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dot

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31

15.06.2009, 10:20

Ja wir sind heute noch weit von einer 100%igen Demokratie entfert. Ich stell jetzt mal die Frage in den Raum ob 100% Demokratie überhaupt erstrebenswert sind? Ist es wirkilich sinnvoll wenn Heerschaaren von Leuten (mich eingeschlossen) über Dinge entscheiden von denen sie absolut keine Ahnung haben!? Wofür gibt es denn Experten deren Beruf es ist sich mit solchen Dingen zu befassen (klar, wenn die meisten von denen ihren Job nicht anständig machen is das wieder ein andres Problem)!? Ich denk z.B. dran was die Demokratie mit dem Vertrag von Lissabon angestellt hat...
Warum sollte da Volk abstimmen über das neue Gesetz über die minimale Dachschräge von dreistöckigen Holzhäusern in Küstennähe!?
Ist es wicklich den ganzen Aufwand wert mindestens einmal in der Woche eine Wahl zu veranstalten!? Würde uns Bürgern das nicht irgendwann zu blöd werden!?

xardias

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32

15.06.2009, 10:26

Hm.. ganz ehrlich. Freies Wissen, Wissenpool hin oder her. Für mich klingt das nach nicht mehr als einer schlechten Ausrede das Saugen von Musik, Filmen und Software zu legalisieren.

Natürlich wäre eine Gesellschaft schön in der Wissen und Kunst frei verfügbar sind. Jedoch kann man sowas nicht über die Politik erzwingen. Jedem steht es frei sein Wissen und seine Kunst jedem verfügbar zu machen, viele tun es ja auch. Andere wollen wieder Geld damit verdienen.
Beides ist Möglich, warum soll man das eine forcieren und damit den anderen ihre Möglichkeit nehmen? Der einzige mir ersichtliche Grund ist, dass ein Haufen Nerds sich auch weiterhin Spiderman und co ausm Netz saugen wollen ohne dafür zu zahlen. (Sorry etwas forsch ausgedrückt, aber IMO ist es nicht anders).

Wenn man mit den Umständen und Konditionen großer Platten-/Filmfirmen nicht einverstanden ist soll man es lassen, dann muss man halt darauf verzichten. Ich hätte auch gerne nen 911er, doch die Preise kann ich mir nicht leisten.
Raubkopien sind nach meinem Rechtsempfinden kaum was anderes als Diebstahl.

PS: Zu der Sache mit den Pennern: Ich habe und werde nie einem Penner Geld geben. Entweder er ist in so nem organisierten Pennerding aus Polen und sieht selbst eh nix von dem Geld oder er hat sich den Weg selbst ausgesucht. Beides ist nicht mein Problem, in Deutschland muss niemand auf der Straße leben dafür gibt es den Sozialstaat.

Viktor

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33

15.06.2009, 10:33

Es geht ja nicht darum für jedes Gesetzt eine aufwändige Wahl zu veranstalten, es soll nur jedem die Möglichkeit geboten werden, mit abzustimmen,- und jetzt sagt mir bitte keiner, dass das heute noch nicht möglich sei, in der Zeit von Internet etc. (auch wenn neue Sicherheitsstandards definiert werden müssen, um Wahlmanipulationen einzuschränken). Bei den Wahlen wird es dann vll nur sehr geringe Wahlbeteiligungen geben, aber jeder hatte zumindest die Möglichkeit, mitzuentscheiden. Die, die eh keine Ahnung von den Themen haben, werden auch normalerweise nicht abstimmen, da es ihnen zu aufwändig ist (sieht man ja schon an den jetzigen Wahlen).

dot

Supermoderator

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34

15.06.2009, 10:38

Das Problem mit der Internetwahl ist nicht Manipulation aufgrund mangelnder Sicherheitsstandards. Das wäre heute durchaus machbar, ist in Österreich vor kurzem auch gemacht worden.
Das Problem mit der Internetwahl ist das Wahlgeheimnis...

