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Darkrel

Treue Seele

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11

30.03.2012, 21:24

Ich hänge zur Zeit in einer ganz ähnlichen Situation fest. Vor 4 Jahren habe ich meine Green Card bekommen. Da ich vorher sowieso schon all jährlich in die USA eingereist bin waren die daran geknüpften Bedingungen kein Problem für mich. Ich hatte ebenfalls ein Studium am MIT (Oder am CalTech, vielleicht sogar noch in Seattle) ins Auge gefasst. Allerdings sind die Studiengebüren bei nicht - staatlichen Universitäten grauenvoll hoch. Beim MIT bezahlt man z.Z. ~45'000 Dollar jährlich und das sind vermutlich nur die Preise für U.S. Amerikaner. Wie es für Ausländer aussieht weiss ich nicht einmal (man bedenke, mit der Green Card würden für mich die selben Bedingungen gelten wie für Einheimische). Da musst du die Kohle schon haben, oder aber du musst einfach extrem gut sein damit du eines der Auslandsstipendien bekommst (die allerdings sehr begehrt sind). Im Stipendium enthalten sind dann sowohl die Studiengebühren, als auch eine Studentenunterkunft. Der MIT Campus sieht ganz vernünftig aus. Ich war vor zwei Jahren in Boston und habe mir das Gelände mal angeschaut.

Wenn es dich interessiert, wie die Informatik - Vorlesungen dort ablaufen, dann solltest du dir mal die MIT - Open Course Ware anschauen. Die ganzen Informatik Vorlesungen sind frei verfügbar. Was sicher FÜR ein Studium in den USA sprechen würde ist die Tatsache, dass sich ein Auslandsstudium sehr gut im Lebenslauf macht. Das gilt natürlich genauso für ein Praktikum. Es zeigt einfach die Bereitschaft und den Mut, den man aufgebracht hat. Wenn es dir alleine um das Ranking der Universitäten geht, dann würde ich mir da nicht so einen Kopf machen. Die ETH Zürich zum Beispiel ist seit Jahren in den Top 15 (Quelle: Z.B. QS - Ranking). Wenn du eine gute Universität suchst weil dir die Universitäten in Deutschland nicht ausreichen (warum auch immer), dann kannst du auch in der Nähe ein Top - Studium absolvieren. Das kommt dich dann auch "ein wenig" billiger (zum Vergleich: An der ETH kostet ein Jahr gerademal 1200 schweizer Franken :o) Der Wert gilt wiederum nur für Schweizer, wies für Ausländer aussieht weiss ich auch hier nicht).

Ich mache momentan den Bachelor an der ETH Zürich und versuche dann übernächstes Jahr den Master in Amerika zu machen. Allerdings hängt das bei mir von der anfangs erwähnten Green Card ab. Man sollte sobald man sie erhalten hat einreisen. Die Behörden gewähren einem jedoch einige Jahre Aufschub. Ich bin jedoch langsam am Limit und wenn ich keine "Reentry permit" bekomme (2 Jahre verlängerung) dann wars das fürs erste.

Die Vorlesungen sind inhaltlich sehr ähnlich (und in weiten Teilen komplett gleich) aufgebaut am MIT und der ETH Zürich. Als Vergleich habe ich meine momentanen Vorlesungen mit den Äquivalenten Vorlesungen in der MIT Open Course Ware genommen. Was die eingedeutschten Begriffe angeht gebe ich dir allerdings recht. Es hört sich einfach nur grauenvoll an. Mmn. ist Englisch die Fachsprache in der Informatik und es ist mir absolut unverständlich wieso man an manchen Universitäten Informatik immernoch in Deutsch unterrichtet. An der ETH Zürich sind im ersten Jahr die meisten Vorlesungen in Englisch, spätestens ab dem zweiten Jahr sind dann alle in Englisch. Übungsgruppen werden in mehreren Sprachen angeboten (Sicher Englisch und Deutsch, je nach Professor auch noch Italienisch oder andere Sprachen).

Einen Punkt hat Sp3iky noch angesprochen: Wenn dein Englisch bisher sehr schlecht oder allenfalls befriedigend ist, solltest du dich entweder ein wenig vorbereiten (sprich: First, besser noch Advanced) oder aber dir vorher ein wenig Zeit nehmen und einen Sprachaufenthalt im Land machen. Und entgegen einem anderen Post in diesem Thread rate ich dir davon ab zu viele deutsche Kontakte zu pflegen. Du wirst emails, Facebook und anders benutzen um mit deinen Bekannten in Kontakt zu bleiben, das reicht völlig aus um die Sprache nicht zu verlernen (Eine Kollegin von mir wohnt seit 5 Jahren nun in Japan und spricht immernoch sehr gut Deutsch bzw. perfekt Schweizerdeutsch). Wenn du jeden Tag mit deinem deutsch sprechnedem Kumpel unterwegs bist, wird es schwierig werden sich durchgehend dazu zu zwingen Englisch zu sprechen. Und wenn du das nicht machst, dann wirst du die Sprache einfach wesentlich langsamer lernen.

