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Sacaldur

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11

05.11.2015, 11:44

Es wurde ja bereits auf das Problem hingewiesen, dass einerseits möglichst schnell ein Spiel entwickelt werden soll, andererseits aber kaum Kenntnisse vorhanden sind. Unabhängig wofür du dich entscheidest, wirst du wohl nicht zum Ziel kommen (welches, wie hervorgehoben, das schnelle umsetzen eines Spiels unter deinen Voraussetzungen ist).
Aus diesem Grund finde ich den Glaubenskrieg, der teilweise mal wieder angefangen hat, ziemlich unsinnig. Und ich erahne bereits ein größeres Problem: Dunning-Kruger-Effekt. Meine Befürchtung ist, dass der Threadersteller noch so wenig im Bereich Spieleentwicklung gemacht hat, dass er keine Vorstellung davon haben kann, welchen Aufwand seine Vision hat, welche Teilaufgaben es dabei zu bewältigen gibt und wie aufwändig diese wiederum sind.
Es wäre grundsätzlich wohl sinnvoll, erstmal "etwas" im Bereich Spieleentwicklung zu machen (kleinere Spiele), damit du Erfahrungen sammelst. Davor ist es leider zu wahrscheinlich, dass größere Projekte nicht lang genug durchhalten, um fertig gestellt zu werden.


Aber um dennoch meine Meinung zu den Engines abzugeben: Beide Engines haben ihre Stärken und Schwächen. Will man ein Spiel entwickeln, wird man i. d. R. auch auf die einen oder anderen Schwächen stoßen, die hier evtl. noch außen vor gelassen wurden. Mit Blueprints kann man zwar viel erreichen, allerdings wird es schwierig, die gesamte Spiellogik darin übersichtlich genug zu implementieren. Da es, meines Erachtens nach, sehr wahrscheinlich ist, dass man Code schreiben wird, zumindest um strukturierter Arbeiten zu können, sind die Blueprints kein so großer Vorteil mehr.

MonoGame würde ich eher nicht als Engine bezeichnen. Im Gegensatz zu OpenGL oder DirectX bietet es schon mehr Abstraktion und vereinfacht somit die Entwicklung, allerdings bietet es nicht genug, als dass man es eine Engine nennen könnte. Wenn dir das schnelle voran kommen wichtig ist, solltest du eher eine Engine, wie Unity oder die Unreal Engine verwenden.
Für MonoGame würde sprechen, dass man, aufgrund der geringeren Abstraktion, mehr Dinge machen müsste, die sonst von der Engine abgenommen werden, wodurch die Möglichkeit besteht, mehr dabei zu lernen. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass aus Projekten, an denen man lernen will, in jedem Fall ein fertiges Projekt resultiert.
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Schorsch

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12

05.11.2015, 16:24

[Anonymer Benutzer]Soft, wenn du Unity nicht wirklich kennst und nie wirklich damit gearbeitet hast dann ist es nicht sinnvoll dagegen zu sprechen und Vergleiche zu ziehen. Entweder arbeitest du mal eine Zeit damit um dir selbst ein Bild davon zu machen oder sprichst halt einfach die Punkte an warum dir speziell UE gefällt. Fände ich zumindest sinnvoller.
Aber allgemein zum Thema, guck dir beides vielleicht einfach mal an. Wie du vielleicht schon bemerkt hast hat jeder so seine Vorlieben und irgendwie versuchen immer alle das was sie selbst mögen auch weiter zu verbreiten und anderen aufzuzwingen. Das ist nicht nur bei Game Engines so, sondern auch bei vielen anderen Dingen. Am sinnvollsten ist halt echt in beides mal rein zu schnuppern.
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Das ist aber auch schon höhere Mathematik.“

SlinDev

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13

06.11.2015, 00:58

Also ich nutze weder Unity noch Unreal, von dem was ich so in den letzten Jahren mitbekommen habe würde ich aber Unity für Anfänger empfehlen und Unreal für Leute die entweder wissen was sie tun oder die einfach nur hübsche Levels bauen wollen. Unreal halte ich für die modernere und bessere Engine, benötigt aber durchaus Programmierkenntnisse wenn man damit etwas mehr machen möchte als die Templates hergeben.
Für Unity gibt es dagegen Massen an fertigem Code den auch Anfänger durch Copy-Paste nutzen können und interessanter Weise dann auch manchmal etwas dabei heraus kommt. Wo man dann nur aufpassen sollte, dass man nicht auf dem Niveau dann hängen bleibt und nicht wirklich programmieren kann.

Wenn es darum geht Grundlagen zu lernen und 2D in Ordnung ist, empfehle ich ansonsten Löve. Der erste Einstieg ist da zwar etwas schwieriger, ich denke aber dass man am Anfang viel mehr dabei lernt und weiter kommt als zum Beispiel mit Unity. Wenn man erstmal mit Löve ein kleines Spiel gebaut hat sollten alle Grundlagen da sein um auch jede andere Engine zu benutzen.

Gefragt war hier ja auch nach der Zeit. Ich habe etwa 6 Monate gebraucht um Grundlagen zu lernen (damals mit Gamestudio A6, viel Copy-Paste und Herumprobieren, Tutorial lesen usw) und war dann quasi von einem Tag auf den nächsten in der Lage Dinge selbst zu programmieren und eben auch zu verstehen was ich da tu. Am Anfang habe ich eher einfache Dinge gemacht und dann etwa ein Jahr später ging schon sehr viel mehr.
Jetzt ist es 10 Jahre später und ich lerne immer noch ständig neue Dinge :).
Also unter 1 Jahr für ein "richtiges" Spiel für einen Anfänger halte ich für unrealistisch, die meisten geben vermutlich vorher auf. Je nachdem was das Ziel ist kann es aber natürlich auch sehr viel länger dauern, oder wenn es nur etwas ganz kleines ist auch schneller gehen, viel unterschätzen den Aufwand aber extrem.

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