Natürlich eine schöne Idee, ich find selber dass man die Mittel moderner Technik bei Wahlen einsetzen sollte, warum immer noch händisch Stimmzettel auszählen...

Ändert aber nix dran dass das Volk imo für viele Entscheidungen "zu dumm" ist...

Viktor

Alter Hase

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35

15.06.2009, 10:43

Zitat von »"dot"«

Das Problem mit der Internetwahl ist nicht Manipulation aufgrund mangelnder Sicherheitsstandards. Das wäre heute durchaus machbar, ist in Österreich vor kurzem auch gemacht worden.
Das Problem mit der Internetwahl ist das Wahlgeheimnis...

Das Problem mit dem Wahlgeheimnis entsteht doch durch die Sicherheit...da fehlt eben noch die Innovation. Jemand ne Idee? ;)

rewb0rn

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36

15.06.2009, 12:33

Ok mal ein paar Gedanken von mir zu dem Thema.

Zuallererst: Dass die Piratenpartei ständig auf das Legalisieren von Raubkopien reduziert nervt mich inzwischen ziemlich und es ist schlichtweg falsch. Die Piratenpartei will das Urheberrecht keinesfalls abschaffen sondern es reformieren, respektive auf die neuen Gegebenheiten anpassen, und das ist wirklich nur ein Aspekt des Parteiprogramms.

- Die PP vertritt den Standpunkt, dass die jahrhunderte alten Vorstellungen von Gesetzen (Diebstahl, etc.) im Internet Zeitalter nicht mehr eins zu eins übertragbar sind.
- Es wird nicht möglich sein, dass Kopieren von Daten vollkommen zu verhindern. Entsprechend muss ein Modell gefunden werden, mit dem Künstler und Nutzer gleichermaßen zufrieden sind. Dazu gibt es verschiedene Ideen, bspw. Kulturflatrate, GEMA 2.0, Pre-post release. Es kann nicht Ziel unserer Gesellschaft sein, das Kopieren von Daten immer weiter zu kriminalisieren, das gleichzeitig so viele Vorteile mit sich bringt.
- Die Zeiten haben sich geändert und das Geld wird über kurz oder lang über neue Kanäle fließen. Es sind in der aktuellen Zeit einfach nicht mehr alle Geschäftsmodelle haltbar und es müssen neue Wege beschritten werden.

Ich nenne hier mal ein paar Beispiele dafür, dass ich der Meinung bin, dass Herunterladen nicht per se schlecht ist:
- Kinofilme finanzieren sich trotz Filesharing über die Kinoeinnahmen. Obwohl die Industrie sich über "Raubkopieen" beklagt, werden ständig neue Gewinnrekorde verzeichnet.
- Professionelle Software hat durchaus das Potential sich über Support und kommerzielle Lizenzen zu finanzieren.
- Computerspiele bewegen sich langfristig sowieso in Richtung DRM und Online-Aktivierung. Das Konzept ist so erfolgreich, dass es sich unabhängig von Filesharing durchsetzen wird. Auf dem Konsolenmarkt verhindert der Hardware Kopierschutz die Überschwemmung von Kopien.
- Musik: Es gibt soo viele Arten mit Musik Geld zu verdienen. Zudem wird nicht propagiert, das Klauen von CDs im Laden zu erlauben, manchmal habe ich den Eindruck dass einige da keinen Unterschied sehen. CDs werden sich weiterhin verkaufen, weil sie einen Sammlerwert besitzen.
- Informationen jeglicher Art werden sicherlich in ihrem Wert fallen (Musik, etc.) aber man sollte vielleicht einfach mal akzeptieren, dass unsere Marktwirtschaft nicht in Stein gemeißelt ist.

Zuletzt einen kleinen Denkanstoß und ein schönes Zitat aus dem Tagesspiegel:

Kann man eine Ressource, die unendlich oft vorhanden ist, überhaupt stehlen?

