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1

16.06.2009, 22:39

Der Einstieg in die Spielindustrie

Hallo Community,

habe folgendes Problem:

Im Oktober fange ich ein FH-Studium - Game Development an. Allerdings kommen sehr große Zweifel auf, ob ich das wirklich machen soll.

Ich beschäftige mich noch nicht lange mit dem Programmieren. Eines steht jedoch fest. Ich will irgendwann Spiele mitentwickeln. Die Rückschläge die ich bis jetzt ertragen musste, werden mich nicht davon abbringen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich in dem Bereich motivierter arbeiten kann. Ich Computerspiele seit ich 7 Jahre alt war.
Ein guter Mechaniker oder "Diplomschlosser" hat von klein auf Maschinchen zusammengebastelt. Ich habe immer nur gezockt....

Nun bin ich 27 und staatlich geprüfter Techniker (Kfz) mit Berufserfahrung. Den Techniker habe ich nur gemacht, um die FH-Reife zu bekommen. Das macht Sinn, da ich im Notfall eine Absicherung und einen akzeptablen Job hätte. Die Berufsausbildung habe ich damals nur gemacht, weil ich nichts anderes bekommen hatte. Eigentlich wollte ich Richtung Elektrotechnik gehen und, wenn möglich, mit dem PC arbeiten.

Das Studium dauert 3 Jahre und danach werde ich mit Sicherheit nur ein bischen, wenn überhaupt, mehr verdienen. Ich hatte ein Einstiegsgehalt von 38k.
Mir geht es aber nicht ums Geld, sondern um meinen Traumberuf. Der Preis den ich dafür bezahlen müsste, ist aber schlimmer wie die kommenden Geldprobleme. Meine Freundin sehe ich nur noch am WE. Vielleicht irgendwann überhaupt nicht mehr. Ich verzichte auf mein jetziges Leben mit schöner Wohnung, schönem Auto und studiere bis zum 30. Lebensjahr "nur" für den Bachelor. Der Bachelor ist zwar toll aber nicht unbedingt viel höher, wie das, was ich jetzt gerade mache. Es wäre mehr eine "Umschulung" als eine Weiterbildung. Bei Mammi wohne ich auch nicht mehr...

1.Habe ich in 3 Jahren die Chance, mir das benötigte Wissen selbst anzueignen, wenn ich jede freie Minute in meinen Traum investiere?
2.Werden Arbeitsproben ausreichen um die Spieleschmieden zu überzeugen oder sind diese Zeiten vorbei?
3.Kann ich aufgrund meiner fachfremden Vorbildung mit niedrigen Gehältern rechnen, obwohl ich gute/sehr gute Leistungen bringen werde?

Ich bin auch schon seit längerem auf der Suche nach einem Fernstudium für Gamedesign/Development aber gefunden habe ich nur in Österreich etwas. Auch da muss man schätzungsweise 1mal im Monat hin, was nicht gerade um die Ecke ist.

4. In Deutschland könnte ich den Bachelor Informatik - Multimedia Design machen. Wäre das eine ernsthafte Alternative? Wenn ich berufsbegleitend ein Studium anfange, dann werde ich wohl kaum noch Zeit haben, um meinem "Traum" nachzujagen. Also keine Zeit zum Spiele basteln haben.

5. Sollte ich lieber jede freie Minute an Programmen und Spielen basteln oder doch ein Studium (Fernstudium) anfangen.

Ich weiss, ich bin alt genug und müsste es selbst wissen. Aber einige von Euch hier im Forum sind bestimmt schon länger im Geschäft und wissen wie der Hase rennt. Ich brauche Leute mit Erfahrung in der Spielebranche, dir mir vielleicht den richtigen Weg vorschlagen.

Wege gibt es viele nach Rom. Nach Rom komme ich von selbst, aber den Weg würde ich geren wissen.

Mfg.

2

17.06.2009, 00:04

Diesen Traum haben glaube ich viele hier, und um die möglichkeit zu haben einmal an einem Spiel mit zu wirken ist wie du schon sagst keinesfalls leicht. Jedoch ist nicht nur das Programmieren der einzige Weg an einem Spiel mit zu wirken. Game Designer sind zu zeit sehr gefragt! Da du ja noch nicht sehr lange programmierst könntest du dich ja mal ein wenig mit 3D Modelling, Animationen und der Texturen-Erstellung beschäftigen.

