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BlueCobold

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1

25.11.2010, 08:30

Adblock per AGB verbieten?

Moin.
Es kommt immer mehr bei den Webseiten-Anbietern an, dass Werbung nicht gern gesehen ist und per Adblock & Co unterdrückt wird. Nun rüsten die Anbieter auf und verbieten das Unterdrücken von Werbeanzeigen in ihren AGB.
Wie ernst muss ich das nehmen und wie legal ist diese Aufforderung? Ich verstehe ja den Hintergrund, aber ich sehe nicht ein, dass ich mich berieseln lassen soll oder gar per Werbe-Cookies getrackt werde um Profile von mir zu erstellen, die man für hübsche Summen verkaufen kann. Das geht mir eindeutig gegen meine Informationsfreiheit und Privatsphäre. Ich muss ja schließlich auch nicht vor dem Fernseher bleiben, wenn Werbung kommt oder den Privatsendern mitteilen welche Produkte ich mag und welche Sendungen ich mir ansehe.

Wie seht ihr das? Was wisst ihr darüber, ob ich mir solche Zwänge gefallen lassen muss?
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Crush

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2

25.11.2010, 10:23

Es geht denen gar nicht drum, daß Du Dir die Werbung anschaust - davon haben die nicht wirklich was. Die wollen doch nur, daß Du die Werbung bei Dir unterdrückst und Vertragsbruch begehst, damit Du abgemahnt werden kannst. Da läuft dann viel mehr Geld über den Tisch.

BlueCobold

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3

25.11.2010, 11:07

Na ja, ich weiß ja nicht... Manche Seiten bekommen immerhin 5-stellige Beträge für Werbung auf der Startseite für einen einzelnen Tag. Das geht sicher runter, wenn der Großteil der Netz-User automatisch Adblocker mit im Browser hat. Chrome hat's ja glaub schon per Default und Firefox bietet es auch sofort als Empfehlung bei den AddOns mit an.
Dass natürlich mehr Geld durch Vertragsbruch fließt, das kann durchaus sein, klar.
Die Frage ist halt wie legal diese Forderung ist, wenn manche Browser schon von Haus aus mit sowas ausgerüstet sind. Dann geht es immerhin um Abschaltung von Standard-Features, die man kaum von jedem User verlangen kann, da er eventuell gar keine Berechtigung oder gar keine Ahnung hat, wie das geht.
Aber ich hab' da echt zu wenig Ahnung, was so eine Rechtsgrundlage beinhaltet.
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Crush

Alter Hase

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4

25.11.2010, 11:16

Im Zweifelsfalle gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

BlueCobold

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5

25.11.2010, 11:20

Ja, das mag wohl sein. Da es aber noch keinen Präzedenzfall einer solchen Gerichtsentscheidung gab in Deutschland (oder?), wäre ich mir nicht mal sicher, ob die mit sowas durch kämen.
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xardias

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6

25.11.2010, 12:12

Das ist eine gute Frage.
Ich hab zu Adblockern ein etwas gespaltenes Verhältnis. Manche Seiten sind mit Werbung einfach unerträglich, andererseits ist es auch ein wenig unsozial Werbefinanzierte Seiten mit Adblockern zu besuchen.

Ich denke mal, dass es durchaus möglich ist, dass man dafür Abgemahnt werden kann. Die Shops haben ja quasi eine Art Hausrecht und wenn du die AGBs akzeptierst (z.b. beim Kauf von Waren) kann man dich denke ich für den Vertragsbruch dran kriegen.

Aber wie das praktisch durchzusetzen ist.. keine Ahnung. Wenn man bedenkt wie ungebildet viele Gerichte in Bezug auf neue Technologien sind wird es schwierig da eine ordentliche Beweislage zurecht zu bekommen. Man muss dir ja irgendwie nachweisen können, dass du nen Adblocker verwendet hast, und soweit ich weiß dürfen Logs nur als Indizien verwendet werden, nicht als Beweise. Und mehr als Logs haben die ja nicht in der Hand.

Aber das ist bei Abmahnungen ja egal. So lange genug Leute eingeschüchtert sind und aus Angst lieber zahlen.

Bin mal gespannt was da so bei rum kommt! ;)

Sylence

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7

25.11.2010, 12:55

andererseits ist es auch ein wenig unsozial Werbefinanzierte Seiten mit Adblockern zu besuchen.


Wenn man die Werbung sowieo ignorieren würde (was ich zum Beispiel mache) macht es doch im Endeffekt keinen Unterschied. Oder gibt es wirklich noch irgendwo Pay-Per-View?
Ich seh es dann eher von der anderen Seite, dass ich so Energie spare, weil weniger Daten übermittelt werden ;) (Ja ich weiß ist sehr weit hergeholt, aber trotzdem)

Mastermind

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8

25.11.2010, 12:55

Früher benutzte man Adblocker um Bandbreite zu sparen, heute um den Scheiß nicht sehen zu müssen. Warum erzähl ich das? Um Serverseitig zu erkennen ob ein Adblocker verwendet wurde, müsste Verglichen werden ob ein Aufruf an die Seite ohne gleichzeitigen Aufruf der blockierten Elemente erfolgte. Es ist aber bei den heute verfügbaren Bandbreiten auch kein Problem die blockierten Elemente ebenfalls herunterzuladen und bloß nicht anzuzeigen. Wie soll der Server den Unterschied erkennen?

Abgesehen davon ist es wohl müßig über die Rechtslage zu spekulieren. Wenn du AGBs zustimmst, in denen dies steht, bist du einen Vertrag eingegangen und solltest dich daran halten. Solange du nichts zugestimmt hast, würde ich persönlich das recht gelassen sehen. Aber ich bin kein Anwalt.

BlueCobold

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9

25.11.2010, 13:10

Abgesehen davon ist es wohl müßig über die Rechtslage zu spekulieren. Wenn du AGBs zustimmst, in denen dies steht, bist du einen Vertrag eingegangen und solltest dich daran halten.

Nicht jede Aussage oder Forderung einer AGB ist auch rechtsgültig. Manche sind sogar explizit gegen geltendes Recht und sind damit nichtig.
Das gilt z.B. für zu kurze Rückgabefristen, für Schadensausschluss durch Software, etc..

Nicht geklärt und hier vermutlich auch nicht klärbar ist die Rechtmäßigkeit der Forderung Werbung nicht zu blockieren.
Mir geht es dabei auch nicht um das sehen der Werbung, die kann ich ignorieren. Es geht mir mehr um die Profile, die damit von mir durch Surf-Verhalten und weiß der Geier was für Cookies oder Tracking erstellt werden. Das geht mir entschieden gegen die Privatsphäre und Informationsfreiheit.

Der Server kann sehr wohl über AdBlocks informiert werden, indem ein gewisses Script prüft, ob die Elemente da sind oder gefiltert wurden. Dieses kann dann z.B. durch Ajax oder das Erstellen zusätzlicher Elemente vom Server diesen darüber informieren. Technisch ist das also überhaupt kein Problem.
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Mastermind

unregistriert

10

25.11.2010, 13:14

Damit sind wir dann glaube ich bei der Frage angelangt ob ein Anbieter mich zwingen kann einen JavaScript fähigen Browser zu verwenden. Du wirst mir Recht geben dass HTTP selbst das nicht hergibt.

EDIT: Ich sagte serverseitig. Die Lösung die du Vorschlägst ist clientseitig. Alle clientseitigen Maßnahmen lassen sich aber letzlich umgehen. Deaktivieren von JS ist hier nur ein Beispiel.

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