Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Computerspiele auf bestimmte Menschen einen schlechten Einfluss haben können, aber ich denke nicht, dass Computer Spiele, wie von den Politikern gerne propagiert die Spitze der mutimedialen Übel sind.
Ich denke zum Beispiel, dass Filme deutlich schädlicher für einen Menschen sein können als Computerspiele. Klar gibt es das Argument der Interaktion, dass man in einem Computerspiel also quasi hautnah dabei ist und den "Mörder" selbst spielt. Das jedoch spricht für mich eher für Computerspiele. Menschen, die den Mörder spielen erfreuen sich vllt. lediglich an dem Spiel. Gemeinsam mit Freunden, eine Fahne aus dem gegnerischen Lager holen. Wer da auf was schießt ist letztenendes egal.
In meinen Augen sind Filme deutlich gefährlicher. Man interagiert nicht mit den Personen, sondern betrachtet diesen Film lediglich aus Spaß an der Freude. Und welche Freude sollte man verspüren, wenn man sich beispielsweise einen Film wie Saw ansieht.
Der einzige Vorteil, den Filme, Waffen und alles andere was auf diese Menschen einen ähnlichen oder sogar größeren Einfluss haben könnte als Computerspiele, ist die Lobby bzw. die Wirtschaft.
Wenn jemand Waffen verbieten wollte, dann würde ihnen die Wirtschaft aufs Dach steigen und sie müssten merken, dass man in diesem Land eben nicht so regieren kann, wie man will. Filme sind einfach bekannter. Jeder Erwachsene und damit Wähler hat sich schon mal einen Horrorstreifen reingezogen und wäre nun vllt. der Meinung, dass das nun so schlimm ist.
Man weicht also ab auf ein Gebiet, das relativ neu ist, eine relativ kleine, relativ unwichtige Lobby hat(verhältnismäßig) und worüber man den Leuten die haarstäubensden Geschichten erzählen kann, weil das eben nicht jeder kennt.
Dass dem so ist, sieht man ja auch daran, dass sie doch tatsächlich Paintbal verbieten wollen. Also alleine die Idee finde ich schon kurios: Da dürfen Leute Millionen Waffen zu Hause liegen haben, dürfen in Schützenvereinen um sich ballern und die Politik wettert gegen Paintball.
Grund: Lobby und Interesse der Menschen.
Zum Thema Studien kann ich nur sagen: Sehr fragwürdig.
Mir wollte mal jemand erzählen, dass eine Studie der 12-14 Jährigen ergeben habe, dass die Gewaltbereitschaft eben schon steigen würde.
Dass für 12-14-Jährigen "Killerspiele", wie CS, CoD etc., schon verboten sind und eigentlich nicht zugänglich sein dürften, eben um sie zu schützen und diese Studie eben somit völlig hinfällig ist, hat meinen Gegenüber freilich nicht interessiert.
Wie xardias schon sagte: Man kann bei solchen Studien sehr viel anpassen, so dass auch das richtige Ergebnis rauskommt.
Zum Brotvergleich: Ich finde ihn als Satire durchaus passend und die Aussage, die dieser Vergleich rüberbringt ist genau die richtige, aber Satire hat in einer ernsthaften Diskussion nichts verloren und, wie chrische schon sagte, disqualifiziert die Meinung des Diskutierenden. Im Normalfall sind die Argumente der "Verbieter" so schwach, dass man sie relativ einfach widerlegen kann ohne Gebrauch von einer möglicherweise missverstandenen Satire zu machen.
Ich halte diese ganze Debatte über Computerspiele also für äußerst sinnfrei. Die Politiker müssen nach Amokläufen irgendetwas tun, um gewählt zu werden, weil das Volk nicht die Wahrheit hören will: Die Gründe liegen bei euch, das sind persönliche Gründe, die Gesellschaft hat ihn zum Amokläufer gemacht.
Und so sucht man sich eben das einfachste Opfer, hinter dem am wenigsten Leute stehen und worüber man den Menschen Lügen erzählen kann.