Mir ist auch schon oft aufgefallen, das die Spieleschmieden nie nach Informatikern oder Designern mit einem Studien Abschluss suchen! Die suchen meist leute die einfach nur ihre Materie beherschen! Viele Mitarbeter von Spieleschmieden haben zuvor was ganz anderes gelernt oder haben gerade man Abi. Das nötige Know-How um ein gutes Spiel zu brogrammieren wird dir keine Universität oder FH beibringen können, da dazu einfach die Zeit fehlt. Die Schulen bringen dir das Basis Wissen bei was man sich sehr schnell selbst beibringen kann!

Wichtig ist für die Spieleschmieden meist nur das du, wenn du als Programmierer tätig sein willst, dass du sehr gute Mathe kenntnisse hast, für ein 3D Spiel sollte man sich mit Matrizen, Vectoren, Quaternions und etc auskennen. Die meisten Spiele benutzen Direct3D und werden in C++ geschrieben, also sollte man dies auf jeden fall beherschen. Das sind die beiden Sachen die man immer können sollte, aber oft werden noch andere anforderungen gestellt, wie das man sich mit ASM auskennt, sich sehr gut in fremden Code einarbeiten kann oder bereits mit zuvorigen Spielen dieser Spielreihe bereits gemoddet hat.

Wenn man als Designer einsteigen will muss man wirklich gut sein, und ein wenig erfahrung in der Spieleindustrie haben.

In beiden fällen sind Dinge die man den Arbeitgeber vorstellen kann immer gut, wenn die sehen das du gut bist, anstatt das du es ihnen nur sagst ist die warscheinlichkeit wesentlich größer das die dich nehmen.


Ein Studium in der richtung Medieninformatik ist auf jeden fall ratsam, da man sich da ja auch mit OpenGL und DirectX auseinander setzt und viele standart algorithmen kennen lernt.


Auf jeden fall solltest du dich nicht auf meine Aussagen verlassen :)

3

17.06.2009, 09:15

Ja ich denke halt immer, dass man alles selbst lernen könnte, wenn man will.
Ich denke schon, dass ich könnte. Es macht ja Spaß. Und Mathe ist sowieso geil.

Also wenn ich am Ball bleibe so wie jetzt, dann habe ich es nach 3 Jahren Selbststudium drauf. Gar keine Frage!
Wenn man dann Chancen hat reinzukommen ohne ein Studium zu machen, damm wäre mir dieser Weg lieber. Ich könnte auch mit meinem jetzigen Beruf z.B. Steuergeräte für Autos, Anwendungen etc. programmieren und am Ball bleiben und nach der Arbeit heimlich die Weltherrschaft an mich reissen....hehe.

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

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4

17.06.2009, 10:35

Zitat von »"Deppomat"«

Game Designer sind zu zeit sehr gefragt!


Naja.. nicht soviele wie jährlich von GA und Konsorten "ausgebildet" werden... für jeden Game Designer braucht es einen Haufen Leute die seine Vision auch umsetzen.

@Träumer:
Dranbleiben, dann sollte es schon klappen. Dranbleiben, Dranbleiben, Dranbleiben!

Ob Du den Weg über eine Schule oder alleine als Autodidakt gehen willst musst Du selber wissen, beides sollte gehen.

goldfisch007

Alter Hase

Beiträge: 446

Wohnort: Süden von Berlin

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5

17.06.2009, 15:30

nur ma so neben bei:

Wie zeigt man alss programmierwer, dass man gut proggen kann?

mfG
goldfisch007
Wir bauen auf und reißen nieder, so ham wir Arbeit ima wieder...
--------------------
http://www.piratenpartei.de/tmp/images/Slogans_5_0.png
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Sei stets geduldig gegenüber Leuten, die nicht mit dir übereinstimmen. Sie haben ein Recht auf ihren Standpunkt - trotz ihrer lächerlichen Meinung. (F. Hollaender, geklaut von Helmut xD)

6

17.06.2009, 15:31

Wenn man gerne in der Spieleindustrie arbeiten will ist es soger sehr sinnvol vorher einen anderen Beruf gelernt zu haben, da man halt nicht sehr leicht in die Szene kommt. Optimal sollte man natürlich Informatik Studiert haben, aber das ist jedem selbst überlassen.

Zitat

Wie zeigt man alss programmierwer, dass man gut proggen kann?


Über ein Portfolio. Meistens musst du bei der Bewerbung garnicht erst selbst vorbei gehen, sondern du schreibst denen eine email. In der email kannst du denen den Link zu deinem Portfolio schicken, optimal wäre es natürlich das die Programme die du entwickelt hast auch opensource sind!

Nach meinem Abitur werde ich mich mal bei einigen Spieleschmieden bewerben, wobei es sehr unwarscheinlich ist das die mich nehmen und bis dahin muss ich noch einiges lernen, besonders was die Mathematik an geht! Denn was kann ich schon verlieren?

