Also wenn man später noch einen normalen Informatik/Medieninformatik-Master drauf packen will, würde ich in jedem Fall empfehlen auch den Bachelor darin zu machen. Es mag sein, dass dieses Studium als vollwertiger Bachelor gewertet werden kann, aber de facto ist der Bologna-Prozess einfach total schief gelaufen und das Ziel überall in Europa seinen Bachelor und Master machen zu können ohne an die Uni gebunden zu sein ist einfach total verfehlt worden.
Ein Freund von mir hat den BA an einer FH gemacht und wollte anschließend an einer Uni seinen Master machen und ihm wurde extrem viel nicht anerkannt oder als geringer anerkannt, weil die Uni einfach ihre Vorlesungen genommen hat und sie damit verglichen hat, was die FH an Leistungen erbracht hat. Und dann gab es halt diverse Probleme: Beispielsweise hatte die FH 4 Mathe-Prüfungen und die Uni nur eine, die über 4 Semester ging. Diese Prüfung musste er wiederholen, weil das ja nicht dasselbe ist.
Und ich kann mir vorstellen, dass es bei einem so spezifischen Studium extrem schwierig wird, Unis zu finden, die da ohne weiteres mitspielen, wenn zum Beispiel Theoretische und Technische Informatik großteils fehlen. Also ich glaube man tut sich leichter, wenn man einem normalen Studium nachgeht. Evtl. gibt es ja bei der SAE einen Möglichkeit mit einem Master-Abschluss quasi einen draufzusetzen und ein Jahr dort zu studieren, um Kontakte zu knüpfen, bei denen man dann direkt einsteigen kann.
Der SAE-Abschluss ist sicher nicht verkehrt, wenn man für immer in der Spiele-Branche arbeiten möchte (das heißt allerdings auch bei kleineren Firmen). Deutlich flexibler ist man aber mit einem Informatik-Studium, wo man dann auch gut in anderen Bereichen arbeiten kann. Der ein oder andere mag sich vielleicht denken, dass das ohnehin nie der Fall sein wird, aber wer weiß wie es kommt. Wenn man dann mal eine Familie zu ernähren hat, ist der besser bezahlte Job mit den humaneren Arbeitszeiten vielleicht doch die bessere Entscheidung. Und oft wird ein Traum auch dann entzaubert, wenn man ihn umsetzen will. Denn als Hobby-Spiele-Programmierer kann jeder tun und lassen, was er will. Wenn ein Spiel 10 Jahre dauert, dann dauert es eben so lange, dafür wird es dann umso besser. Im professionellen Bereich merkt man aber schnell, dass für die Firma, die dahinter steht auch in erster Linie das Geld wichtig ist. Und so produziert man dann zum einen total langweilige Spiele, die man nicht spielen will und die einen nicht begeistern und zum anderen müssen sie möglichst schnell fertig sein und manche interessanten Features werden schlussendlich eben doch nicht umgesetzt. In sofern schadet es sicher nicht eine Alternative in der Hinterhand zu haben und ggf. Spieleentwicklung doch wieder als Hobby zu betreiben.