Da sind wir dann geteilter Meinung. Dass alle die gleiche Sprache benutzen und auch das Fachglossar im Code wiederzufinden ist, halte ich für sehr wichtig. In internationalen Projekten existiert sowieso ein englisches Glossar. Wenn man nach Indien outsourced o.Ä., dann ist das für mich ein internationales Projekt. Sofern die Auftraggeber und Domänen-Experten auch mit englischen Begriffen arbeiten können/wollen, ist es natürlich geboten Englisch zu schreiben, aber das ist eben nicht immer so.
Viel schlimmer ist es, wenn englische Fachbegriffe falsch bzw. willkürlich eingesetzt werden und jede Interessengruppe darunter dann etwas ganz eigenes versteht. Je größer der Interpretationsspielraum desto schlechter.
Zudem existiert ein Unterschied zwischen den Bezeichnern, die man im Code einsetzt und denen, die der Kunde in seinem Betrieb verwendet. Von den Bezeichnern im Code wird der Kunde selbst ohnehin selten etwas sehen.
Genau das wird in Domain-driven Design mMn völlig zurecht angemahnt. Es führt doch nur zu Missverständnissen und Fehlern, wenn man eine sprachliche Parallelwelt durch fachfremde Techniker aufbaut. Techniker müssen dann nicht nur die Domänenexperten verstehen und fachliche Konzepte in Code übersetzen, sondern auch in der Fachwelt etablierte Begriffe im Englischen identifizieren und schlimmstenfalls neu erfinden. So entstehen gravierende Fehlerpotentiale in der Kommunikation im Projektteam und auch darüber hinaus.