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Sp3iky

Treue Seele

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41

18.04.2012, 23:00

Doch doch, die Leute gibt es an der Uni definitiv. Nur die sind jetzt eben im 13. Semester Bachelor und irgendwie wollen sie nicht einsehen, dass sie es nicht können^^Ich hab neulich sogar erst wieder beim Kontrollieren von Belegarbeiten eine Jahrgang 1998 Matrikel gesehen. Ich finde 14 Jahre ist schon eine ordentliche Hausnummer. Da muss einiges dazwischen gekommen sein.

Ich behaupte nur, dass die bei meinem Studiengang nie den Abschluss schaffen werden, weil es ein, zwei Profs gibt, die genau solche Leute schon nach 3 Min mündlicher Prüfung durchfallen lassen.

Tobiking

1x Rätselkönig

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42

18.04.2012, 23:47

Bei uns an der Uni ist auch allseits bekannt, dass viele Studenten nicht programmieren können. Mir wurde bei der Suche nach einem Diplomarbeitsthema auch von einem Lehrstuhl die Warnung gegeben, dass deren Themen alle Programmieren beinhalten. Es kommen da wohl regelmäßig Studenten, die explizit nach Themen fragen, die ohne Programmieren auskommen.

Das müssen aber auch gar keine schlechten Studenten sein. Das reine Programmieren wird halt im Studium nahezu gar nicht beigebracht (bei uns gabs Java in EBNF Form, das 10% einer Prüfung ausmachte) und wird dann nur an wenigen Stellen benötigt. Das Meiste davon sind Gruppenarbeiten, in denen man auch durch Planung, Doku und anderem Drumherum auf seine Mitleistung kommt. Denn sobald es um Algorithmen oder um Softwarearchitektur geht, sind die meisten wieder recht fit mit dem Wissen aus den Vorlesungen.

43

19.04.2012, 00:07

Also ich hab gehört, früher konnte man sein Info Studium mit guten Noten beenden, ohne auch nur eine Zeile Code geschrieben zu haben.
Bei uns gibt es zwar einige Fächer, für die man programmieren muss (und ein Programmierpraktikum als Pflichtveranstaltung), aber wer das nicht hobbymäßig nebenbei oder halt vorher schon macht, der kann es dann eben einfach nicht. Da soll man dann ein C++/OpenGL Spiel schreiben und hat Leute im Team, die nicht wissen, was ein Zeiger ist und wieso da jetzt ein * vor der Variable steht. Vermutlich hätte ich zu den Betreuern gehen sollen und denen sagen, dass dieser jemand es in keinsterweise verdient hat, dieses Fach zu bestehen, aber irgendwie war es mir dann doch zu fies (obwohl es letztendlich keine einzige Zeile von dem was er sich da zusammengetippt hatte in die Abgabe geschafft hat, weil es einfach nur unbrauchbar war).
Aber hey: Praxis bekommt man, wenn man es tut. Selbst wenn ein studierter Informatiker kaum programmieren kann, nach 5-10 Jahren im Berufsleben wird er es dann können. Und sich hoffentlich noch an die Theoretischen Grundlagen aus Unizeiten erinnern. Und wer klug genug ist, die Theorie zu verstehen (und die hat es manchmal echt in sich), der wird wohl auch nach einigen Jahren Erfahrung ein guter Programmierer sein (zumindest gehe ich davon mal blauäugig aus).

Ich persönlich habe aber keine wirkliche Lust, mit Spielen Geld zu verdienen. "Ernsthafte" Berufe erscheinen mir wesentlich sicherer und profitabler. Selbst wenn eins meiner Hobbyspeielprojekte fertig und so gut, wie ich natürlich träume, werden würde, will ich es eigentlich nicht verkaufen. Einfach, da ich weiß, dass das Risiko in der breiten Masse unter zu gehen enorm groß ist und ich nicht hunderte oder tausende Stunden in etwas gesteckt haben will, wofür ich dann kaum Geld bekomme. Ich möchte Spiele aus Spaß am Entwickeln machen und nicht hinter her traurig sein, wenn es floppt. Und vielleicht möchte ich auch die Freiheit haben, Spiele zu machen, von denen ich weiß, dass kein normaler Mensch dafür jemals Geld ausgeben würde.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

xardias

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44

19.04.2012, 00:12

Natuerlich gibt es viele Leute die trotz abgeschlossenem Studium keine guten Entwickler sind, ein Studium ist definitiv keine Garantie dafuer.
Ich wuerde es anders sehen: Wenn man ein guter Entwickler ist, dann ist es definitiv von Vorteil zusaetzlich ein Dipl.Irgendwas oder M.Sc. vorm Namen stehen zu haben. Man hat einfach wesentlich bessere Chancen da viele Firmen nach solchen Kriterien filtern bevor sie ueberhaupt einen Blick in den Lebenslauf werfen (Ob das nun sinnvoll fuer die Firma ist oder nicht ist wieder eine andere Frage)


