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Zitat von »KeksX«

Zitat
Insofern find ich diese Sichtweise der "bösen Kommerzhersteller" etwas engstirnig und schwarz malerisch.


Würdest du behaupten, dass es viele Browsergames mit Qualität, Spielwert und Spieltiefe gibt? Was ist schwarzmalerisch daran die Wahrheit zu sagen? Ich interessier mich selbst für Browsergames, und ich habe bereits sehr viele Spiele getestet, und für mich persönlich war das Ergebnis nicht wirklich ...toll.

Joa du findest diese Spiele mies - ja ich auch größtenteils, wobei ich da versuche etwas zu stärker unterscheiden - aber überraschend viele Leute offensichtlich nicht.
Das erinnert mich dran wie ich auf der Gamescom im MMO Bereich war: 5x das selbe Spiel hab ich mir gedacht . Aber für so manch einen Kenner liegen da sicher Welten dazwischen.

Zitat von »KeksX«

Zu dem Punkt "Es ist ein Markt da" - das sehe ich nicht so, es ist eher: "Es ist kein anderes Produkt da.". Browsergames versuchen sich an Spielprinzipien, die auf Clientgames nicht so wirklich funktionieren, bisher. Das lockt viele Spieler, auch mich, an. Es gibt den Markt für Spiele, die anders sind, für Spiele die neue Ideen versuchen, aber diese Spiele gibt es nicht. Es gibt nur Browsergames, die teilweise überaus billig entwickelt werden, dabei ein paar neue Ideen anreißen aber im Endeffekt doch nur langweilig und öde Spielprinzipien haben weil die Entwicklung dann doch von nem PC-Game abgeguckt wurde, oder von nem anderen Browsergame das es bereits Jahre gibt.

Klar, wie schon ein paar mal besprochen nimmt der Anteil dieser Spiele (aus genannten Gründen) weiter an. Ich würde jedoch einfach mal in den Raum stellen, dass du etwas übertreibst und es noch viele andere Spiele gibt die nicht so sind und andere Browserspiele die sich mal mehr mal weniger abheben.
Logischerweise ist das Browsergamespielartige jetzt eher ein Massenprodukt und fällt stärker ins Auge. Möchte man sowas nicht, muss man nun mal etwas genauer schauen. Das Angebot ist enorm geworden. War das Zocken für sich früher eine Betätigung für eine Minderheit, wächst der Markt in Größe und Vielfalt seit einigen Jahren enorm an. Dass dabei jetzt plötzlich andere Genres plötzlich in den Vordergrund treten als früher ist so gesehen auch nicht weiter verwunderlich. Damit einher geht natürlich, dass vielleicht der ein oder andere Name "in den Dreck gezogen wird". Das ist für den einzelnen oft schmerzhaft.. aber leider (oder zum Glück?) handelt es sich hier um einen mehr oder weniger evolutorischen Vorgang: Wenns genug Leute mögen bestehts. Das "genug" richtet sich hier daran ob das Projekt profitabel ist oder nicht - ein Indie Entwickler wird nie einen einfachen Egoshooter auf den Markt bringen. Nicht weil er nich will (weißt dus? ). Nein, er hat schlichtweg keine Chance das profitabel zu vertreiben, da ihm dazu die Mittel fehlen. Stattdessen bedient er wie bereits angesprochen Nischen.

Wenn jetzt (übertrieben gesagt) dein Spielverhalten eines Tages in so eine Nische fällt bist du natürlich darüber erbost und denkst dir was diese Hersteller den machen, die damals so tolle Spiele gebracht haben. Aber ich sage dir diese Hersteller waren die klügsten. Sie haben sich angepasst und Ihre Kapazitäten entsprechend verlagert um nicht in ein Schatten Dasein abzutreiben. Das mag böse klingen (schließlich produzieren sie dann aus deiner Sicht irgendnen Müll), ist aber anders betrachtet sogar anerkennenswert.
Auf der anderen Seite wird deine Nische wohl nur im Verhältnis zum (gewachsenen) Markt eine Nische sein. Und so kannst du dich an den Produkten neuer und alter (die es nicht wollten, es nicht geschafft haben oder [auch nicht dumm unter Umständen] Ihre Produktion gestrafft haben) Hersteller erfreuen. Das die Masse nicht dein Ding ist, ist doch im Zeitalter des (scheinbaren?) Individualismusses auch ganz cool - man muss sich nur dran gewöhnen und ja, da stimm ich dir zu, das ist manchmal wirklich doof!

P.S.: "Böser Kommerzhersteller" war tatsächlich eine Übertreibung. Mir ist vollkommen klar, dass auch KeksX das nicht so drastisch dargestellt hat :lol:
P.S.S.: Manipulation mit Werbung usw. ist natürlich ein Faktor, der die ideale Auslese wie ich sie dargestellt hab, meiner Meinung nach stark durchkreuzt. Kommt eben der Faktor "gute Manipulation" hinzu wenn man so will . Mal ehrlich: Wenn ich glaub das Spiel ist toll, spiel es und es kommt mir toll vor, bin ich glücklich . Aber bezeichnender Weise haben wir jetzt hier im Thema von Browserspielen geredet. Da ist das imho noch nicht sooo stark.

