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Sp3iky

Treue Seele

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11

18.04.2012, 13:37

Sorry, dann definiere ich Programmierer anders als ihr. Ich wusste nicht, dass ihr das als Ausbildungsberuf seht im Unterschied zu einem Entwickler, der das gleiche macht, aber wohl studiert hat?! Naja Haarspalterrei.

Und natürlich werden Entwickler (um es mal in eurer Sprache zu sagen) von Beginn an gebraucht. Mir ist durchaus bewusst, dass es eine Planungsphase gibt. Und auch dort sind schon Personen aus der Programmierrichtung beteiligt, die für Machbarkeit und eventuelle Prototypen sorgen, wenn während der Planung Ideen getestet werden. Das damit nicht der 0815 Azubiprogrammierer gemeint ist, ist mir auch klar. Aber ich bin jetzt auch mal von einem höheren Anspruch ausgegangen, weil ich Programmierer nicht als Berufsbezeichung sondern als Fachrichtung auffasse. Und dann gibt es dort natürlich genauso Aufstiegschancen usw.

Vielleicht fasse ich das auch nur so auf, weil ich mich sowieso zu eurer "höheren Berufsgruppe" zähle und mir dadurch der Blick für die Ausbildungssachen fehlt, in denen man, so wie es bei euch klingt, nicht denken muss, sondern ausführen...


@Freienstein: Warum kann ich dir leider nicht mehr so konkret sagen, da es schon länger her ist, dass in mit der Branche zu tun hatte. Grundsätzlich kommt es aber wie gesagt auf wirkliches Können an und weniger auf einen Abschluss. Die Berufsakademien sind neben der Ausbildung natürlich auch auf Gewinn aus und grundsätzlich bieten sie einfach nicht mehr als eine normale Ausbildung. Du wirst damit also nicht mehr Chancen haben in die Branche zu kommen, als würdest du den normalen Weg gehen. Das suggerieren dir diese Akademien aber.
Ich will diese aber nicht generell schlecht machen. Dort lehren ja auch direkt Personen aus der Branche usw. Sie bieten eben einfach nicht das, was sie vorgeben. Nämlich die offene Tür zur Branche.

Freienstein

Frischling

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12

18.04.2012, 13:48

Achso, das meinst du. Ich dachte schon, es würde die Chancen verringern, einen Job zu kommen/in die Branche einzusteigen.
Ich persönlich habe ja vor an der GA Berlin zu studieren (wegen des Wissens/Könnens und nicht wegen der Absicherung) meint ihr das lohnt sich?

kleiner Edit: Sp3ikys Postzeit 0wnz :D

BlueCobold

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13

18.04.2012, 14:14

Zitat von »Sp3iky«

Was du auf jeden Fall nicht machen solltest, sind diese privaten Games-Akademien. Die haben einen relativ schlechten Ruf in der Branche.
Echt? Warum?

Weil sie sehr darauf bedacht sind genügend Studenten (Kunden) zu haben, die den ganzen Spaß bezahlen. Lässt man zu viele durchfallen, dann bekommt man einen "schlechten" Ruf bei potentiellen Studenten. Folglich bestehen sehr viele und auch sehr viele mit merkwürdig guten Noten, die in der Praxis scheinbar nicht gerechtfertigt erscheinen. Das kam bei der Industrie bisher jedenfalls so an/raus. Daher haben die bei Firmen teilweise sehr schlechten Ruf und werden teilweise sogar deswegen abgelehnt. Fehlende praktische Erfahrung gibt es auch bei anderen Studenten, keine Frage. Aber die werden eventuell nicht durchgeschleust, weil die Hochschule eine Quote zu erfüllen hatte, damit sie sich rentiert.
Ich persönlich würde niemandem raten zur GA zu gehen. Studier an der TU oder FU und bau vor allem ein Portfolio auf. Referenzen sind immer wichtig, egal wo Du studiert hast. An der GA wirst Du eventuell schon durch das Studium gezwungen dies oder jenes zu bauen, da hast Du einen kleinen Vorteil. Dafür fehlt es dann aber eventuell an ganz anderen Stellen, was z.B. Theorie angeht - als reiner Entwickler kannst Du überall arbeiten und bist breit aufgestellt. Wenn du privat Spiele entwickelst und die als Referenzen angeben kannst, dann sogar problemlos als Spieleentwickler. Aber ein ausgebildeter Spieleentwickler hat es bei der Berufswahl sicher etwas schwerer, wenn er keinen Job als Spieleentwickler finden kann.
Ich kann Spiele entwickeln (und habe das kommerziell gemacht), habe bei Automotive-Projekten mitgewirkt, bei der Produktion von Wireless-Modulen und Business-Software erstellt. Trotzdem habe ich "nur" Informatik studiert, nicht Spieleentwicklung.