Zum Thema Professioneller Spieleentwickler oder nicht:

Ich habe gestern mit einem meiner neuen Kollegen gesprochen. Der hat zuvor bei EA u.A. an Deadspace gearbeitet. Das schoene an so einem Job ist, dass man auch high quality Projekten arbeiten kann und mit sehr guten Leuten zusammenarbeitet.
Nachteil der ganzen Sache ist jedoch, dass viele Entscheidungen weiter oben getroffen werden und man nur wenig Einfluss auf das Spiel selbst hat. Selbst wenn man "weiß" dass eine schlechte Entscheidung gemacht wurde, man muss es trotzdem implementieren. Und das kommt sogar recht haeufig vor, wenn die Entscheidungen oben mit einem Fokus auf Profit gemacht werden. Was natuerlich recht wenig Raum fuer risikoreiche, innovative Ideen laesst.

Das war seine Erfahrung bei EA. Gerade der Mangel an Innovation hat ihn dann dazu gebracht bei Google anzufangen :)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »xardias« (19.04.2012, 00:26)


idontknow

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45

19.04.2012, 00:43

Letztlich ist dieses Profitorientierte Denken (was irgondwo ja zu der mangelnden Innovation führt) aber völlig natürlich insbesondere bei einer gröéren Firma. Sprich: wer auch immer sich für einen Job als Spieleprogrammierer bewirbt sollte sich da keine Illusionen machen den letztlich ist Profit das worum es geht und als Außenstehender kann man irgendwo sagen "ich würde blabla anderst machen auch wenn ich xy weniger dadurch verdiene" aber letztlich würde wohl jeder der in so einer Position ist ähnlich handeln und sich für den Profit entscheiden. Ist aber wie gesagt ganz natürlich und irgendwo auch völlig in Ordnung, nur sollte man sich dessen klar sein!

Sp3iky

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46

19.04.2012, 00:47

Und aus diesem Grund habe ich mich auch gegen die professionelle Spieleentwicklung entschieden. Am Ende will ich eben ein schönes Leben und dazu braucht man nunmal "leider" Geld und am besten noch Arbeitsplatzsicherheit. Beides Dinge, die man in anderen Branchen einfacher findet ;)

drakon

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47

19.04.2012, 02:15

Was einige hier anscheinend ein wenig übersehen ist, dass Informatik nicht ausschliesslich mit Programmieren zu tun hat. Ich finde es vollkommen legitim, wenn jemand keinen gefallen am Programmieren hat und es möglichst vermeiden möchte auch wenn er Informatik studiert. Es gibt viele Bereiche, wo das auch gar nicht notwendig ist. Das ganze TI Zeugs kommt eigentlich komplett ohne aus (also ohne praktisches programmieren). Dann gibt es auch noch Bereiche, wie Consulting, Software Engineering, Analysten, Projektleiter etc., die nicht unbedingt programmieren können müssen. Natürlich erwartet man schon die Grundlagen, aber nicht in dem Ausmasse, dass man wirklich gute Software schreiben können muss.

BlueCobold

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48

19.04.2012, 07:35

Aber darum ging es ja hier gar nicht, drakon ;)
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Schrompf

Alter Hase

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49

19.04.2012, 09:48

So einen Consultant hatten wir auch mal... gut, dass der schnell wieder weg war. Aber selbst für den Monat Anwesenheit hat seine Mutterfirma Geld bekommen, für das ich problemlos ein halbes Jahr dageblieben wäre.

Es geht halt doch nichts über Eigeninteresse und Initiative, wenn man gut sein will. Und das gilt für Softwareentwickler genauso wie für Ärzte, Architekten oder wasweißich. Und sehen wir den Fakten ins Auge: in jeder beliebigen Berufsgruppe sind nur 30% wirklich gut und viellicht 40% kommen so halbwegs klar, der Rest ist unbrauchbar. Seitdem ich das verinnerlicht hatte, hab ich Sorgen, zum Arzt oder Automechaniker zu gehen - da kann ich die Ergebnisse nicht selbst bewerten :-)
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

Wirago

Alter Hase

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50

19.04.2012, 09:55

es liegt so und so im der hand des arbeitnehmers obs denn nun ein traumjob ist oder nicht. denn wie definiert sich "traumjob"? grob gesagt, ein beruf den ich optimalerweise mit leib und seele nachgehe und nichts anderes beruflich machen möchte.

so, was jetzt für den einen ein absoluter traumjob ist kann für den anderen die hölle sein. es gibt leute die arbeiten liebend gern in einem unterirdischen stollen... ja ok... für mich wäre das nichts.

du/wir haben hier jetzt viele dinge aufgezählt im bezug darauf, was es bedeutet "spieleprogrammierer" bzw programmierer allgemein zu sein und welche umstände auf einen zukommen können. ob das im endeffekt (d)ein traumjob ist, hängt in erster linie von dir ab und und zweiter linie von deinem arbeitgeber, denn auch hier gibts innerhalb einer branche zT krasse unterschiede.

just my 2cents

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