Zitat von »BurningWave«

Wenn man aber die Spieler fragt, sagen sie sicher nicht, dass sie WoW spielen, obwohl es ihnen keinen Spass macht. Dass die Spieler süchtig sind hat andere Gründe, es liegt gerade daran, dass es den Spielern Spass macht.

Mmh ich habe viele kennengelernt, die durch WoW viel verloren haben und viele, die genau das gesagt haben ("Mir macht WoW eigentlich keinen Spaß, aber ich weiß nicht, was ich sonst machen soll" oder "Mir macht WoW eigentlich keinen Spaß, aber ich habe keine RL Freunde" oder "Mir macht WoW eigentlich keinen Spaß, aber ich bin süchtig und kann nicht ohne".) WoW wird sehr schnell zur Sucht und man verfängt sich viel schlimmer in diesem sozialen Netz. Der Druck immer online zu sein kann enorm hoch werden. WoW ist für RL Probleme eine wesentlich effizientere Betäubung als Farmville.
Btw: Hast du Borwsergames mal gespielt oder woher weißt du wie sich die Spieler fühlen?

Zitat von »idontknow«

An diejenigen die hier rummeckern, von wegen Markenschändung und Abzocke: Haltet die Klappe und denkt lieber daran, dass ihr in der Position von irgendsoner Firma im Endeffekt genau gleich handeln würdet!!!

Ist einfach so wenns um Geld geht. jeder der was anderes sagt ist dumm/nicht zu sich selbst ehrlich... Solange man selebr nicht am Hebel sitzt philosophiert man gern darüber was man alles anderst/besser machen würde.

Das ist nicht wahr. Ich habe kein Problem mit Manipulation durch Design und Marketing, im Gegenteil, ich liebe dieses Thema. Aber gerade dann macht man sich auch viel Gedanken über die Moral dahinter.
Wenn man Menschen beeinflussen kann sollte man versuchen sie zum guten zu beeinflussen, was auch bedeuten kann, dass sie dein Produkt kaufen, wenn es ihr Leben lebenswerter macht. Aber ich würde nie etwas verkaufen was aus meiner Sicht keinen Wert hat. Jedoch sehen das nicht alle in dem Bereich so. Und das sind dann die Leute die sowas wie Farmville oder "Get Rich in your Online Casino"-Guides verkaufen.

Zitat von »KeksX«

Aber wie gesagt, ist ein anderes Thema, da Browsergames ja auch iwie darauf abzielen, dass man nicht immer online ist. Wobei ich da schon Stories gehört habe, in denen die Leute um 03.00 morgens aufgestanden sind, quasi lange vor der Arbeit, um 'nen Angriff zu starten

Pro-Gamer in dem Bereich machen das natürlich so. Professionelles Browsergaming der etwas komplexeren Spiele (OGame o.Ä.) verlangt viel von den Spielern. Ausgeklügelte Koordination innerhalb der Gilde/Corp/Whatever und exzessives Zeitmanagement. Aber progaming ist wohl bei allen Spielen recht aufwendig .
z.B. New Final Fantasy XI boss could take 24 hours to kill | Joystiq (der boss wurde glaube ich mittlerweile generft oder entfernt)

Zitat von »Chromanoid«

Mmh ich habe viele kennengelernt, die durch WoW viel verloren haben und viele, die genau das gesagt haben ("Mir macht WoW eigentlich keinen Spaß, aber ich weiß nicht, was ich sonst machen soll" oder "Mir macht WoW eigentlich keinen Spaß, aber ich habe keine RL Freunde" oder "Mir macht WoW eigentlich keinen Spaß, aber ich bin süchtig und kann nicht ohne".) WoW wird sehr schnell zur Sucht und man verfängt sich viel schlimmer in diesem sozialen Netz. Der Druck immer online zu sein kann enorm hoch werden. WoW ist für RL Probleme eine wesentlich effizientere Betäubung als Farmville.
Btw: Hast du Borwsergames mal gespielt oder woher weißt du wie sich die Spieler fühlen?

Was WoW betrifft gibt es wohl verschiedene Stadien (so nenne ich das mal), am Anfang macht es jedem Spass, der es spielt, manche Leute hören irgendwann (nach und nach) auf, wenn es ihnen keinen Spass mehr macht und die Anderen werden eben süchtig. Ich habe persönlich noch nie WoW gespielt, jedoch kenne ich einige Personen, die es spielen und auch im richtigen Leben Freunde haben. Farmville habe ich ein paar Wochen lang gespielt, dann war es mir aber zu dumm und ich habe aufgehört.

Ich habe nix gegen die Browsergame-Schwemme. Was mich viel mehr nervt ist, dass das Pro-Gamer Segment zu wenig Futter bekommt. Die meisten Spiele sind leider recht anspruchslos. Aber die Masse braucht das nunmal.
Die Schuld haben aber nicht die Spiele. Die Spielemacher reagieren ja nur, wie es schon gesagt wurde, auf die Marktanforderungen. Für mich ist ein schönes Stand-Alone Spiel, wegen mir mit Multiplayer, aber immernoch das Maß aller Dinge. Ich habe früher einige Browsergames gespielt, aber das einzige das eine Langzeitmotivation hatte, war IceWars. Das war auch entsprechend komplex. Die Community ist aber ein riesen Pluspunkt bei Browserspielen! Das gibt einfach ein tolles Gefühl und in der Zeit habe ich tatsächlich einige Freunde kennen gelernt, mit denen ich immernoch viel Kontakt habe.