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xardias

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11

23.07.2009, 10:25

Zitat von »"rewb0rn"«

Zitat von »"xardias"«


Unser Vorteil gegenüber anderen Berufsgruppen ist jedoch, dass die Berufsethik durch das Aufstellen von Spezifikationen oft garnicht nötig ist. Man braucht keine Ethik um festzustellen was Richtig und was Falsch ist.. das steht in den Spezifikationen.


Also würdest du alles, was in deinen Spezifikationen drinsteht, umsetzen, ohne es ethisch zu bewerten?? Z.B. die Steuerungssoftware für ein Atomraketenprogramm? Das erscheint mir doch etwas vorschnell formuliert.

Das ist wohl wahr. Ich habe es in erster Linie auf die Verantwortung bezogen funktionierende Produkte abzuliefern. Also darauf, dass du die Verantwortung hast, dass die Atomrakete am Ziel ankommt und nicht mitten in New York landet ;). Oder eben darauf, dass deine Software im Chirugieroboter auch wirklich nichts falsch macht.
Das sind alles Dinge die sich größtenteils durch Spezifikationen abdecken lassen. Wenn etwas schief geht sind entweder die Spezifikationen falsch oder jemand hat diese nicht erfüllt.

Ob das Produkt selbst ethisch vertretbar ist ist natürlich wieder eine ganz andere Frage. Aber ich denke in den "Genuß" einer solchen Frage kommt man als Softwareentwickler eher selten.

drakon

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12

23.07.2009, 13:54

Zitat

Aber ich denke in den "Genuß" einer solchen Frage kommt man als Softwareentwickler eher selten.

He, nicht so vorschnell. Immerhin sind Programmierer wahrscheinlich für die meisten Leichen verantwortlich.. Zumindest virtuelle. ;)

Das klingt jetzt zwar ein wenig doof, aber grundsätzlich kann man auch Spiele dazu zählen. In wie weit ist es denn verantwortbar an einem "Killerspiel" mitzuarbeiten? - Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass da der eine oder andere Entwickler ausgestiegen ist, als diese Diskussion anfing.

13

23.07.2009, 13:58

Hachja, Killerspiele.
Ich war mal bei nem Vorstellungsgespräch:
"Was haben sie so für Hobbys?"
"Ich programmiere Spiele."
"Ach, diese Killerspiele?"
"ähh"

Scheiß egal, wie viel Ahnung man von Mathe und Logik hat, wie viel Durchhaltevermögen man Zeit, wie gut man Planen und ein Projekt im Team umsetzen kann, wenn man im fertigen Spiel Leute umbringen kann, ist man gleich ein gefährlicher Psychopath...
Danke liebe Gesellschaft :P

Ahja: Ich wurde nicht genommen.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

14

23.07.2009, 18:37

Sagst das nächste mal halt:

"Ich programmiere komplexe Anwendugssoftwares die viele Leute zum lachen bringt und Freude bereitet."

Die Leute die so doof sind muss man einfach ein bisschen austricksen :)

Achja, ich hoffe das wird jetzt keine Killerspiel diskussion. Es gab schon zu viele.

koschka

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15

24.07.2009, 08:37

Es geht ja auch nicht vornehmlich um Spiele. Ich denke wir alle hier wissen, das der Großteil von Spielen für die Gesellschaft unbedenklich ist, auch ohne Studie.

Es ist manchmal schon beängstigend was wir alles mit Computern steuern - wir als Informatiker freuen uns natürlich, weil es uns Jobs bringt, aber was ist den wenn diese Systeme ausfallen und es keine funktionierenden "Zweitsysteme" gibt.

Ein gutes Beispiel sind Bankautomaten. Hat von euch jemand sich schon mal drüber Gedanken gemacht wo man sich beschwert, wenn da mal zu wenig Geld heraus kommt? (bei zu viel wird sich wohl keiner beschweren :D).

Bis in den 90er Jahren wurden Klagen von Bürgern gegen Banken einfach für die Bank entschieden, da Rechner als unfehlbar galten. Mit der Einführung des PC und vor allem Windows Betriebssystemen (die auch Richter bedienen konnten) wurde dies anders. Jetzt hat man im täglichen Leben gemerkt das Computer eben doch nicht unfehlbar sind. Bis heute gewinnen die meisten Menschen die wegen sowas gegen eine Bank klagen den Prozess.

Warum nimmt das die Bank hin?
Weil diese Automaten eben zu 99% sicher sind und der Bank so eine Menge (Personal-)kosten ersparen. Deshalb kann man i.d.R. auch nur 500€ (manchmal auch etwas mehr) mit einmal abheben, genau wegen diesen (Gerichts-)Prozessen.


Dies war nur ein historisch interessantes Beispiel aus dem Finanzbereich wo Computer eingesetzt werden. Allerdings denken viele Menschen heute immer noch, das Computer unfehlbar sind. (hoffentlich nicht hier ;) )

xardias

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16

24.07.2009, 09:09

Zitat von »"koschka"«

Dies war nur ein historisch interessantes Beispiel aus dem Finanzbereich wo Computer eingesetzt werden. Allerdings denken viele Menschen heute immer noch, das Computer unfehlbar sind. (hoffentlich nicht hier ;) )

Valve denkt das wohl auch von ihrem Valve Anti Cheating System, welches vollkommen automatisch und unwiderruflich den Multiplayermodus aller Steam Spiele sperrt.

drakon

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17

24.07.2009, 09:46

Zitat

Allerdings denken viele Menschen heute immer noch, das Computer unfehlbar sind.


Hmm. Doch, aber Software nicht. ;)

18

24.07.2009, 10:45

Hehe, drakon...
Was ist mit solchen Geschichten wie dem Pentium-FDIV-Bug?
fka tm

koschka

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19

24.07.2009, 10:47

... nein natürlich kann bei Hardware auch einiges durch äußere Einflüsse schief gehen (Magnetische Felder, Radioaktivität u.s.w.).

Ich meine schon die Gesamtheit des Systems "Rechner", ich würde sogar wagen zu vermuten das heutzutage mehr Fehler auf Hardware beruhen als damals (wo die ersten PC's das Licht der Welt erblickten), da diese unheimlich komplex geworden ist. Software wird auch immer komplexer, deswegen wurden ja Dinge wie Objekt Orientierte Programmierung erfunden um diese komplexen Systeme noch zu steuern - obwohl OOP mit dem Konzept des Ablaufs auf der Hardware Ebene rein gar nichts zu tun hat.

Trotz alledem hängen wir in der Software Entwicklung, in der Entwicklung von Programmiersprachen der Hardware meiner Meinung weit hinterher.

Das sieht man an dem Konzept einer neuer Version von C#, dort werden Konstrukte aus Eiffel wieder eingebaut (Vor- und Nachbedingungen). Diese werden (bis jetzt) von modernen Programmiersprachen wie Java, C#, ... nicht unterstützt.

20

24.07.2009, 10:59

Wobei man oft hört, dass Softwareentwickler (vor allem die Spieleindustrie) Anwendungen entwickeln, die für Hardware gemacht sind, die noch nicht existiert.

Zum Thema Ethik:

Ich denke, da stehen eher die Konzerne in der Pflicht, als der einzelne Programmierer. Natürlich sollte der sich Gedanken machen, was er da tut und/oder ob er das mit sich vereinbaren kann.
Denn welcher einzelne Programmierer schafft schon so komplexe Systeme wie die hier zitierten lebenserhaltenden oder lebensvernichtenden?
fka tm

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