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Studienfinanzierung

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BlueCobold

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11

07.12.2010, 11:56

Ja klar hätte ich einen Weg gehabt trotzdem zu studieren. Zum Beispiel auf den Männer-Strich gehen. Aber ich fand es so schon hart genug von 20 bis 01:00 Uhr nachts zu arbeiten um mir alles zu finanzieren zu können... von den 4.5 Stunden Schlaf bis zur nächsten Vorlesung ganz abgesehen.
Klar, 8000€ Schulden *kann* man aufnehmen, aber wenn man das Studium nicht schaffen sollte, dann ist dein Leben gleich erstmal im Arsch. Das motiviert nicht gerade es überhaupt zu versuchen. Und ich würde auch sagen, dass solche Gebühren sehr wohl für einige eine unüberwindliche Hürde sind, die das Studium unmöglich machen. Aber statt die Unis zu fördern sanktioniert man sie und macht dann lieber Gesetze um billigere Fachkräfte von außerhalb rein zu bekommen. Versteht mich nicht falsch, ich bin links-liberal und daher keinem Fremden gegenüber verschlossen, aber dass das eine total dämliche Entwicklung ist, das sollte jeder sehen können.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

drakon

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12

07.12.2010, 13:08

Zitat von »BlueCobold«

Aber ich fand es so schon hart genug von 20 bis 01:00 Uhr nachts zu arbeiten um mir alles zu finanzieren zu können... von den 4.5 Stunden Schlaf bis zur nächsten Vorlesung ganz abgesehen.

Also so sieht das bei mir atm auch aus. Ich darf zwar noch zu Hause wohnen, aber es ginge auch ohne das und ich bekomme auch nichts von meinen Eltern bezahlt.. So ungewöhnlich ist das also gar nicht.

Ich weiss jetzt nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns hat man ja auch noch die Chance auf Stipendien, welche man nicht zurückzahlen muss, wenn man es sich wirklich nicht leisten kann.

Und sonst würde ich halt meine Verwandschaft anfragen, bevor ich mich sonst wo Verschulde.

Und die Studiengebühren sind bei staatlichen Universitäten ja nicht so hoch. Der Lebensunterhalt belastet da einiges mehr. Und imo sind Studiengebühren ja eher dazu da, damit man sich nicht einfach mal so in einen Studiengang setzt und so anderen das vielleicht verunmöglicht.
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BlueCobold

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13

07.12.2010, 13:30

Mit 500€ pro Semester bist du dabei, drakon ;) Nur damit du zur Uni gehen darfst. Ich hätte also nicht gewusst, woher ich die 80€ pro Monat hätte nehmen sollen, auch wenn das nicht so viel ist.
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Mastermind

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14

07.12.2010, 13:40

Naja man kann die 500€ ja von der Steuer absetzen dann sind es je nach persönlichem Steuersatz nur noch ca. 425€

Mirlix

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15

07.12.2010, 13:51

Meistens zahlt man als Student keine Steuern und kann dann auch nichts absetzen.
So weit ich weiss gibt es auch Kredit die man nicht zurueckzahlen muss wenn man das Studium nicht schafft, aber evt bring ich das gerade mit anderen Laendern durcheinander.
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xardias

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16

07.12.2010, 13:51

Drakon du hast Recht. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der Lebensunterhalt wesentlich stärker finanziell belastet als die Studiengebühren. Ich zahle sicher 3 mal mehr alleine für die Wohnung als an Studiengebühren.

BlueCobold, wie gesagt ich bin vollkommen deiner Meinung. Studiengebüren sind eine miese Entscheidung und fördern sicherlich nicht die Ausbildung von Fachkräften in Deutschland, keine Frage.

Dennoch ist es durchaus möglich ohne Bafög, Hilfe der Eltern oder den Männer-Strich studieren zu gehen. Ich kenne einige Leute die das ohne große Probleme so machen. Teilweise auch ohne Kredit.

Ich denke das ist eine Sache der Mentalität. Mit einer idealistischen Einstellung fällt es schwer unter solchen Bedingungen zu studieren, das kann ich sehr gut verstehen, ich würde dann genauso denken.

Mit einer pragmatischen Einstellung akzeptiert man, dass es halt scheiße ist und lebt damit. Damit kommt man denke ich weiter im Leben, doch hat es auch einige Nachteile und davon hast du auch schon einige angesprochen BlueCobold: "Ich halte das für fatal, kurzsichtig und egoistisch." und ich denke gerade letzteres trifft sehr gut auf mich zu.

