrorisierte die Lord’s Resistance Army (LRA) vom Sudan aus die Bevölkerung, die zusätzlich unter Angriffen ugandischer Regierungstruppen zu leiden hatte. Mehrere Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien scheiterten, bis nach Vorgesprächen im August 2006 am 23. Februar 2008 unter anderem durch Vermittlung des südsudanesischen Präsidenten Riek Machar ein Waffenstillstandsabkommen von Vertretern beider Parteien unterzeichnet wurde. Der Anführer der LRA, Joseph Kony, hatte seine Unterstützung für das Abkommen zugesagt, aber bis März 2010 noch nicht eigenhändig unterschrieben. Dennoch blieb Norduganda seither von größeren Überfällen verschont; die LRA übt weiterhin Gewalttaten im Nordosten des Kongo aus und hat sich möglicherweise auch nach Darfur verlagert.

(siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Uganda#Demokratisierung)
Hier noch ein Artikel über Uganda im Ölfieber: http://diepresse.com/home/panorama/welt/…Chance-genuetzt

Die PR Agentur hinter dem Video, Sunshine Sachs, hat wohl einen guten Ruf, dennoch stinkt mir das ganze zu sehr nach politischer Augenwischerei. Ich könnte mir gut vorstellen. dass es auch darum geht Stimmen aus dem Tea Party Lager, dass Obama "Krieg gegen Christen in Afrika führt" (siehe http://www.rushlimbaugh.com/daily/2011/1…gets_christians), im Keim zu ersticken. Als Friedensnobelpreisträger kann man sich solche Gerüchte nämlich nicht leisten. Selbst wenn eine Steigerung der Militärpräsenz in Afrika nicht bewusst aufgrund der Ressourcen herbeigeführt wird, ist es sicher auch das gesteigerte wirtschaftliche Interesse an Uganda, das eine Einflussnahme praktisch automatisch herbeiführt.

Vielleicht bin ich da rassistisch, aber ich finde es widerlich, wenn sich weiße Europäer und Amerikaner in Afrikas Konflikte einmischen. Besonders wenn man sich dabei dann noch als weißer Retter der hilflosen armen afrikanischen hungerleidenden Kinder inszeniert. Das erinnert mich viel zu sehr an alte imperialistische missionarische Propaganda.

Ja, die Frage ist halt, wer gibt einem das Recht, sich da einfach so einzumischen? Es klingt vielleicht übertrieben, aber wer entscheidet den, was Recht und Unrecht ist? Wenn es darum geht, das Leute sterben, scheint die Frage ziemlich einfach zu sein, aber gibt es nicht auch zig Grenzfälle? In einer Demokratie entscheiden wir mehr oder weniger darüber, was hier ok ist und was nicht. Wir leben nach unserem Recht und das ist auch gut so.
Aber wenn es jetzt in anderen Ländern anders zugeht, sollen wir ihnen mit Gewalt unseren Willen aufzwingen, weil wir meinen, wir hätten Recht? Ich sage damit nicht, dass man Menschen in Not nicht helfen soll, aber übertrieben formuliert würde Amerika als militärisch stärkste Nation über all ihre Militärdiktaturen einsetzen (also einmarschieren und bestimmen, was jetzt passiert), nur weil sie ihre Meinung irgendwie bessern finden.
Ob man jetzt Sklaven hält, oder ein Land "befreit", letztendlich zwingt man jeweils anderen Leuten seinen Willen auf, einfach weil man stärker ist. Auch wenn die Motive andere sind, lässt sich niemand gerne unterdrücken, und einfach so in ein fremdes Land einmarschieren führt letztendlich zu Kriegen, wo beide Seiten für 'ehrenwerte Motive' kämpfen und sterben.

Man muss sich also fragen, ob fremdes Eingreifen wirklich sein muss. Je öfter man das nicht kritisch hinterfragt, desto wahrscheinlicher wird es, das man selbst der Unterdrücker wird.

@Jonathan:
Das finde ich jetzt aber auch etwas hart ausgedrückt Sicherlich lässt sich über einige Befreiungsaktionen der Amerikaner in der Vergangenheit streiten, aber an sich zwingt man einem Land nicht gleich seinen Willen auf, wenn man das dortige Regime stürzt. Auf wenn die Truppen erst einmarschieren, muss das ja nicht gleich eine Übernahme sein. Klar gucken die "befreienden" Länder dass hinterher eine neue Struktur aufgebaut wird und können da sehr leicht eigene Interessen mit durchsetzen. Das eine impliziert nicht gleich das andere. Klar wird normal nicht geholfen, weil es einfach das richtige wäre, sondern es sollen halt diese bestimmten Interessen mit durchgesetzt werden. Möglicherweise noch Problememacher beseitigt werden. Aber ganz so drastisch wie du es sagst, würde ich es nicht ausdrücken. Und die Frage zu dem Recht was man sich da raus nimmt ist sicherlich zu stellen. In vielen Fällen kann man sich die aber beantworten. Wobei wir als normale Bürger da mit Sicherheit nicht immer alle Seiten der Fassade kennen. Das rechtfertigt dann sicherlich nicht jede Aktion, aber wie gesagt du drückst mir das zu extrem aus.

