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Sp3iky

Treue Seele

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Beruf: Entwicklungsingenieur

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11

24.04.2013, 17:47

Im Allgemeinen kann man sicher sagen, dass ein Master die Jobchance und das Startgehalt erhöht. Wie sehr ist aber stark von der Branche abhängig. Beispiel aus der Autobranche: Gehaltsunterschied zwischen Master und Bachelor sind bei Direkteinstieg 200€ Brutto im Monat, also eher nix. Nach dem ersten Jahr entwickelt sich dein Gehalt dann eh leistungsorientiert. Die Frage wäre dann nur, ob du mit Master später mal weiter kommst. Da würde ich aber meinen das ist nicht nur branchenbedingt sondern sogar teils abhängig davon in welcher Abteilung du bei welcher Firma arbeitest.

Die Frage die sich mir stellt ist eher, wie sinnvoll die ganzen neuen Studienangebote Richtung Games überhaupt sind. Interessiert das die Branche? Meine bisher zugegebenermaßen wenigen Kontakte sind inzwischen 3 Jahre her und da hieß es immer "du musst zeigen, dass du was kannst und dich aus kennst". Da war eine DVD mit deinen bisherigen Projekten 100 mal mehr wert als irgend ein Abschluss in irgendwas. Hat sich das geändert? Vielleicht ein wenig, aber ich glaube Praxiserfahrung ist immer noch das wichtigste.

Zum anderen solltest du dir wirklich sicher sein, ob du Game Designer werden willst oder nicht. 3,5 Jahre Studium für einen so spezialisierten Studiengang um vielleicht was in die Richtung zu machen wäre mir zu schade.

Ansonsten seht das mit diesen festen Berufsgruppen nicht immer so eng. Wichtig ist, was ihr drauf habt und vor allem praktisch nachweisen könnt. Nur weil man Informatik studiert hat, muss man nicht irgendwelche Anwendungsprogramme entwickeln. Ich habe Medieninformatik studiert und entwickele jetzt Fahrerassistenzsysteme direkt am Prototypen. Zudem hab ich mein endgültiges Masterzeugnis immer noch nicht bekommen und arbeite seit Februar. Es hat schlicht und einfach keinen interessiert, welche Fächer ich mit welchen Noten habe, mein Praktikum und meine Masterarbeit bei der gleichen Firma waren 100 mal mehr wert, weil sie daran gesehen haben, dass ich praktische Erfahrung habe.

Daher würde ich immer dazu raten: Wer unbedingt in die Gamesbranche will, soll was solides studieren (da wir hier bei Spieleprogrammierer sind bietet sich ein beliebiger informatischer Studiengang an) und während dieser Zeit möglichst Kontakte aufbauen, Praktika absolvieren und vor allem eigene Projekte beginnen und auch beenden! Mit Kontakten und Praxis kommt man sicherlich immer noch deutlich leichter an einen Job als mit einen Bachelor of Sonstwas.

12

24.04.2013, 19:35

Also das Game-Design studium ziehlz nicht auf einen Abschluss ab. Eher liegt der Fokus auf dem Portfolio was während des ganzen Studiums erweitert wird. Klausuren gibt es im ganzen Studiengang 4, der Rest kommt durch die Arbeiten. Jedes Spiel was als Projekt anfängt wird beendet,.. Als man hat nach dem Studiengang schon Sachen um sich bei Entwicklern zu bewerben.

Ich bin gerade am überlegen. zwei mal Grundlagen wäre wirklich blöd. Entweder ich mach weiter Informatik und spezialisiere mich auf Spieleentwicklung oder ich fahr die Kunst-Schiene mit GD samt Master. Dann müsst ich aber jetzt wechseln,...

Sp3iky

Treue Seele

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13

25.04.2013, 18:00

Was macht dir denn mehr Spaß? Informatik und Kunst sind ja sehr gegensätzliche Bereiche, vielleicht hast du ja eine Präferenz, die du dann auch verfolgen solltest.

Meine ganz persönliche pragmatische Meinung: Das Game-Design Studium klingt für mich irgendwie nach dem Studium der brotlosen Künste und einer schönen, interessanten, aber verschwendeten Lebenszeit. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich ja nun bereits für den anderen Weg entschieden hab und diesen erfolgreich gegangen bin.
Aber jetzt mal seitens der Lebensplanung und dem Erreichen bzw. Halten eines gewissen Lebensstandards sehe ich mit einem Abschluss in Game Design viel Zeit bei der Jobsuche. In Deutschland ist die Branche ja sowieso nicht so riesig, zum anderen braucht man im Vergleich zu Programmierern deutlich weniger Personal beim Game Design. Eine Festanstellung ist wahrscheinlich auch nicht so einfach, viel wird projektbezogen eingestellt. Das heißt, wenn man Pech hat gibt es immer wieder Phasen, wo man keine Arbeit hat.

