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Zitat von »LInsoDeTeh«

Ich finde BlueCobolds Ansicht zu Steam Greenlight etwas festgefahren. Jeder hat seine Meinung, schön und gut, aber pauschal zu sagen, Steam Greenlight ist Müll und lohnt sich nicht, finde ich übertrieben. Es hängt ja nicht nur an Steam Greenlight, sondern vor allem auch an der Qualität der dort eingereichten Spiele. Es gibt da leider genug "Kiddies", die den 3-Millionensten billigen und schlecht gemachten Call of Duty Abklatsch da veröffentlichen und sich dann wundern, dass das keiner kauft. Für gut gemachte Spiele ist es aber eine sehr gute Gelegenheit, denn wenn du nicht zu den Großen gehörst, kommst du nun mal nicht so einfach an einen Publisher. Und wie bei jedem Vertrieb musst du zusätzlich zu Steam natürlich auch noch massiv Werbung betreiben, denn das übernehmen die nicht für dich.

Er übt nicht Kritik an der Idee, sondern an deren Umsetzung. Man bekommt nämlich den Eindruck, dass bei Greenlight jedes Spiel durchkommt, was vllt. 10 Likes o.ä. bekommt.
In der Startphase kamen da ~10-15 Spiele pro Monat durch. Die hatten dann auch eine gute Qualität.

Seit August 2012 sind (aktueller Stand) 10781 Spiele über Greenlight veröffentlicht worden, 8584 weitere haben grünes Licht. Seit damals (48 Monate, aufgerundet) sind also 19.365 Spiele durch Greenlight gekommen. Das sind damit mehr als 400 Spiele im Monat. Mehr als das zwanzigfache der ursprünglichen Greenlight-Freigaben. Und damit heißt es inzwischen leider "Masse statt Klasse".

An der Stelle möchte ich doch ganz frech mal ein Video einbetten, welches eine pseudorandomisierte Stichprobe zeigt...



MfG
Check

Ich verstehe das Argument nicht. Auf Steam Greenlight ist viel Müll - und? Das heißt nicht, dass man sein Spiel nicht mehr dort veröffentlichen kann. Greenlight ist schließlich nicht der Grund, sondern ein Symptom [der Entwicklung der Spieleindustrie].

Genau so gut könnte man argumentieren, dass auf gamejolt & totaler Mist veröffentlicht wird. Das heißt nicht, dass mans jetzt einfach sein lassen soll. Man muss nur eben die richtigen Erwartungen haben.

Ich habe in Katowice 'ne Vorlesung zu diesem Thema gehabt. Falls ich die Slides finde, dann stelle ich den Link rein.

Zitat von »BlueCobold«

Ausnahmen gibt es in fast allen Dingen - bis auf die Tatsache, dass jeder mal stirbt. Solche Sonderfälle zähle ich allerdings ungern auf, weil sie Hoffnungen wecken, wo keine sind. Da kann man genauso gut auch Lotto spielen und erwarten, dass man gewinnt.

Diese "Ausnahmefälle" sind bisher meistens den Erfolgen im Marketing gut zu schreiben. Der Entwickler von flappybird, bspw. hat (offensichtlich) viel mehr Geld in's Marketing als in die Entwicklung reingesteckt.
Mittlerweile ist das Marketing und die Aesthetics/Design das wichtigste bei einem Game.

Zitat von »KeksX«

Ich verstehe das Argument nicht. Auf Steam Greenlight ist viel Müll - und? Das heißt nicht, dass man sein Spiel nicht mehr dort veröffentlichen kann. Greenlight ist schließlich nicht der Grund, sondern ein Symptom [der Entwicklung der Spieleindustrie].

Über die "Newly Greenlit" News in den Anfangszeiten habe ich viel an neuen Spielen entdeckt. Vor allem hatte ich die Gewissheit, dass die Spiele eine hohe Qualität hatten. Heute muss ich mir 50 Schrottspiele ansehen, bevor eines mit halbwegs brauchbarer Qualität auftaucht.

Zitat von »Julién«

Diese "Ausnahmefälle" sind bisher meistens den Erfolgen im Marketing gut zu schreiben. Der Entwickler von flappybird, bspw. hat (offensichtlich) viel mehr Geld in's Marketing als in die Entwicklung reingesteckt.
Mittlerweile ist das Marketing und die Aesthetics/Design das wichtigste bei einem Game.

Schlechtes Beispiel. FlappyBirds war ein unglaublich miserabler Schnellschuss, den der Autor tatsächlich zum Spaß über ein Wochenende zusammengeschrubbt hat. Und das ist die entscheidende Erkenntnis an FlappyBird: ein Großteil Deines Erfolges ist nicht von irgendwas beeinflusst, was Du tust, sondern reines Glück.

Jo, aber das ist eine Entwicklung, die du in vielen Stores siehst. Das macht sie ja nicht schlecht - das zeigt einfach nur, wie anspruchslos die Leute geworden sind, dass sie sowas greenlighten.

Wenn Steam jetzt redaktionell tätig wird, hat greenlight seinen Sinn verloren. Werden Auflagen verschärft ebenso - Greenlight möchte ja gerade den Spielen eine Chance geben, die normalerweise keine Mittel haben, auch so im Store zu landen.

Sowohl Konsumenten als auch Entwickler müssen sich halt im Klaren darüber sein, was Greenlight ist: Die Schleuse, um auf Steam zu landen. Wie Entwickler die nutzen, müssen sie selber wissen(Marketing erledigt Valve nicht für dich), und für Konsumenten ist es auch nur eine Möglichkeit "den Müll auszusortieren", für alles andere gibt es den Store.

Ein online Magazin, das neue hobby, bzw. startup Spiele und App Projekte vorstellt wäre gut. So etwas wie Krazun umsetzt, nur müsste es bekannter sein und mehr Inhalt bieten.

Zitat von »LInsoDeTeh«

Ich finde BlueCobolds Ansicht zu Steam Greenlight etwas festgefahren. Jeder hat seine Meinung, schön und gut, aber pauschal zu sagen, Steam Greenlight ist Müll und lohnt sich nicht, finde ich übertrieben.

Oh, oh, oh. Da bitte ich jetzt aber mal um ein Zitat. Ich habe nicht (und schon gar nicht pauschal) gesagt, dass Steam Greenlight "Müll" ist. Ich sagte, dass man nicht darauf hoffen sollte, mit Greenlight irgendwie reich zu werden, speziell wenn man die Einnahmen mal gegen die Entwicklungszeit als Stundenlohn gegenrechnet. Und das sage ich deswegen, weil ich die Flut der Spiele auf Greenlight für einen Menschen gar nicht zu bewältigen halte und ich es deswegen für nahezu unmöglich halte da hervor zu stechen. Dazu kommt noch das aus meiner Sicht massive Preis-Dumping, was von Hobby-Entwicklern (oder self-called "Indies") betrieben wird, die ihren Krempel da zu Hauf abladen und irgendwie grünes Licht dafür bekommen. Noch schlimmer finde ich den Google Play-Store, aber über den reden wir ja hier zum Glück gar nicht. Das Motto der aktuellen Zeit scheint jedenfalls zu sein: Go big or go home. Und für die meisten ist wohl eher "go home" der Stand der Dinge.

Ich würde dich bitten in Zukunft meine Aussagen nicht komplett umzustricken oder so zu interpretieren, wie sie für dich als Diskussionsgrundlage gerade den meisten Flame/Hate bieten. Ich vertraue darin, dass du dazu in der Lage bist.