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KeksX

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1

09.09.2010, 23:05

Die Browsergame-Schwemme

Also so langsam platzt mir echt der Kragen.
Ich hatte hier ja schon einige Beispiele gepostet( http://www.diesiedleronline.de/ , http://de.start.gamigo.com/cultures-online/ , http://gilde1400.de/ , http://www.lordofultima.com/de), und jetzt wird auch noch Patrizier verwurstet:
http://patrizier-online.gamigo.de/

Ich spiele selber auch gerne mal das ein oder andere Browsergame, viele sind wirklich gut und es macht auch wirklich Spaß. Ich verstehe auch, dass jeder etwas vom großen Kuchen abhaben will und dass BGs eine gute Möglichkeit sind, mit wenig Aufwand viel Geld zu machen(Wie war das? Die Leute bezahlen mehr als bei MMORPGs?), aber ich finde es grenzt schon an Geschmacklosigkeit die großen Strategie- und Rollenspiele der heutigen Zeit so zu missbrauchen. Da wird soviel Spielpotenzial verschwendet und soviel mit Namen gehandelt... Die Browsergames haben nur das geringste mit den eigentlichen Spielen gemeinsam - trotzdem wird es als waschechtes Siedler, waschechtes Cultures etc verkauft - das ist imho eine Frechheit. "Bauernfangen" auf übelstem Niveau..
Da fragt man sich, was die Publisher und Entwickler überhaupt machen. Auf der einen Seite werden die Originale immer schlechter und im selben Moment schießt das entsprechende Browsergame aus dem Boden. Da läufts mir eiskalt über den Rücken, wenn ich diese Entwicklung so betrachte.

Wie gesagt, ich finde Browsergames echt in Ordnung und sie haben wirklich Potenzial, aber man kann doch nicht jedes Game in ne Presse stecken und das letzte Rest was übrig bleibt in ein Browsergame packen, bloß um dann die alten Fans anzulocken und denen Geld abzuknüpfen. Ich möchte hier jetzt nicht direkt Abzocke vorwerfen, schließlich wird keiner zum Zahlen gezwungen. Es geht mir hier eher um die Spiele selbst, als um das Geld.

Ich hoffe, dass das nur eine Phase ist und sich sehr bald wieder auf die guten alten Clientgames konzentriet wird. Sonst sieht es finster aus für die Gamingcommunity, die diese alten Klassiker liebt.
WIP Website: kevinheese.de

drakon

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2

09.09.2010, 23:33

Wie gesagt, ich finde Browsergames echt in Ordnung und sie haben wirklich Potenzial, aber man kann doch nicht jedes Game in ne Presse stecken und das letzte Rest was übrig bleibt in ein Browsergame packen, bloß um dann die alten Fans anzulocken und denen Geld abzuknüpfen. Ich möchte hier jetzt nicht direkt Abzocke vorwerfen, schließlich wird keiner zum Zahlen gezwungen. Es geht mir hier eher um die Spiele selbst, als um das Geld.

Ich bin eigentlich deiner Meinung, aber ich zitiere mal zu diesem Abschnitt ein Zitat, welches ich Heute von jemandem gehört habe, der für Namenhafte Film/Spiele Hersteller gearbeitet hat und ein Sprichtwort zitiert hat:

Zitat

Man reitet das Pferd bis es tot ist und dann isst man es.

Direkt ging es da um die Vermarktung von Herr der Ringe / Matrix, wo es zu den Filmen, Bücher, Spiele, Marketingartikel usw. gibt. Browsergames sind da ja nur ein Mittel dazu (bei den von mir erwähnten zwar nicht, aber man könnte es auch hineinpacken).

BurningWave

Alter Hase

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3

09.09.2010, 23:43

Ich stimme dem allen auch zu.

Jedoch verstehe ich die Leute nicht ganz, die auf diese Spiele abfahren und auch noch Geld dafür ausgeben, obwohl sie meist weniger Geld für viel bessere Spiele ausgeben könnten (falls man bei den "kostenlosen" Spielen irgendwelche Items kaufen sollte bzw. muss, um weiterzukommen). Falls die Spiele tatsächlich komplett kostenlos sind könnte man aber seine Zeit in bessere Spiele invstieren.

drakon

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4

09.09.2010, 23:55

Jedoch verstehe ich die Leute nicht ganz, die auf diese Spiele abfahren und auch noch Geld dafür ausgeben

Solche Spiele scheinen irgendwie ein sehr hohes Suchtpotential zu haben. Die ganze Zeit muss man ja nur mal eben etwas Klicken und dann bei der Gelegenheit kann man noch gleich schnell etwas nachschauen und dann noch das und das kurz machen und schon hat man eine Studne vertrödelt.

