JavaScript benutzt man ja für Browsergames zum Beispiel, oder?
Ja,
HTML5-Spiele werden z.B. alle in JavaScript geschrieben (oder zumindest in einer Programmiersprache, die letztendlich zu JavaScript kompiliert wird).
Ein Vorteil von JavaScript ist, dass die Spiele praktisch direkt im Browser programmiert werden können und kaum zusätzliche Tools notwendig sind: Mehr als einen Browser, einen Codeeditor und (in bestimmten Fällen) einen lokalen Webserver (z.B. mit XAMPP) brauchst du nicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man nicht nur das Spiel an sich, sondern auch die zugehörigen Tools mit gängigen Webtechnologien umsetzen kann (beispielsweise einen Leveleditor).
JavaScript hat aber vor allem für Anfänger auch einige Nachteile: Beispielsweise wird man von der riesigen Auswahl an verfügbaren Frameworks und Libraries geradezu erschlagen. Wenn man mit JavaScript ein Spiel programmieren möchte, muss man sich also erstmal einen
Überblick über die verfügbaren Libraries verschaffen, bevor man überhaupt weiß, was man nehmen kann oder möchte. Andererseits heißt das aber natürlich auch, dass man kaum etwas finden wird, für das es keine Library gibt.
Als weiterer Nachteil kommt hinzu, dass JavaScript keine klassiche Vererbung, sondern prototypische Vererbung verwendet. Vererbung ist wichtig, wenn du objektorientiertes Programmieren lernen möchtest. An dieser Stelle musst du noch nicht den Unterschied zwischen prototypischer und klassischer Vererbung kennen, wichtig ist für dich nur eins: JavaScript -> Prototypen. Fast alle anderen Sprachen -> Klassen.
Dieser Unterschied macht JavaScript aus meiner Sicht ziemlich ungeeignet, wenn es um das Erlernen von Objektorientierung geht. Das Gelernte lässt sich dann nur teilweise auf andere Sprachen übertragen. Außerdem sind die Prototypen in JavaScript auch gar nicht so einfach zu verstehen. Wenn du also objektorientiertes Programmieren lernen möchtest, rate ich dir erstmal von JavaScript ab.
Übrigens hat JavaScript nichts mit Java zu tun, falls du das aufgrund der Namensähnlichkeit angenommen hast. Sehr wahrscheinlich war die Namensgebung eine reine Marketingentscheidung, so wie z.B. das i-Präfix bei Nicht-Apple-Produkten.