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hanse

Alter Hase

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21

27.08.2010, 10:23

Ist aber schon gerechtfertigt.
Es gab ja mal diese Indy Game Sammlung die Games einzeln hätten so 60€ zusammen gekostet oder so was. Die Idee war nun, dass der_die Käufer_in das ganze Bundel für einen selbst festgelegten Preis kaufen konnte. (bis runter zu 1$) Resultat (iirc) durchschnittlich haben die Leute 14€ dafür bezahlt. 95% aller haben es aber direkt vom Server des Herstellers runter geklaut!

[Edit]
ok ich hab anscheinend n bisschen übertrieben, es waren "nur" 25%: http://en.wikipedia.org/wiki/Humble_Indie_Bundle

MCP

Alter Hase

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22

27.08.2010, 10:30

Ist aber schon gerechtfertigt.
Es gab ja mal diese Indy Game Sammlung die Games einzeln hätten so 60€ zusammen gekostet oder so was. Die Idee war nun, dass der_die Käufer_in das ganze Bundel für einen selbst festgelegten Preis kaufen konnte. (bis runter zu 1$) Resultat (iirc) durchschnittlich haben die Leute 14€ dafür bezahlt. 95% aller haben es aber direkt vom Server des Herstellers runter geklaut!

[Edit]
ok ich hab anscheinend n bisschen übertrieben, es waren "nur" 25%: http://en.wikipedia.org/wiki/Humble_Indie_Bundle
Ich wollte gerade Fragen ob Du das meintest. ;)
http://blog.wolfire.com/2010/05/Another-view-of-game-piracy
Weil das war erstaunlich positiv, wie wenig es geklaut wurde. Man macht durch einen restriktiven Kopierschutz nicht wirklich mehr Umsatz.

hanse

Alter Hase

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23

27.08.2010, 11:04

Ne Anmerkung dazu: Wir alle wissen das die Zahlen der Game/Musik etc. Industrie falsch bzw. Worst Case Szenarios sind. Was ich aber dennoch erschreckend finde, ist der Habitus der Piraten. Es wird einfach geklaut ohne viel drüber nach zu denken.
Dieses Bundle hat ja quasi ein bisschen zum Nachdenken auf gerufen, ala "Hey tut mal normal" und dennoch haben ~25% geklaut.
Ich meine ich kauf jetzt auch nicht jedes Spiel/jede Cd/jeden Film, aber ich glaub mir fällt zumindest noch auf wenn ich was klaue und kaufe dann mal ganz bewusst.
Ich finde die Spieleindustrie ist eigentlich ziemlich Human (mit Onlinegames oder Steam und so Zeugs), wenn man das mal mit der Filmindustrie vergleicht...

xardias

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24

27.08.2010, 13:22

Hanse:
Das ist aus psychologischer Sicht ne ganz interessante Sache. 0€, $0, Kostenlos, Free haben eine ganz anderen Einfluss auf menschliche Entscheidungen als 1€ oder $1.

Sobald man etwas zahlen muss geht man das Risiko ein eine schlechte Entscheidung zu treffen, selbst wenn es nur ein unbedeutend geringer Betrag ist, im unterbewussten spielt das keine Rolle. Daher ist da trotz des offensichtlich guten Angebots eine recht hohe Hemmschwelle.

Ist etwas dagegen kostenlos hast du keinerlei Risiko eine schlecht Entscheidung getroffen zu haben. Daher haben die Leute hier kaum eine Hemmschwelle (Wenn man mal von der "Das ist Illegal" Hemmschwelle absieht, die heutzutage bei vielen wohl minimalst klein ist).

Es gibt ein paar sehr interessante Studien zu dem Thema, einige sind im Buch Predictable Irrational, was wirklich interessant ist. Vor allem wenn es darum geht, dass wir anfangen wirklich schlechte Entscheidungen zu treffen, nur weil etwas kostenlos ist.

BurningWave

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25

27.08.2010, 15:11

Ich denke auch, dass kostenlose Sachen einfacher zu bekommen sind. Will man beispielsweise kostenlose Software downloaden klickt man kurz auf Download und fertig. Kostet die Software etwas, denkt man gleich an einen komplizieten Bezahlvorgang, gerade, wenn man kein PayPal oder so etwas nutzen kann, ist es umständlicher, erst eine Überweisung oder so zu machen. Deshalb bevorzugt man kostenlose Software, die man ganz unkompliziert downloaden kann.

CBenni::O

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26

27.08.2010, 15:20

Das ist auch der Grund, warum der App-Store so erfolgreich ist ;)
Einfach und schnell.

mfg CBenni::O
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1. Sppro Gamecontest - mein Beitrag

KeksX

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27

27.08.2010, 19:27

Dazu gibt es auch einen sehr netten Artikel im Making Games Magazine, es geht um einen Ladenbesitzer der geschlossen hat, weil die Publisher Ladenverkäufe einfach viel zu teuer finden und die Zwischenhändler ziemlich hohe Preise zahlen müssen und pro Tag so ca. 60 Spiele verkaufen müssten, um Profit machend zu laufen. Auf die Frage, wo die Zukunft liegt, sah er auch nur eine Antwort: "Digitale Downloadplattform, führend STEAM".

