Hallo,
was haltet ihr von der folgenden Idee:
Die Raumbeschreibungen in einem Textadventure werden nicht vorgefertigt gespeichert, sondern dynamisch auf Basis einer 3D-Szene generiert. Objekte müssen dazu in dieser Szene nicht genau repräsentiert werden, für die meisten dürften einfache Quader reichen, und der Boden wird auch nur durch eine Ebene repräsentiert. Alle Objekte verfügen jedoch über eine Beschreibung von sich selbst in Textform.
Um die Szenenbeschreibung zu generieren, werden von der Position des Spielers aus in alle Richtungen Raycasts durchgeführt (sich auf die Blickrichtung des Spielers zu beschränken, könnte das ganze unspielbar machen) und die getroffenen Objekte gespeichert. Die durch das Raycasting gesammelten Sinneseindrücke werden zusammengefasst (viele gesehene Bäume werden z.B. zu einem Wald) und geordnet (statische Umgebungen zuerst, bewegliche Objekte danach), bevor sie schließlich angezeigt werden.
Die Bewegung der Objekte wird außerdem mithilfe einer Physikengine simuliert und diese Bewegungen in die Beschreibungstexte eingebaut. So kann z.B. ein Reagenzglas vom Tisch rollen und zerbrechen, oder etwas sich nur kurz im Blickfeld des Spielers befinden, was dieser dann nur schemenhaft wahrnimmt.
Der Sinn des ganzen: eine lebendige, dynamische Welt zu erschaffen.
So werden z.B. die Aktionen des Spielers auf realistische Weise ausgeführt: wenn der Spieler mit "wirf Fackel auf Bücherregal" daneben trifft, könnte die Fackel das entzünden, was sich eben neben dem Regal befindet, weil die Physikengine den Wurf tatsächlich simuliert. Oder der Spieler könnte einen Fels in Bewegung setzen, der daraufhin einen Abhang hinunterrollt.
Gefechte könnten dynamisch und actionreich gestaltet werden:
|
Quellcode
|
1
2
3
4
5
|
Ein Feuerball fliegt direkt auf euch zu. Wie reagiert ihr?
-> nach links in Richtung des Goblins ausweichen
-> nach rechts ausweichen, dabei über den Holzzaun springen
-> ducken
-> andere Aktion ...
|
Vom Spieltyp her halte ich ein Morrowind / Oblivion - ähnliches RPG für am Besten geeignet.
Die Nachteile des Systems:
- Ist es überhaupt machbar?
- Es dürfte schwierig werden, den erzeugten Texten einen ansprechenden Stil zu verleihen
|
Quellcode
|
1
2
|
"Ihr steht in einem Wald. Westlich von euch wachsen Kräuter. Deren Art könnt ihr aus dieser Entfernung nicht erkennen.
Nördlich von euch seht ihr einen Fels. Vor euch befindet sich ein Oger. Der Oger grunzt: 'Stirb!'"
|
- Bringt das System wirklich einen merklichen Vorteil gegenüber vorgefertigten Texten, oder ist es den Aufwand nicht wert?
Was meint ihr dazu? Ich plane momentan nicht, die Idee zu implementieren, aber mich interessiert, ob es irgendwann einmal einen Versuch wert wäre.