"Diesen Umstand grundlegend zu verstehen und zum neuen Kerngeschäft zu machen, darin liegt in diesem neuen und schwierigen Umfeld eine Chance für Verlage. Deshalb: Dass junge Wähler die Piratenpartei gewählt haben, ist kein Plädoyer für ein Klauen von Inhalten. Es ist ein Zeichen, dass sich die Zeiten geändert haben."



So und ich wäre begeistert, wenn wir nun mal auf andere Inhalte der PP zu sprechen kommen könnten. Ich kann euch mal zwei Videos ans Herz legen, die der eine oder andere sicherlich schon kennt:
http://www.dubistterrorist.de
http://www.youtube.com/watch?v=Diq6TAtSECg

Das Erstarken der PP ist wichtig, damit auf die brennenden Themen der Informationsgesellschaft, die derzeit in der Öffentlichkeit kaum diskutiert, und vom Gesetzgeber quasi stillschweigend nach seinen Vorstellungen angepasst werden, endlich der Fokus gelegt wird und sie in das Bewusstsein der Gesellschaft geraten. Ansonsten bewegen wir uns nämlich immer weiter in Richtung Überwachungsstaat und gläsernen Bürger.

xardias

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37

15.06.2009, 12:50

Zitat von »"rewb0rn"«

Ich nenne hier mal ein paar Beispiele dafür, dass ich der Meinung bin, dass Herunterladen nicht per se schlecht ist:
- Kinofilme finanzieren sich trotz Filesharing über die Kinoeinnahmen. Obwohl die Industrie sich über "Raubkopieen" beklagt, werden ständig neue Gewinnrekorde verzeichnet.
- Professionelle Software hat durchaus das Potential sich über Support und kommerzielle Lizenzen zu finanzieren.
- Computerspiele bewegen sich langfristig sowieso in Richtung DRM und Online-Aktivierung. Das Konzept ist so erfolgreich, dass es sich unabhängig von Filesharing durchsetzen wird. Auf dem Konsolenmarkt verhindert der Hardware Kopierschutz die Überschwemmung von Kopien.
- Musik: Es gibt soo viele Arten mit Musik Geld zu verdienen. Zudem wird nicht propagiert, das Klauen von CDs im Laden zu erlauben, manchmal habe ich den Eindruck dass einige da keinen Unterschied sehen.

Nach meinem Rechtsempfinden ist da auch kaum ein Unterschied. Das Material selbst kostet doch kaum was.

Auch in den Beispielen sehe ich keinerlei Rechtfertigung für Raubkopien. Natürlich kann man auch verschiedene Arten Geld mit Musik verdienen, aber woher nimmst du dir das Recht den Künstlern vorzuschreiben welche davon sie benutzen dürfen und welche nicht.

Meiner Meinung nach ist das eine unglaublich egoistische Einstellung, die daher rührt, dass man mehr konsumieren und verwenden möchte, als man sich leisten kann oder bereit ist Geld auszugeben. (Entschuldigt bitte, falls ich damit jemandem auf den Schlips getreten bin, aber eine andere Erklärung habe ich dafür nicht)

Zitat


Zuletzt einen kleinen Denkanstoß und ein schönes Zitat aus dem Tagesspiegel:

Kann man eine Ressource, die unendlich oft vorhanden ist, überhaupt stehlen?

Wenn diese Resource durch einen finanziellen Aufwand erzeugt wurde, den es zu decken gilt: ja.
Gerade hier in einem Softwareentwicklungs Forum sollte man doch wissen, dass z.B. Software mehr Wert ist als ihr Datenträger.

Zu den anderen Themen der Piratenpartei kann ich nicht viel sagen. Ich denke wir haben hier in Deutschland wichtigere Probleme zu lösen. Und gerade wegen der Urheberrechtssache kann ich die PP ehrlich gesagt auch nicht wirklich ernst nehmen. Die Videos mögen satirisch gemeint sein, erinnern mich aber ein wenig an Verschwörungstheorie Dokus..