Mehr fällt mir im Moment gerade nicht ein. Sollte für den Anfang genug sein. Fragen beantworte ich gerne per PN. :)
:cursing:

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Darkrel« (30.03.2012, 22:19)


Sylence

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12

30.03.2012, 21:35


P.s.: Wieso ist "vor-raus" (ohne Binderstrich) zensiert? o.O


Zitat von »"Duden.de"«

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Darkrel

Treue Seele

Beiträge: 143

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Beruf: Student ETH Zürich

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13

30.03.2012, 22:18


Zitat von »"Duden.de"«

Die Suche nach „******“ lieferte 0 Treffer

Oder meinten Sie: voraus


Hehehe... hätte ich doch nicht gefragt ;)
:cursing:

xardias

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14

31.03.2012, 09:46

Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass die Lehre an den Top Unis in den USA so viel besser ist. Im Endeffekt kommt eh alles darauf an ob man es sich selbst rein pruegeln kann oder nicht.

Ich denke der groesste Vorteil ist der Name der Universitaet auf dem Zeugnis und die Moeglichkeit die wichtige Kontakte zu knuepfen.

In vielen Studiengaengen muss man eh ein Industriepraktikum machen bevor man die Abschlussarbeit schreiben kann, da kann ich dann wirklich empfehlen sich mal im Ausland umzuschauen, vor allem in den USA.

Die Auslandserfahrung macht sich prima auf dem Lebenslauf, man lernt andere Kulturen kennen, hat die Moeglichkeit im HQ der bedeutendsten Firmen der Branche zu arbeiten. Gerade in den USA ist die Wertschaetzung fuer Praktikanten auch wesentlich hoeher was man vor allem auch an der Bezahlung merkt, was sehr hilfreich ist wenn man Bafoeg Schulden o.A. zurueckzahlen muss.

15

31.03.2012, 12:47

Danke fuer die ganzen Antworten!

Ich glaube auch, dass es sich im Lebenslauf gut macht, wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich nach dem Studium dann in den USA bleibe oder wieder komme.
Vermutlich will ich, wenn ich mal alt bin (~60) eh' wieder zurueck ins Heimatland - man weiss es nicht :D

Zitat

[xardias:] [...] hat die Moeglichkeit im HQ der bedeutendsten [...]
HQ?


Englisch kann ich schon recht gut und man bekommt ja immerhin auch einen "Einweisschueler" zugewiesen, der einem den Campus und in meinem Fall auch das Land erklaert. (Wo man gut was trinken, essen kann usw.) :).

Liefern die Unis Wohnheime mit, in denen man sich aufhalten kann/muss?
Habe gehoert in Harvard muss man im 1. Semester sogar ein solches belegen.


Sicher ist es auch toll, Einblicke in eine andere Kultur / das maechtigste Land der Welt zu bekommen.
Schliesslich passiert das, was da passiert, auch in Deutschland in einigen Jahren (bzgl. Wirtschaft/Technik)


Ihr habt meinen Entschluss schon ziemlich gestaerkt, in den USA zu studieren, freue mich schon richtig. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

valentin

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16

31.03.2012, 13:53

HQ = Headquarter

@Auslandsstudium: Ich hab' auch schon mit dem Gedanken gespielt, ein Auslandsjahr zu machen, und dann evtl. nach nem halben Jahr dort mit dem Info-studium zu beginnen. Allerdings war der springende Punkt, das das einfach viel zu teuer ist.
Ich hab' mich jetzt dazu entschieden, während dem Studium (wahrscheinlich Informatik, evtl. Ingenieur/Systemtechnik) ein oder zwei Auslandssemester zu machen (bevorzugt in den USA). Ein Praktikum (wie xardias) wäre natürlich auch sehr schön...

Valentin
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There is no programming language, no matter how structured, that will prevent programmers from making bad programs. //Larry Flon

Sp3iky

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17

01.04.2012, 11:46

Schliesslich passiert das, was da passiert, auch in Deutschland in einigen Jahren (bzgl. Wirtschaft/Technik)
Klingt ja so, als wäre Deutschland ein Entwicklungsland ;)

Ich glaube sowohl wirtschaftlich, als auch technisch ist Deutschland mit ganz vorne, wenn nicht sogar vor den USA im Moment. Kommt natürlich immer auf die Branche an.

Ein reines Auslandsstudium wäre nichts für mich. Darkrel hat schon ziemlich gut zusammengefasst, warum. Neben den Kosten bringt es insgesamt auch nicht viel mehr, außer man möchte eben unbedingt einen der bekannten amerikanischen Universitäten im Lebenslauf haben.
Ich glaube aber gerade in der Informatikbranche kann mehr sehr gut mit Leistung überzeugen. Das heißt, auch wenn du kein Pflichtpraktikum im Studium hast, nimm dir ein Semester Zeit und such dir eine Firma. Bei mir hat das zu einer bezahlten Stelle für die Abschlussarbeit geführt und schon bei der Bewerbung zur Abschlussarbeit wurde von Jobgarantie gesprochen, wenn meine Ergebnisse entsprechend sind. Was will man mehr in der heutigen Zeit?

Es geht also eigentlich nicht unbedingt um das wo, sondern immer nur darum, dass man selbst aktiv wird, viel selbst lernt und sich bestmöglich positioniert. Ausland ist dabei immer gut, aber des gesamte Studium dort zu verbringen ist nicht notwendig.

David Scherfgen

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Beruf: Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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18

01.04.2012, 12:22

Ohne die Diskussion jetzt ganz gelesen zu haben, möchte ich noch die Möglichkeit eines Auslandssemesters erwähnen.
An vielen deutschen FHs/Unis kann man während des Studiums ein oder zwei Semester im Ausland verbringen, z.B. an einer Partnerhochschule. Oft werden für die Austauschstudenten die enormen Studiengebühren dann nicht erhoben oder von der deutschen FH/Uni bezahlt.

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