Vielleicht male ich das jetzt auch etwas zu schwarz, aber ich sehe es gerade an meiner Freundin mit einem sehr guten Abschluss in Geschichte und massig Praxiserfahrung während des Studiums. Nach 8 Monaten und zahllosen Bewerbungen hat sie eine auf maximal ein halbes Jahr beschränkte Auftragsarbeit erhalten. An der Ausbildung liegt es nicht, aber an den zu wenigen Stellen, auf die sich massig Leute bewerben.

Mit Informatik bekommst du 100%ig eine Job. Das schaffen sogar viele, die es eigentlich gar nicht können. In der Gamesbranche ist das natürlich auch schwieriger. Das Durchschnittsgehalt eines Informatikers ist übrigens auch höher als das eines Game Designers.

Natürlich ist Geld nicht alles, aber meiner Meinung nach sollte man das Studium eben doch nicht NUR nach Vorlieben, Interessen und Hobbys auswählen, sondern auch ein wenig an die Zukunft denken. Ich hätte kein Bock auf ewige Jobsuche und Unsicherheiten. Klar, es kann auch anders laufen, aber die Chancen, dass es besser läuft, sind mit Informatik deutlich größer.

14

25.04.2013, 21:03

Also Kunst macht mir Spaß und ich bin recht gut im Umgang mit ihr. Bei Informatik weiß ich leider noch nicht, ob es mir spaß machen wird. Ich besuche z.Z. gerne die Vorlesungen, arbeite gerne an Problemen, bin gut in Mathematik und kann recht gut Abstrakt denken. Manchmal habe ich in Vorlesungen / Übungen zwar das Gefühl unter druck zu stehen, aber ich denke das geht mir nur darum so, weil ich immer von alleine auf Lösungen kommen möchte.

Letztendlich macht mir Kunst sicher mehr Spaß aber dafür steht man mit Informatik sogar auf zwei Beinen. ;) Das Studium an sich (GD) wäre im Nachhinein vielleicht verschwendete Zeit aber ich glaube auch dass man sich irgendwann denkt "ach hätte ich mir mal den Spaß erlaut",..

Na gut, ich tendiere Momentan zur Informatik, BA in Informatik und MA in Medieninformatik. Da ich wenig Probleme mit Mathe hab, dachte ich mir, mich auf Grafikprogrammierung zu spezialisieren, was haltet ihr davon? Ist das ein Bereich mit vielen Möglichkeiten und normalen verdienst?


Beste Grüße :)

Sp3iky

Treue Seele

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15

25.04.2013, 23:58

Kann ich nicht bestätigen, aber Medieninformatik ist auch nicht gleich Medieninformatik und was man damit am Ende arbeitet ist auch wieder eine andere Frage. Wichtig ist aber, dass man damit jedenfalls einen Job bekommt.

16

26.04.2013, 00:18

Danke erstmal für eure Tipps und Erfahrungen. ;) Werde mal sehen wie es demnächst weitergeht. Müsste mich so oder so mal wieder ans Programmieren setzen. Wisst ihr, wie hart Grafikprogrammierung ist? Ein Dozent meinte, es wäre heftig viel Mathe. ;)

17

22.05.2013, 22:53

Ausbildung zum Game Designer

Ich würde jedem generell immer einen Master empfehlen. Damit wird man bei Bewerbungen nicht so angeschaut wie: "Wieso hat's nicht zum Master gereicht?"
Game Designer werden sicher nicht gerade händeringend gesucht und wenn dann einer eingestellt wird, dann wohl eher der mit dem besseren Abschluss.

Das kann man so nicht stehen lassen.Studienabschlüsse haben im Bereich Game Design bisher kaum Aussagekraft, da sich hier noch kein Standard etabliert hat. Was ein "Bachelor" oder "Master" ist, ist hier nicht klar.
Master-Abschlüsse werden heutzutage oft deshalb verlangt, weil das alte Diplom-System kurzerhand auf das BA/MA-System übertragen wurde (Natürlich fehlen einem Bachelor-Absolventen dann bestimmte Skills, wenn die Ausbildung eigentlich auf 9 oder 10 Semester ausgelegt war. Das ist bei neu gegründeten Studiengängen aber logischerweise nicht der Fall.)

Ebenso wenig zählen deshalb Noten, eben weil sie keinerlei Aussagekraft haben (anders als in etablierten Studiengängen, wo zumindest etwas klarer ist, dass man mit der Note XY durchschnittlich strebsam ist und erst ab der Note Z überdurchschnittliche "Leistungen" erzielt).



Staatliche Studiengänge, die tatsächlich Game Design als Ganzes anbieten (und nicht Informatik + 3 oder 4 Zusatzmodule) gibt es bisher leider (noch) nicht - mit Ausnahme der HTW Berlin.