Meistens denkt man sich ja immer, das man garnicht gut genug ist, und das eine riesen blamache wird, wenn man seinen ersten Code für eine Spieleschmiede schreiben soll, aber selbst wenn das so sein sollte, weiß man wenichstens wie es da abläuft und man kann sich fürs nächste mal besser vorbereiten :)

MCP

Alter Hase

Beiträge: 513

Wohnort: Paderborn

Beruf: Software-Entwickler

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7

17.06.2009, 15:46

Ich fange demnächst eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung an. Um den Job zu bekommen musste ich in einem Programm Fehler finden, beschreiben und den Lösungsweg erklären sowie diesen dann soweit wie möglich umsetzen. Das hat scheinbar ganz gut geklappt. ^^

n0_0ne

1x Contest-Sieger

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8

17.06.2009, 16:37

Also um ehrlich zu sein, ich selbst studiere grade Informatik und kann mir nicht vorstellen, dass man das alles, was man da lernt auch selbst alleine zuhause lernen kann (wenn ich dich richtig verstehe).
1. Kann man einfach nicht alles selbst direkt verstehen, irgendwo hängts immer, und dann hilft es ungemein, mit anderen mal darüber zu reden.
2. Kann ich mir auch beim besten willen nicht vorstellen, wie man ohne irgendwelche Übungsaufgaben, das ganze verstehen soll, und behalten soll, und anwenden können soll. ^^
3. Bin ich aber auch der Meinung, dass man als einfacher Programmierer in einer Spieleschmiede auch gar nicht dieses ganze Wissen braucht.

Möglicherweise klappt es (das autodidaktische Lernen) aber mit einem FH-Studium - Game Development, was du ja vorhattest. Das passt sowieso viel besser zu deinem Traumberuf als ein reines Informatikstudium an einer Uni...

Schlussendlich denke ich, wenn du das wirklich über ein paar Jahre durchziehst, Bücher wälzt, an Projekten mitarbeitest usw. und am Ende ein genügend großes Portfolio vorweisen kannst, vorgeladen wirst und die Leute dann auch überzeugen kannst, dürfte es denen ziemlich egal sein, ob du nen Bachelor hast, oder nicht. Ich denke dein Eigenengagement dürfte dir wahrscheinlich sogar noch ein paar Pluspunkte bringen.

9

17.06.2009, 18:08

Sei Spieleprogrammierer mit Leib und Seele, oder sei keiner!

So würde ich das alles zusammen fassen^^

10

17.06.2009, 18:47

Also was ich damit meine ist ganz einfach:

Ich habe ja den Techniker gemacht und sehr viel lernen müssen. Vieles davon brauche ich jedoch nicht. Das Allgemeinwissen hat bestimmt nicht geschadet und ich sehe es als Bereicherung an.

Unbedingt notwenig ist es jedoch für meinen jetzigen Beruf nicht. Wenn ich genau gewusst hätte, was man alles zum Arbeiten und Anwenden braucht, wäre ich im Selbststudium schneller voran gekommen. Natürlich mit Hilfsmitteln wie Internet, Bücher oder mit Leuten vom Fach.

Vieles war in der Schule kompliziert und meistens wurde da auch garnicht großartig erklärt. Man hat den Input bekommen und musste sich zuhause alleine oder in Gruppen durchquälen.

Aber selbst wenn ich für die Kraftfahrzeugtechnik so viel Interesse besitzen würde, dass ich alles allein Zuhause gemacht hätte. Würde ich niemals eine Stelle bei Automobilherstellern oder Zulieferern bekommen.

Die Frage ist halt, ist das in der Gamerbranche auch so? Die Antwort war nein und das gibt mir etwas Hoffnung.

Die andere Frage ist halt, was brauche ich um mich zu spezialisieren. Vielleicht muss ich eine Kanone in Mathe sein. Aber muss ich alles können, oder das was ich für den Beruf, für die Anwendung, für die Spezialisierung brauche?

Ein Abschluss ist das Eine! Selbst wenn ich es absolviere, werden erfahrene Hobbyprogrammierer mir noch erstaunliche Tricks zeigen können. Obwohl sie vielleicht nie studiert haben.

Solange es ausreicht, um in diese Branche einzusteigen, würde ich es auch versuchen, ein solcher Hobbyprogrammierer zu werden. Mit viel Interesse und Ehrgeiz kommt man in 3 Jahren auch recht weit.

Wenn man dann allerdings vom Arbeitgeber erst garnicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, weil man keinen Abschluss hat, wäre das sehr schade.

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