Was du auf jeden Fall nicht machen solltest, sind diese privaten Games-Akademien. Die haben einen relativ schlechten Ruf in der Branche.
Echt? Warum?
Weil sie sehr darauf bedacht sind genügend Studenten (Kunden) zu haben, die den ganzen Spaß bezahlen. Lässt man zu viele durchfallen, dann bekommt man einen "schlechten" Ruf bei potentiellen Studenten. Folglich bestehen sehr viele und auch sehr viele mit merkwürdig guten Noten, die in der Praxis scheinbar nicht gerechtfertigt erscheinen. Das kam bei der Industrie bisher jedenfalls so an/raus. Daher haben die bei Firmen teilweise sehr schlechten Ruf und werden teilweise sogar deswegen abgelehnt. Fehlende praktische Erfahrung gibt es auch bei anderen Studenten, keine Frage. Aber die werden eventuell nicht durchgeschleust, weil die Hochschule eine Quote zu erfüllen hatte, damit sie sich rentiert.
Ich persönlich würde niemandem raten zur GA zu gehen. Studier an der TU oder FU und bau vor allem ein Portfolio auf. Referenzen sind immer wichtig, egal wo Du studiert hast. An der GA wirst Du eventuell schon durch das Studium gezwungen dies oder jenes zu bauen, da hast Du einen kleinen Vorteil. Dafür fehlt es dann aber eventuell an ganz anderen Stellen, was z.B. Theorie angeht - als reiner Entwickler kannst Du überall arbeiten und bist breit aufgestellt. Wenn du privat Spiele entwickelst und die als Referenzen angeben kannst, dann sogar problemlos als Spieleentwickler. Aber ein ausgebildeter Spieleentwickler hat es bei der Berufswahl sicher etwas schwerer, wenn er keinen Job als Spieleentwickler finden kann.
Ich kann Spiele entwickeln (und habe das kommerziell gemacht), habe bei Automotive-Projekten mitgewirkt, bei der Produktion von Wireless-Modulen und Business-Software erstellt. Trotzdem habe ich "nur" Informatik studiert, nicht Spieleentwicklung.
Sorry, dann definiere ich Programmierer anders als ihr. Ich wusste nicht, dass ihr das als Ausbildungsberuf seht im Unterschied zu einem Entwickler, der das gleiche macht, aber wohl studiert hat?! Naja Haarspalterrei.
Nein, das ist keine Haarspalterei. Ein Programmierer programmiert. Punkt. Wenn er mehr macht als das, dann wird er als Entwickler oder Ingenieur eingesetzt, aber nur wie ein Programmierer bezahlt. Nicht umsonst ist das Gehalt von Programmierern geringer. Das ist Fakt. Ein Fakt, der darauf basiert, dass man als Programmierer nur eine Ausbildung machen braucht und zum Entwickler oder Ingenieur eventuell ein Studium braucht. Klar gibt es auch studierte, die als Programmierer angestellt werden und Leute mit Ausbildung, die als Entwickler tätig sind. Es gibt auf beiden Seiten, die, die gut und die, die schlecht bezahlt werden. Aber es bleibt ein Fakt, dass "Programmierer" ganz unten stehen auf der Leiter der Softwareentwicklung.
Und natürlich werden Entwickler (um es mal in eurer Sprache zu sagen) von Beginn an gebraucht.
Entwickler ja, Programmierer nein. Da ist ein Unterschied, das hat nicht nur was mit der Sprache zu tun. Es sind unterschiedliche Berufe. Bauarbeiter und Bauingenieur ist ja ebenfalls nicht das selbe. Bei Software ist das nicht anders. Ich persönlich würde mich durch die Berufsbezeichnung "Programmierer" sogar gekränkt oder angegriffen fühlen (wenn sie von jemandem vom Fach kommt). Ich bin schließlich kein Bauarbeiter, Dachdecker oder Wandverputzer. Ich habe Einfluss auf die Architektur, das Design, die Entwurfsmuster und Lösungen zur Umsetzung der komplexen Anwendungsfälle.
Und auch dort sind schon Personen aus der Programmierrichtung beteiligt, die für Machbarkeit und eventuelle Prototypen sorgen, wenn während der Planung Ideen getestet werden.
Das sind Entwickler, keine Azubiprogrammierer. Ganz genau. Entwickler. Wenn Du eine Anstellung als Programmierer bekommst, dann wirst Du voraussichtlich nie an dieser Planungsphase teilnehmen. Gerade bei größeren Firmen bist du als Programmierer wirklich nur genau das, du schreibst Code. Du entwirfst ihn nicht, Du designst ihn nicht, Du triffst keine Entscheidungen zur Architektur, eventuell nichtmal zu den verwendeten Algorithmen!