Sorry, dann definiere ich Programmierer anders als ihr. Ich wusste nicht, dass ihr das als Ausbildungsberuf seht im Unterschied zu einem Entwickler, der das gleiche macht, aber wohl studiert hat?! Naja Haarspalterrei.

Nein, das ist keine Haarspalterei. Ein Programmierer programmiert. Punkt. Wenn er mehr macht als das, dann wird er als Entwickler oder Ingenieur eingesetzt, aber nur wie ein Programmierer bezahlt. Nicht umsonst ist das Gehalt von Programmierern geringer. Das ist Fakt. Ein Fakt, der darauf basiert, dass man als Programmierer nur eine Ausbildung machen braucht und zum Entwickler oder Ingenieur eventuell ein Studium braucht. Klar gibt es auch studierte, die als Programmierer angestellt werden und Leute mit Ausbildung, die als Entwickler tätig sind. Es gibt auf beiden Seiten, die, die gut und die, die schlecht bezahlt werden. Aber es bleibt ein Fakt, dass "Programmierer" ganz unten stehen auf der Leiter der Softwareentwicklung.


Und natürlich werden Entwickler (um es mal in eurer Sprache zu sagen) von Beginn an gebraucht.

Entwickler ja, Programmierer nein. Da ist ein Unterschied, das hat nicht nur was mit der Sprache zu tun. Es sind unterschiedliche Berufe. Bauarbeiter und Bauingenieur ist ja ebenfalls nicht das selbe. Bei Software ist das nicht anders. Ich persönlich würde mich durch die Berufsbezeichnung "Programmierer" sogar gekränkt oder angegriffen fühlen (wenn sie von jemandem vom Fach kommt). Ich bin schließlich kein Bauarbeiter, Dachdecker oder Wandverputzer. Ich habe Einfluss auf die Architektur, das Design, die Entwurfsmuster und Lösungen zur Umsetzung der komplexen Anwendungsfälle.

Und auch dort sind schon Personen aus der Programmierrichtung beteiligt, die für Machbarkeit und eventuelle Prototypen sorgen, wenn während der Planung Ideen getestet werden.

Das sind Entwickler, keine Azubiprogrammierer. Ganz genau. Entwickler. Wenn Du eine Anstellung als Programmierer bekommst, dann wirst Du voraussichtlich nie an dieser Planungsphase teilnehmen. Gerade bei größeren Firmen bist du als Programmierer wirklich nur genau das, du schreibst Code. Du entwirfst ihn nicht, Du designst ihn nicht, Du triffst keine Entscheidungen zur Architektur, eventuell nichtmal zu den verwendeten Algorithmen!
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BlueCobold« (18.04.2012, 14:21)


14

18.04.2012, 14:17

Natürlich, wenn man jetzt kleinlich ist, gibt es einen Unterschied zwischen Programmierer und Entwickler. Die Tatsache ist aber einfach, dass poorsider diese Feinheiten wohl nicht kennt. Sich jetzt wie BlueCobold daran aufzuhängen. Ich halte das für übertrieben.

Ansonsten hat er natürlich recht. Wenn wir die Unterscheidung so treffen ist der Code-Monkey daas kleinste Rad am Getriebe.

Schrompf

Alter Hase

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15

18.04.2012, 14:20

Die Trennung zwischen "Programmierer" und "Architekt/Softwaredesigner/WieAuchImmer" habe ich noch in keiner Firma gesehen. Der Einzige, der darauf besteht, ist BlueCobold. In der Realität sieht es so aus: es gibt Programmierer, es gibt leitende Programmierer und es gibt höhere Planungsebenen, die aber üblicherweise schon so weit weg vom Boden sind, dass man ihre Hinweise manchmal besser ignoriert. Es gibt keine reinen Softwaredesigner, die das Implementieren dann anderen überlassen - das war mal ne Idee in den 90ern, die aber recht bald wieder ausgestorben ist, weil am Whiteboard entworfene Strukturen selten den Kontakt mit der Realität ausgehalten haben. Es gibt immer ein paar fiese Details, die dabei nicht bedacht werden.