Ehrlich gesagt sehe ich das genauso; wenn man sich mal die Zahlen ansieht, wieviel gekauft/geladen wird, wenn es mal 75% Rabatt Aktionen gibt... Ist sowohl für Entwickler als auch Publisher ein Traum.
WIP Website: kevinheese.de

Viktor

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28

27.08.2010, 19:52

Ich denke, dass es letztenendes noch ein wenig weiter geht, so dass auch bei normalen spielen nichts mehr "gedownloadet" wird, oder nur noch eine minimale Grundapplikation für Darstellung (nicht Berechnung dessen) und I/O.
Bzw die Cloud (als reines Verteilungssystem von Rechenleistung, unabhängig von der Anwendung) wäre auch noch eine Möglichkeit, wobei diese hier nicht unbedingt das erstgenannte ausschließt, sondern eher erweitert. Bis das aber alles effektiv genutzt werden kann, wird es wohl noch bischen dauern.

Crush

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29

27.08.2010, 21:11

Der Mensch ist aber ein Handwesen und Sammler. Ich möchte es nicht vermissen, mich durch meine Spielesammlungen graben zu können und nicht nur virtuelle Güter zu besitzen, die nur so lange existieren, bis wieder das nächste Portal den Laden dicht macht. Das gabs bei MP3s mit DRM schon und wird auch in Zukunft sicher irgendwann solche Streaming Spieleplattformen und Clouds treffen. Die Hersteller wie UBI-Soft haben kein Interesse jemanden mit Softwaremassen zu versorgen, die er weiter reichen kann - ebensowenig, wie jemand, der die Software weiter verkaufen kann. Sollten die Leute irgendwann mal aus deren Sicht zu viele Spiele haben oder man möchte gerne staatliche Steuervorteile nutzen, könnte sogar das Szenario eintreten, daß künstlich eine Schließung/Verkauf (meist an Tochtergesellschaften o.ä., damit alles in gleicher Hand bleibt - nur eben ohne vorherigem Ballast) stattfindet, damit der Markt wieder bei Null anfängt. Sowas habe ich schon bei anderen Firmen wie bei Kaufhausketten und Onlinehändlern mehrmals beobachtet. Von einer radikalen Preissenkung kann man nur träumen. Das fand schon bei MP3s faktisch nicht statt und wird auch bei Spielen sicher nicht eintreten, da niemand auf den Zugewinn verzichten will. Heute zählt leider nicht mehr so ganz der Kunden, sondern vielmehr die Vorstandsvorsitzenden und Aktionäre. Es ist auch nicht das erste mal in deutschen Landen passiert, daß eine Bank pleite ging und die Leute ihr virtuelles Gut: Guthaben vollständig verloren haben. Ich warte nur, bis der erste GAU in diesen Firmen eintritt. Danach kauft sich kein Mensch mehr virtuelle Online-Spiele außer ein paar Trottel, die nichts daraus lernen werden.

Einen Gebrauchtmarkt gibt es bei allen Gütern - wieso sollten Spiele davon als einzigstes ausgenommen werden? Nicht jeder hat das Geld sich an der Speerspitze der Warenkette finanziell zu beteiligen - diese werden von den Genuß eines solchen Spieles vollständig ausgenommen werden, was ich als unfair betrachte. Ich möchte mich nicht von jemand mit einem - für ihn - noch profitableren Geschäftsmodell bevormunden lassen, was ich mit meinen Gütern anstelle. Das Recht auf Verschenken/Verkaufen will ich mir nicht aus meiner Hand nehmen lassen. Wenn ich heute meine ganzen teuer gekauften Perlen von damals nicht mehr spielen könnte, wäre ich extrem enttäuscht und würde sicher nie wieder ein Spiel kaufen. Durch den Stop eines Weiterverkaufs wird ein Spiel zu einem Verlustartikel mit vollständigem Wertverlust bei Kauf deklariert. Das ist ja so, als ob ich beim Autokauf in bar zahlen muß und dann weiß, daß ich die Karre bis zum Auseinanderkrachen fahren muß. Ich würde mir nie wieder ein anderes Auto kaufen und das Ding am Leben erhalten solange es möglich wäre. Das kann nicht der Sinn sein.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Crush« (27.08.2010, 21:20)


xardias

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30

27.08.2010, 21:52

Der Mensch ist aber ein Handwesen und Sammler. Ich möchte es nicht vermissen, mich durch meine Spielesammlungen graben zu können und nicht nur virtuelle Güter zu besitzen, die nur so lange existieren, bis wieder das nächste Portal den Laden dicht macht.

Wenn man bedenkt, dass Steam um die 25 mio Nutzer hat und letztes Jahr 48% der Spieleverkäufe rein digital getätigt wurden, scheinen sehr viele Spieler damit kein Problem zu haben.

Es ist eben ein neues Geschäftsmodell und es funktioniert. Und für mich persönlic funktioniert es sogar sehr gut. Ich habe meine Spiele lieber rein digital als einen Schrank voller Spieleverpackungen.

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