BurningWave

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5

10.09.2010, 00:00

Ja und das beste Beispiel sind die Spiele von Zynga bei Facebook, also Farmville, Mafia Wars & Co.

6

10.09.2010, 06:23

Naja ich finde, dass auch schon vorher Franchises ziemlich ausgeschlachtet worden sind. Flash-Ableger als Teaser oder billige Konsolenversionen etc. gibt es doch auch für die meisten erfolgreicheren Franchises, warum nicht auch Browsergames, die sich an Browsergamer richten. Ich zum Beispiel habe mich über alle Maßen über Fallout 3 und die "Ausschlachtung" des Fallout-Franchises geärgert, obwohl es sich dabei um ein AAA Game handelt - und ich bin damit nicht allein (http://www.nma-fallout.com/ fast die ganze Community ist gegen Fallout 3 gewesen und viele dort sind es immer noch). Man möchte nicht, dass die Marken, die man kennt, verwaschen und plötzlich auch andere Zielgruppen ansprechen, da man sich so nicht mehr ganz so damit identifizieren kann. Vielen ging das zumindest am Anfang auch mit der Wii. Es ist ein natürlicher Prozess für den man sich nicht schämen muss, man kann sich auch über die Firmen aufregen, die so ihre Marken verwässern, dennoch sollte man am Ende des Tages zumindest insgeheim wissen, dass die auch nur ihre Brötchen (oder Ferraris :)) verdienen wollen - da ist für Leidenschaft nicht immer Raum.

Ansonsten hier auch noch ein interessanter Artikel: Snobbish, Arrogant and Elitist - Why Attitudes to Zynga Suck

CrEEp3r

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7

10.09.2010, 12:15

Chromanoid hat es auf den Punkt gebracht. Am Ende ist die Spieleindustrie eine Industrie wie jede andere: Es geht ums Geld. Da blutet mir auch manchmal das Herz, aber es ist nunmal so... :love:

hanse

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8

10.09.2010, 12:44

Ich weiß nicht, für mich sind 99.9% der klassischen PC/Konsolen Games genau das gleiche wie 99.9% Browsergames: Massenprodukte
Die Zeiten in denen Games noch ne Untergrundkultur waren sind längst vorbei, die Zeiten in denen es ne indy/undergound/hobby whatever Game Kultur gibt sind noch nicht angebrochen. Ich finde es schade, dass die meisten hier versuchen in Richtung der Spieleindustrie zu gehen, statt wirklich wertvolle Sachen zu machen. Die Zeiten von Jeff Minter, Ken Silverman, John Carmack und wie sie alle heißen (Jeff Minter war über die Attitüde der Leute eh mal ziemlich entzürnt: http://stinkygoat.livejournal.com/115261.html ) sind einfach vorbei.

KeksX

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9

10.09.2010, 17:08

Wenn die Spieleindustrie nur Geld sieht, frag ich mich, was dieses Hobbyforum hier soll. Und die ganzen anderen. Und die Bücher über Spieleprogrammierung...
Ich finds schade, dass einige das hier so sehen. (Oder hab ich das falsch verstanden?)

Vieleicht bin ich einer dieser "dummen Gamer" die sagen, dass Popularität scheiße ist, aber das ist es nicht. Es geht hier wie bei Musik um Kommerz. Spiele, die des Geldes wegen existieren. Spiele, die kein Spiel sein sollen, sondern eine Einnahmequelle.
Ich hoffe INSTÄNDIG, dass die Entwickler nicht vor ihrem PC sitzen und sagen: "Boah, ist das ein scheiß Spiel - naja egal ich krieg trotzdem Geld."
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CrEEp3r

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10

10.09.2010, 17:31

Zitat

Wenn die Spieleindustrie nur Geld sieht, frag ich mich, was dieses Hobbyforum hier soll. Und die ganzen anderen. Und die Bücher über Spieleprogrammierung...
Ich finds schade, dass einige das hier so sehen. (Oder hab ich das falsch verstanden?)


Na da gibt es doch diese drei Eckpfeiler: Geld, Zeit und Qualität.

Natürlich gibt es einige Studios und auch einzelne Spieleentwickler, die eben nicht damit ihr Geld verdienen wollen oder müssen. Diejenigen sind dann auch eher dazu bereit, einmal zu experimentieren und sehr lange an ihrem Spiel zu basteln... Sie müssen ja keine Mitarbeiter bezahlen bzw. Miete für Büroräume.

Aber es gibt eben auch Firmen und Spieleentwickler, die damit Geld verdienen möchten. Und diese müssen schauen, wo gerade eine Nachfrage herrscht. Und wenn das nunmal, wie in Deutschland, eine enorme Nachfrage nach Browserspielen ist, dann stürzt sich da jeder drauf.

Das hat nichts damit zu tun, dass das "einige hier so sehen", das ist Alltag.

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