Sylence

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38

15.06.2009, 12:58

Sicher, aber es entsteht auch kein Schaden, wenn ich mir eine Software lade anstatt zu kaufen.

Der Schden ist nämlich schon während der Produktion entstanden. Nämlich die Kosten. Es entstehen dem Entwickler keine weiteren Kosten, wenn eine Kopie von der Software runtergeladen wird.

Illegales Kopieren von Daten ist scheiße ja, aber es ist kein Diebstahl!

rewb0rn

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39

15.06.2009, 13:11

Zitat von »"xardias"«

aber woher nimmst du dir das Recht den Künstlern vorzuschreiben welche davon sie benutzen dürfen und welche nicht.

Ich will dem Künstler gar nichts vorschreiben, er kann sein Geld verdienen wie er möchte. Ihm wird auch nicht vorgeschrieben, seine Produktionen selbst frei zur Verfügung zu stellen, aber letztendlich wird er es so oder so nicht verhindern können.

Zitat von »"xardias"«

Ich denke wir haben hier in Deutschland wichtigere Probleme zu lösen. Und gerade wegen der Urheberrechtssache kann ich die PP ehrlich gesagt auch nicht wirklich ernst nehmen. Die Videos mögen satirisch gemeint sein, erinnern mich aber ein wenig an Verschwörungstheorie Dokus..

Das ist dein Standpunkt, aber vielleicht solltest du dich mal etwas mehr mit dem Thema beschäftigen. Es gab da einen interessanten Artikel über das Lieblingsbuch von Schäuble, wenn ich den nochmal finde poste ich den hier. Natürlich ist das jetzt hier noch nicht 1984 aber wir sollten mal schauen wo wir uns gerade hinbewegen. Und ich erwarte doch zumindest soviel Toleranz von dir, dass du mir zugestehst, das als einen der wichtigsten Punkte der gegenwärtigen Politk zu betrachten.

xardias

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40

15.06.2009, 13:39

Zitat von »"rewb0rn"«

Das ist dein Standpunkt, aber vielleicht solltest du dich mal etwas mehr mit dem Thema beschäftigen. Es gab da einen interessanten Artikel über das Lieblingsbuch von Schäuble, wenn ich den nochmal finde poste ich den hier. Natürlich ist das jetzt hier noch nicht 1984 aber wir sollten mal schauen wo wir uns gerade hinbewegen. Und ich erwarte doch zumindest soviel Toleranz von dir, dass du mir zugestehst, das als einen der wichtigsten Punkte der gegenwärtigen Politk zu betrachten.

Ich habe mich eigentlich schon recht viel mit dem Thema beschäftigt und stelle meist fest, dass mich die geplanten Vorhaben nicht sonderlich stören. Daher ist das ein für mich recht unwichtiger Punkt in der Politik.
Ich kann jedoch auch gut nachvollziehen, dass man ein Problem damit haben kann, wodurch das Thema für diese Personen sehr bedeutend wird.

Jedoch ist das soweit ich bisher in meinem Bekanntenkreis mitbekommen habe eine verhältnismäßig kleine Randgruppe. Die meisten Leute juckt es nicht. Oft weil sie keine Ahnung davon haben, oft aber auch weil es sie einfach nicht stört. Wenn das Thema ein Großteil der deutschen Bürger nicht interessiert, würde ich es ehrlich gesagt auch nicht als "einen der wichtigsten Punkte" bezeichnen, ganz unabhängig von meiner Einstellung zu dem Thema.

Edit:

Zitat von »"Sylence"«

Der Schden ist nämlich schon während der Produktion entstanden. Nämlich die Kosten. Es entstehen dem Entwickler keine weiteren Kosten, wenn eine Kopie von der Software runtergeladen wird.

Ich denke hier kommt man in eine reine Definitionsfrage. Aus Unternehmerischer Sicht hat eine Kopie der Software einen gewissen Wert der die Entwicklungskosten des Produkts widerspiegelt. Aber darüber kann man natürlich lange philosophieren *g*.

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