Rein prinzipiell gibt es zwei Varianten von ungarischer Notation. Apps Hungarian, das ist, was der Erfinder der ungarischen Notation
sich ursprünglich ausgedacht hat und Systems Hungarian, das ist, was heutzutage jeder unter "ungarischer Notation" versteht. Letzteres entstand, als während der Entwicklung von Windows jemand das, was man damals noch unter "ungarischer Notation" verstand (nämlich Apps Hungarian), falsch verstanden hat. Während Systems Hungarian überhaupt nur in einer schwach typisierten Sprache, wie z.B. C, irgendwie ein wenig Sinn macht, so existieren beiden Varianten einzig und allein als der Not heraus, die mangelnde Ausdrucksfähigkeit der verwendeten Programmiersprache irgendwie erträglicher zu gestalten. Ein Problem das, wie man sich vielleicht denken kann, vor 30 Jahren noch wesentlich aktueller war als heute...
Eine sinnvolle Anwendung von ungarische Notation kann ich mir heutzutage höchstens noch unter ganz bestimmten Umständen in Sprachen wie z.B. Python vorstellen.
Man beachte auch, dass Microsoft selbst ungarische Notation mittlerweile
verbannt...
Ich kann jedem, der das wirklich noch für eine gute Idee hält, nur raten: Versuchs mal ohne und schau, wieviel sauberer der Code dadurch wird. Auch würde mich Folgendes interessieren: Wenn sich der Typ einer Variable nun ändert, geht ihr dann tatsächlich den ganzen Code Zeile für Zeile durch und bessert überall den Namen aus?