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81

26.05.2011, 07:08

ein mensch der weniger leistet ist also weniger wert?
wieviel lebenszeit wert ist kann man nicht bemessen. wenn jemand nur noch wenig zeit zu leben hat und er vielleicht sogar früher stirbt als normal, dann ist ihm seine kurze lebenszeit wahrscheinlich trotzdem genauso viel wert wie eine "normale" lebensspanne eines durchschnittlich lang lebenden menschen. und was jeder einzelne in seiner lebenszeit macht bleib hoffentlich ihm überlassen.
wenn man sich also zwischen einem gesunden und einem rollstuhlfahrer mit multipler sklerose entscheiden soll, dann nimmt man ohne mit der wimper zu zucken den kranken?

ich würde versuchen auf basis der wahrscheinlichkeit, dass die entsprechenden personen noch aus dem weg springen können, entscheiden. und da ist die wahrscheinlichkeit bei einer person wohl höher. wenn ein rollstuhlfahrer auf der einen strecke und 5 laufende auf der anderen strecke zu überrollen sind, würde ich mich für die laufenden entscheiden. wenn die wahrscheinlichkeit trotzdem 0 ist dass jemand überlebt, also ich einen knopf drücken muss der giftgas in einen von zwei räumen leitet und nach einer gewissen zeit des nichthandelns es den raum mit 5 leuten trifft, würde ich mich wahrscheinlich für den tod der einzelperson entscheiden, selbst wenn die 5 personen schwer krank sind, einfach weil sonst "mehr seelen" der menschenwelt in diesem moment verloren gingen.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Chromanoid« (26.05.2011, 07:31)


Mastermind

unregistriert

82

26.05.2011, 09:12

xardias:

Ich weiß nicht ob es Sinn macht hier weiter zu diskutieren. Leistungssportler sind mir bislang in Interviews (und auch solchen die nicht direkt nach dem Wettbewerb stattgefunden haben) nicht gerade als Intelligenzbestien aufgefallen. Außerdem ist deine Formulierung immer noch verdammt nah an der "gesunder Körper - gesunder Geist" Rhetorik, die es in Deutschland schon einmal zuviel gab.

Ich glaube dir das es Studien dazu gibt. Aber wie Studien nun mal so sind haben die (wenn sie gut gemacht sind, sonst kann man sie eh ignorieren) sicher die Leistung auf irgendeinem kleinen hochspezifischen Task mit und ohne Sport untersucht. Und die Medien titeln dann "Sport macht schlau" weil das halt so gut klingt. "Viele Studien" oder "viele Bereiche" wie du es nennst bedeutet halt viele von diesen Tasks. Ist die Summe dessen jetzt wirklich geistige Leistungsfähigkeit? Wie würdest du diese messen? Und bist du sicher genug über diese Ergebnisse dass du ein Menschenleben daran knüpfen würdest?

TGGC:
Naja der Körper reagiert auf Extremsituationen. Da man heutzutage in unseren breiten selten in solche kommt, hab ich da wenig Erfahrungswerte. Ich habe schonmal ganz klischeehaft erlebt wie "die Zeit langsamer ging" und ich im Affekt, Adrenalinrausch oder wie auch immer "das Richtige" getan hab ohne hinterher genau sagen zu können wie. Es ist also nicht ausgeschlossen dass ich es schaffen würde den Hebel noch (in Sekundenbruchteilen um die es da wohl gehen würde) umzulegen um 4 Personen ohne weitere Kosten zu retten (in dem neuesten Szenario). Im "Schubsen-Szenario" gehe ich davon aus das ich niemanden im Affekt umbringen würde um 5 andere zu retten. Das Szenario ist zu komplex und zu "intellektualisiert" für eine Affekthandlung. Sicher wissen kann ich es natürlich nicht. Das ursprüngliche Szenario ist irgendwo dazwischen. Ich glaube niemand kann sagen wie er da spontan reagieren würde. Was wir hier zu lesen bekommen ist ja in erster Linie der Versuch das irgendwie zu quantifizieren. Und ich glaube dass quantitative Betrachtungen nicht unbedingt das sind was Menschen in Extremsituationen gut können.

TGGC

1x Rätselkönig

  • »TGGC« ist der Autor dieses Themas

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83

26.05.2011, 10:57

Was mir an dem Wert des Lebens und der Wahrscheinlichkeit nicht gefaellt, es sind subjektive und graduelle Eischaetzungen, die man schwierig verallgemeinern kann. D.h. in einem bestimmen Bereich, den man schon gar nicht genau festlegen kann, ist diese Regel einfach ausser Kraft. Dann kann man argumentieren Person A wuerde so handeln und es waere richtig, Person B wuerde anders handeln und es waere auch richtig. Daher kann ich mit einem beliebigen anderen Argument eine Entscheidung treffen, die auf jeden Fall richtig ist, ich rette z.b. den Weissen statt dem Schwarzen. Ich finde auch, das widerspricht dem Grundsatz, das die Moral jeden gleich behandeln soll.

Daher hier nochmal meine persoenliche Idee, was den urspruenglichen Fall von den anderen beiden unterscheidet, bzw. was die anderen beiden gemeinsam haben. In allen Faellen handelt es sich um Entscheidungen die immer positive und negative Konsequenzen haben. Im urspruenglichen Fall finden es viele moralisch gerecht, diese Konsequenzen gegeneinander abzuwiegen (sie betrachten es oft sogar als Pflicht, welche sie zur allgemeinen Regel erheben). In den anderen beiden Faellen scheint die Handlung aber falsch, unabhaengig von ihren positiven Konsequenzen die in der Summe die negativen ueberwiegen. Und das ist fuer mich genau der entscheidente Punkt: Das Schalten eine Weiche wird erst durch seine Konsequenzen ueberhaupt moralisch bewertbar, das Schalten der Weiche an sich ist moralisch neutral. Das Schubsen eines Menschen oder Blutabnehmen bei einem Menschen (ohne Einverstaendnis) wuerde ich aber als falsch ansehen. Und damit ist das "Schlechte" was ich diesen Menschen antue ein reines Werkzeug um Gutes zu bewirken.

84

26.05.2011, 17:17

Genau dieses Experiment war auch in Wunderwelt Wissen^^^

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