Wichtig ist nach dem Studium eher, was man an Fähigkeiten ausweisen und nachweisen kann. Das gibt den Unternehmen eine Vorstellung davon, ob man sich in die Entwicklung produktiv einbringen könnte.
Genau das spiegelt sich zum Beispiel im eigenen Portfolio wider. Deswegen betonen die Profs an der HTW Berlin auch immer wieder bei den Infoveranstaltungen, dass sie "portfolioorientiert" ausbilden.

Es gibt viele Wege, in die Spielebranche zu finden.
Dazu muss man nicht studieren.
Aber mittlerweile KANN man es studieren.

Alle Studienangebote haben Online-Präsenzen, manche auch Beratungen oder Info-Veranstaltungen, wo man sich informieren kann, ob dieses Studium das Richtige für einen ist.

BlueCobold

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18

23.05.2013, 06:51

Das kann man so nicht stehen lassen.Studienabschlüsse haben im Bereich Game Design bisher kaum Aussagekraft, da sich hier noch kein Standard etabliert hat. Was ein "Bachelor" oder "Master" ist, ist hier nicht klar.
Und was genau ändert das an der Wahrheit meiner Aussage? Man wird mit einem Bachelor bei der Bewerbung immer gefragt, warum man keinen Master gemacht hat. Jedenfalls bei allen Firmen, die ich kenne.

Auch bleibt meine Aussage wahr, dass Game Designer nicht händeringend gesucht werden. Dass am Ende immer jemand mit einem besseren Abschluss genommen wird ist ebenfalls ein Fakt. Eine Firma, die anders verfahren würde, wäre schlichtweg dämlich, denn wieso einen schlechteren Absolventen nehmen, wenn beide dasselbe Fach belegt haben? Da ist es irrelevant wie "etabliert" der Studiengang schon ist oder nicht, die Leute sind vergleichbar. Sicherlich ist es auch immer eine Frage des Gehalts, aber da wird EA, Blizzard, Crytek, Ubi und weiß der Geier sicherlich keinen Wert drauf legen. Sie nehmen den mit dem besseren Abschluss, bzw. den mit deutlich mehr Skills/Erfahrungen. Es gibt dort vermutlich ohnehin am Anfang Festsätze. Die kleine Spiele-Schmiede von nebenan achtet schon eher auch auf das geforderte Gehalt, aber dort will ja selten einer hin, der hier ein Thema für "Game-Design studieren?" aufmacht.

Ich habe mich mal mit jemandem unterhalten, der in einer großen und namhaften Spielefirma arbeitet. Er meinte, dass dort nur Leute für Game Design angestellt sind, die dies auch studiert haben. Ich glaube also durchaus, dass die schon einen ganz guten Eindruck davon bekommen haben, was für Leistungen solche Studenten mitbringen, auch wenn Du oder ich das vielleicht weniger beurteilen können und die Industrie als solches scheinbar auch noch nicht. Das ist allerdings eine erschreckende Neuigkeit oder Erkenntnis für die, die gehofft haben auch mit Informatik oder Medieninformatik dort quer in Gamedesign einsteigen zu können. Die haben scheinbar ganz schlechte Karten in der ohnehin sehr mit Ellenbogen verfochtenen Branche.

Ich persönlich habe immer das Gefühl, dass ein Studium für Game-Design ähnlich ist wie ein "Studium zum Bundeskanzler". Klar, studieren kann man das, aber wenn das zu viele Leute machen, dann gibt's ein Problem, denn so wirklich viele Stellen für Bundeskanzler gibt's leider nicht, als dass man die alle irgendwo auch wirklich als Bundeskanzler unter bekäme. ;) Studierte Game-Designer machen dann halt auch schnell mal was ganz anderes, was sie eigentlich nicht so richtig gelernt haben.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »BlueCobold« (23.05.2013, 06:59)


drakon

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19

23.05.2013, 07:42

Sie nehmen den mit dem besseren Abschluss, bzw. den mit deutlich mehr Skills/Erfahrungen.

Was aber nicht immer der mit dem Master sein muss. Wenn man die Wahl hat zwischen einem Master und einem Bachelor Absolventen und der Bachelor besser ist, dann wird man sich nicht einfach wegen einem Blatt Papier für den Master entscheiden. Ebenso muss ja auch nicht der mit den besseren Noten der geeignetere sein. Es gibt Leute, denen Prüfungen einfach ganz gut liegen, super Forscher abgeben, aber man nicht in einer produktiven Umgebung (Coding-Mässig) einsetzen möchte. Und genau gleich gibt es Leute, bei denen das umgekehrt ist.

Die Frage warum man keinen Master gemacht hat wird kommen, aber dafür gibt es ja genügend sinnvolle Gründe.

BlueCobold

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20

23.05.2013, 07:58

Sicher. Aber die Frage kommt. Und dann sollte man eine gute Antwort parat haben, die besser ist als "nochmal 3 Semester war mir zu lang".
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