Genauso hast Du als Programmierer nach meiner Erfahrung auch Einfluss aufs GameDesign. Zwangsweise, weil das Design nie so detailliert ist, als dass Du jede einzelne Frage daraus beantworten könntest. Stattdessen steht man gelegentlich beim Designer drüben und beschwatzt Dinge oder baut erstmal einen kleinen Platzhalter ein, dessen Spielmechanik dann aber noch im finalen Produkt zu finden ist. Du hast also einen gewissen Einfluss auf die Details der Entwicklung, bei größeren Richtungsentscheidungen reden dann aber üblicherweise die Designer mit den leitenden Programmierern und leitenden Grafikern, weil es sonst einfach zuviele Leute für eine produktive Diskussion werden.
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

BlueCobold

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16

18.04.2012, 14:27

Schrompf, ob Du es glaubst oder nicht, ich habe diese Trennung schon gesehen. Bei uns momentan wird niemand als Programmierer oder leitender Programmierer betitelt. Hier gibt es Junior Software Developers, Software Developers, Software Engineers und Senior Software Engineers. Programmierer werden bei der aktuellen Firma keine angestellt, weil "jeder alles können soll" (was nie klappt übrigens). In der Firma vorher gab es aber eine strikte Trennung. Klar, die Programmierer haben immer mal was gefunden, was schlecht geplant oder nicht vorhergesehen wurde. Die Lösung wurde aber nicht ihnen überlassen, sondern die haben sich die "Seniors" oder "Leads" ausgedacht. Die Programmierer durften wirklich nur tippen.
Aber gut, wenn das alles nur ein Phantasmus von mir war und es ja nirgends vorkommt, dann bestehe ich da trotzdem gern weiter auf diesen Phantasmus.
Ich jedenfalls will nicht wie jemand mit Ausbildungsberuf angestellt und bezahlt werden, die Zeit des Studiums hätte ich sonst sinnvoller einsetzen können, wenn es keinen Unterschied machen würde.

Wo ich Dir aber Recht gebe ist, dass es womöglich in der Tat keine reinen Software Designer gibt. Das funktioniert einfach nicht. Manche bei uns schreiben zwar in der Tat kein einziges Stück Code, sondern kümmern sich nur um Architektur und solchen Kram, aber angedacht war eigentlich, dass auch die Code schreiben.

PS:
Ich kenne übrigens eine Firma, die nur Pseudo-Code "schreibt" (eher klickt) und das Konstrukt dann zum Programmieren nach China gibt, wo dann viele fleißige Chinesen brav C++ Code schreiben.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »BlueCobold« (18.04.2012, 14:35)


MitgliedXYZ

Alter Hase

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17

18.04.2012, 15:04

Zitat von »Sp3iky«



Was du auf jeden Fall nicht machen solltest, sind diese privaten Games-Akademien. Die haben einen relativ schlechten Ruf in der Branche.
Schön das dann auf dieser Seite dafür geworben wird...

Schorsch

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18

18.04.2012, 15:08

Wer hier wirbt denn für GA's ? :D Das wäre mir aber neu;)
„Es ist doch so. Zwei und zwei macht irgendwas, und vier und vier macht irgendwas. Leider nicht dasselbe, dann wär's leicht.
Das ist aber auch schon höhere Mathematik.“

Sp3iky

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19

18.04.2012, 15:14

Ich hab die Bannerwerbung hier auch schon gesehen (allerdings nur von der Uni aus, zu Hause hab ich ein Ad-Blocker).

Aber stört ja auch nicht. Ich bin mir auch sicher, dort lernt man was. Die Frage ist eben, ob es einem das Geld wert ist, wenn der Abschluss, den man dort erhält nicht dem entspricht, was man sich vorstellt bzw. nicht so gewürdigt wird, wie man es sich erhofft.

Das Ganze ist eben keine Nachwuchsförderung der Branche sondern ein gewinnorientiertes Unterfangen, das dadurch entstanden ist, dass Spiele so populär sind und jeder Zweite denkt "Ich will auch mal Spiele machen, weil ich so gern welche Spiele". Genau für die Zielgruppe ist das Ganze. Wenn man sich intensiver mit der Materie beschäftigt, wird man merken, dass man dafür nicht extra eine Ausbildung in "Spiele machen" braucht, sondern die gleichen Fähigkeiten benötigt werden, wie in den anderen Branchen auch. Und am Ende mit einem "normalem" Abschluss flexibler ist, wenn man Arbeit finden möchte.

BlueCobold

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20

18.04.2012, 15:18

Na ja. So gern ich auch über die gekauften Abschlüsse wettere, aber man lernt nicht auf jeder Uni (wir hatten zumindest Teile davon), wie man Bone-Animations macht, mit DirectX oder OpenGL arbeitet, was Shader sind und wie man sie erstellt. Das kann aber durchaus eine sehr wichtige Information für so einen Job sein.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

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