Mastermind

unregistriert

17

07.12.2010, 14:05

Zitat von »Mirlix«

Meistens zahlt man als Student keine Steuern und kann dann auch nichts absetzen.
So weit ich weiss gibt es auch Kredit die man nicht zurueckzahlen muss wenn man das Studium nicht schafft, aber evt bring ich das gerade mit anderen Laendern durcheinander.


Soviel wie er angeblich gearbeitet hat ging ich davon aus dass er welche zahlt. 18h/Woche Jobs an der Uni liegen seit Studiengebühren quasi auf der Straße (die Unis dürfen die Studiengebühren nicht für was richtiges ausgeben also bezahlen sie Hiwis damit) mit einem solchen Job liegt man schon nur knappe 500€ unter dem Freibetrag. Da es wohl Gründe hatte dass er statdessen in der freien Wirtschaft gearbeitet hat nehme ich an dass er dort mehr Kohle verdient hat. Mit Nachtzuschlag sowieso. Gut auch dann biste nicht sofort bei 15% aber doch relativ schnell.

Chromanoid

Alter Hase

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18

07.12.2010, 15:17

Es gibt auch Universitäten ohne Studiengebühren. TU Dresden zum Beispiel. Nebenbei: Ich bin gegen Studiengebühren.

Machtzentren und Manipulation wird es so lange geben, wie Organisationen durch Menschen geführt werden. Für die Organisation des Staates ist Demokratie momentan sicherlich prinzipiell das beste. Als Bürger dieses Staates haben wir die Verantwortung das System zu verbessern. Falls "dunkle Kräfte" hinter den Kulissen arbeiten sollten, liegt es an denen, die daran glauben, gegen diese Kräfte zu kämpfen.

Was Meinungsverschiedenheiten bezüglich Endlagerung oder Besteuerung etc. angeht, sollte man auch nicht vergessen, dass die momentanen Entscheider demokratisch gewählt wurden und eben das tun, wozu sie gewählt wurden. Auch wenn ich nicht unbedingt gut heiße, was entschieden wird, habe ich doch das Gefühl, dass diese Entscheidungen durch die Wahl der CDU/FDP demokratisch herbeigeführt wurden. Wenn jemand unzufrieden mit diesen Entscheidern/Entscheidungen ist, kann er bei der nächsten Wahl andere Parteien wählen sowie seine demokratischen Grundrechte für Demonstrationen, Petitionen usw. wahrnehmen.
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BlueCobold

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19

07.12.2010, 17:01

xardias, ich hab' keine Ahnung, was es bei euch so für Gehalt gibt. Bei uns gibt es 6€/h für Studenten. In Greifswald gibt es 3€/h (ohne Scheiß!!!). Was willst du damit verdienen? Es gibt sicher auch besser bezahlte Jobs (die ich später hatte), aber die sind entweder verdammt selten und man muss praktisch etwas können, was man erst am Ende des Studiums kann oder man kann sich die Arbeitszeiten nicht aussuchen, was für Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht oder Praktika natürlich nicht machbar ist.

Nachtzuschlag? Ich hab' noch nie besser gelacht. Ich musste sogar 1h Überstunde machen, unbezahlt, weil wir angeblich zu langsam waren, dabei sind wir schon gerannt (ich meine das wörtlich, wir mussten rennen bei der Arbeit)!

Steuerrückzahlung? Von welchen Steuern? Da müsste man erstmal so gut verdienen, dass man welche zahlen muss.

Leute, ihr redet da Zeug, da kann ich mir nur an den Kopf fassen. Das geht vielleicht in München oder so, aber hier sieht das GANZ anders aus. Und ich bin ja noch einer der Glücklichen, die ihr Kindergeld von den Eltern bekommen. Ich kenne genug, wo die Eltern das selber brauchen.
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xardias

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20

07.12.2010, 17:10

Oh Weh, 6€ die Stunde ist wirklich hart. Da verdient sogar meine Freundin mehr als Zimmermädchen im Hotel. Hier in NRW gibt es für studentische Hilfskräfte nen fixes Gehalt von 9€ die Stunde, bei maximal 19 Stunden die Woche kommt da genug zusammen um ordentlich zu Leben und Studiengebühren zu zahlen.

Die Umstände sind wirklich schwierig bei euch muss ich sagen, da kann ich deinen Frust echt mehr als gut verstehen. In so einer Situation kann auch ein Pragmatiker nix anderes mehr sagen als: Dann lieber weg von dort und woanders Studieren wo die Umstände besser sind.

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