Auf dem Youtube-Kanal
Extra Credits gibt es einerseits viele Videos zum Bereich Game Design, Spiele in Politik, in Bildung und anderen Themen, aber auch die Videoreihe "James Recommends". Beide Formate dürften für dich interessant sein, da in einigen Videos auf bestimmte Aspekte von Spielen aufmerksam gemacht wird, die sonst eher vernachlässigt werden, oder es werden Mechaniken bestimmter Spiele hervorgehoben, die in dieser Form noch "neu"* sind.
Ansonsten kommt es nicht unbedingt darauf an, vollkommen neue Spiele zu entwickeln. Es reicht auch aus, vorhandene, bekannte Spielmechaniken so abzuwandeln, dass dadurch etwas "neues"* entsteht.
Du könntest auch überlegen, wie vorhandene Eingabemöglichkeiten auf eine neue* Art verwendet werden könnten. So ziemlich alle Smartphones haben heutzutage Sensoren, mit deren Hilfe die Lage des Geräts bestimmt werden kann. Das kann man entweder dafür nutzen, die Blickrichtung innerhalb des Spiels (beim 3DS wird das in diversen Spielen verwendet, die Kombination mit dem 3D Effekt ist dabei aber... schwierig...), die Rotation eines Spielsfelds oder die Position des gesteuerten Charakters/Objekts zu bestimmen.
Mit einem rotierten Spielfeld kann man einerseits die bereits als Holzspielzeug vertretenen Kugellabyrinthe nachbauen, man könnte diese Mechanik aber auch auf andere Spiele Übertragen. In einem Tower Defense könnte dadurch die Bewegungsgeschwindigkeit der Einheiten, sowie die Bewegung der Turmprojektile und somit deren Reichweiten beeinflusst werden.
Viele Spiele versuchen sich heutzutage auf unterschiedlichster Weise an dynamisch generiertem Spielcontent. Seien es einerseits ganze Welten die gänzlich generiert werden, wie in Minecraft, Terraria etc., oder nur die Struktur von Dungeons wie in Rogue Legace. Dies könnte auch auf Genres übertragen werden, für die es so noch nicht genutzt wurde: bspw. ein Tower Defense mit einer dynamisch, zufällig erweiterten Umgebung.
Du könntest auch probieren, ein asymmetrisches Gameplay zu implementieren, bei dem die Spieler tatsächlich unterschiedliche Dinge/Spielweisen haben. Ein Beispiel dafür wäre Fable Legends, bei dem eine Gruppe von 4 Spielern in einem Action-RPG (?) Stil gegen einen einzelnen Spieler antreten, der alle Minions, Fallen und andere Hindernisse kontrolliert und platziert. Extra Credits hat schon ein paar Videos gemacht, die sich mehr oder weniger mit dieser Thematik auseinandersetzen, aber gerade auch das neuste Video
Extra Credits - Asymmetric Gameplay wurde auf asymmetrisches Gameplay eingegangen. (Mit diesem Punkt meine ich übrigens das, was sie im Video als "starke Asymmetrie" bezeichnen.)
Grundsätzlich kann es auch interessant sein, unterschiedliche Genres zu kombinieren (sofern sich diese kombinieren lassen).
*: Man kann sich darüber streiten, wann etwas als neu anzusehen ist und wie lange es eher als Kopie der vorhandenen Dinge eingestuft werden kann.
Nachtrag:
Spätestens wenn man festgestellt hat, dass _Ideen_ für Spiele weit unwichtiger als die Implementierung selbst sind, sollte man keine Probleme damit haben, eigene Ideen öffentlich preiszugeben. Auch wenn 2 Personen oder Teams die gleiche Idee als Ausgangsbasis haben, können dennoch sehr unterschiedliche Spiele entstehen (dadurch bedingt, dass einzelne Ideen alleine bei weitem nicht ausreichen, um ein komplettes Spiel aufzubauen).