Ich schaue mir dieses Video bewusst nicht an, da ich anderen nicht helfen kann solange meine Umgebung und ich voller Probleme ist. Sicher ist das traurig und schwer zu ertragen, wenn jemand misshandelt wird - ob 1 Jahr, ob 8 Jahre, 20 Jahre oder auch 50 Jahre alt - immer ist es traurig und nur sehr bis gar nicht ansehbar. Aber wie eben schon gesagt, ich will erstmal selber in einer heilen Welt Leben, bevor ich anderen helfen kann.

Seien wir ehrlich! Wenn wir anderen zeigen wollen, wie man richtig lebt, müssen wir selber erstmal Wissen wie man richtig lebt. Tatsache ist jedoch das in den Industriestaaten wie Deutschland immer mehr Menschen unter Depressionen, Burn-Out und anderen Krankheiten leiden, wie z.B. Fettleibigkeit.
So bald ich mit gutem Gewissen sagen kann, ich lebe in einer heilen Welt und bin rundum zufrieden und gesund, kann und werde ich anderen helfen und erklären wie und vorallem warum ich so lebe - es ihnen aber nicht aufwzingen.

Zitat von »"Unbekannt"«

Man muss einem Menschen die Wahrheit hinhalten, dass er wie in einen offenen Mantel hineinschlüfpen kann, und nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

Will sagen: Mache nichts das anderen hilft - zeig Ihnen wie Du es machst und entweder machen sie's auch oder eben nicht. Womit ich zum Ende hin ein wenig vom Thema abgekommen bin.

Jedenfalls sollten wir erstmal unsere eigenen Probleme nachhaltig lösen..

Zitat von »babelfish«

Zitat von »drakon«

Ich bin was so Zeugs anbelangt immer sehr skeptisch und schaue dem nüchtern entgegen. Hier fand ich den Ansatz aber sehr interessant. Es geht nicht darum spenden zu sammeln (so verstehe ich zumindest das Konzept) und den Leuten dort probieren irgendwie zu helfen, sondern Kony und das Problem bekannt zu machen. Und das bedeutet, dass das beste, was man tun kann das einfache resharen ist (was auch das neue und Innovative an dieser Kampagne ist). Die exponentielle Verteilung, die da geschieht erreicht innert kürzester Zeit enorm viele Menschen, was das ganze dann für die Politik interessant macht, welche dann (so der Plan) den Leuten dort nachhaltig helfen soll.

Fein, dann können wir doch gleich einen öffentlichen Pranger aufschalten. Wir brauchen einen Namen nur oft genug zu sharen und dann wird es plötzlich moralisch korrekt die Person zu ermorden.

Wie xardias bereits sagte geht es ja nicht darum Kony auszuschalten (im Sinne von Tötung), auch wenn das natürlich in Kauf genommen wird. Mir ging es darum, dass es neu ist eine solche Person als Träger zu benutzen.

Aber nebenbei: Auch wenn ich ein Freund von Menschenrechten bin, bin ich doch auch der Meinung, dass die Tötung von Massenmördern durchaus angebracht ist. Imo haben Leute, die selbst die Menschenrechte so extrem mit Füssen treten selbst keinerlei Anrecht darauf. Ist jetzt einfach meine persönliche Meinung. Mag manchen extrem scheinen, aber naja.

@Chromanoid:
Die genauen Beweggründe werden wir natürlich nicht erfahren, aber so weit ich informiert bin ist Afrika nicht wirklich interessant. Ich meine selbst wenn in Uganda Energie Ressourcen verfügbar wären wäre der Transport in die USA höchst kompliziert und wahrscheinlich mit anderen zusätzlichen Konflikten behaftet. Das Energietechnische Interesse der USA befindet sich so viel ich weiss im asiatischen Raum. Also der Pazifik Region. Und die Bestrebungen dorthin sind bekannt und im Aufbau.
Ich finde schon, dass man den Ländern helfen sollte. Aber eben soweit, dass sie sich (die Bürger) selbst helfen können. Dass da immer auf die Rassenfrage zurückgegangen wird finde ich schade, denn es hindert die Zusammenarbeit ja nur. Aber der Stolz liegt nun mal in der Natur des Menschen.

Zitat von »drakon«

Die genauen Beweggründe werden wir natürlich nicht erfahren, aber so weit ich informiert bin ist Afrika nicht wirklich interessant. Ich meine selbst wenn in Uganda Energie Ressourcen verfügbar wären wäre der Transport in die USA höchst kompliziert und wahrscheinlich mit anderen zusätzlichen Konflikten behaftet.

Zitat von »"Wikipedia"«

Bis in die 1960er Jahre wurde das Krabbenpulen in Deutschland größtenteils in Heimarbeit erledigt.[8] Heute verbieten EU-Vorschriften aus hygienischen Gründen das Pulen in Heimarbeit für den Verkauf.[14] Im Rahmen der Globalisierung wurde dieser Arbeitsvorgang in Billiglohnländer (Marokko, Polen, Weißrussland[15]) verlagert, was immer wieder Anlass zu Kritik gab.[16]

http://de.wikipedia.org/wiki/Nordseegarn…es_Sch.C3.A4len
Wir als einfache Bürger wissen rein gar nichts darüber was sich lohnt und wieso Menschen so handeln wie sie es tun. Du sagst, soweit Du informiert bist - das ist korrekt, wir erfahren nur das was wir Wissen sollen, von den großen Mächten.

Wieso sollte es hygienischer sein die Krabben in der Nordsee zu fangen, dann in Billiglohnländer transportieren um sie dort für'n Appel und 'n Ei pulen zu lassen und dann wieder ins Heimatland zu transportieren?

Warum Kriege, bzw. in moderner Welt, Friedensmissionen geschehen ist für den einfachen Bürger nicht durchschaubar uns wird lediglich ein Grund genannt, welcher selbstverständlich auch seinen Sinn hat - die Frage wofür bleibt aber offen. Daher sage ich zum Abschluss: Glaub nicht was Dir gesagt wird, glaub was Du persönlich Erfahren hast, den die Menschen erzählen viel und nur weil 50 Millionen Menschen etwas behaupten, heißt das nicht das es stimmt.

Zitat von »"Anatole France"«

Wenn 50 Millionen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.

Ich verstehe nicht ganz worauf du da jetzt genau hinaus willst. Die USA hat abgesehen von den lächerlichen 1000 Instruktoren keine Initiative in Afrika gezeigt. Und dass sie ihre Interessen nach Asien verlagern ist auch kein Geheimnis.

Deine Aussage kann ich nicht ganz unterstützen. Grundsätzlich stimme ich natürlich zu, dass man nicht einfach alles glaube soll. Man soll sich das ganze überlegen und dabei denken und dann handeln. Dass man dann einen Fehler macht oder es sich im Nachhinein als Falsch erweisst ist etwas anderes und unvermeidbar. Man soll einfach nicht blind der Masse folgen. Da stimme ich zu. Dass man allerdings nur glauben soll, was man selbst erfahren hat halte ich für eben so gefährlich. Das ist 1. meistens kaum möglich, wenn man ein wenig global denken soll und 2. wäre da die Sicht extrem von den eigenen Gefühlen und Emotionen beeinflusst. Man kann schlichtweg nicht auf eine generelle Wahrheit schliessen nur weil man etwas selbst erlebt hat. Das ist ja genau das Problem mit Israel-Palästina. Wenn eine Familienmitglied durch eine gegnerische Bombe getötet wird ist es eben genau falsch (auch wenn es noch so hart ist) das vergelten zu wollen. Man muss dann auch sehen, dass die Leute, die meine Attacke treffen würde ebenso unschuldig ist und am Ende verschlimmert sich die Lage ja nur.

Ich nehme an du meinst Israel-Palästina . Genau wegen dieser Problematik der Unwissenheit finde ich es schwierig in einem Video gegen eine bestimmte Person zu hetzen. Diese Person ist sicher ein Kriegsverbrecher, aber daran gefühlt das ganze Unglück Ugandas zu knüpfen ist mir viel zu einfach und dann diese Bilder von den "weißen Rettern", Hitler und Co. machen das ganze für mich unerträglich.
We are the champions...
Der Kinderfänger von Hameln ist wieder da... -.-
jawoll

Netter Artikel der taz: http://www.taz.de/Video-der-Woche/!89319/

Ja, das stimmt! Da hast Du recht, es kann gefährlich werden.. und wie Du erwähnst soll man nicht der Masse sondern immer nachdenken, abwägen und dann handeln. Ich denke hierbei ist es wichtig die Mitte zwischen dem Bauchgefühl und dem Gehirn zu finden - denn das Bauchgefühl sagt was einem gerade gut tun würde und es definitiv nicht bereut, das Gehirn bzw. das nachdenken darüber sagt uns was von Vor- bzw. Nachteil wäre und warum. So ist zur Zeit meine Auffassung..

Danke für den Hinweis! Wieder etwas für's Leben gelernt (-:

EDIT:
PS: Mir ist durchaus bewusst das dies nicht unbedingt der beste Weg ist, wenn er es wäre, dann wäre die Menschheit bereits sehr viel weiter..