Tja, aber es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. Dein erstes Spiel wird mit oder ohne GameMaker wahrscheinlich kein Hit, aber es wird vielleicht fertig und das ist das wichtige. Genau das ist das Problem vieler, die "erst mal programmieren lernen" wollen (zumindest wenn sie eigentlich Spiele machen wollen). Dann lernt man nämlich nicht Spiele fertig zu machen, sondern die unendlichen Weiten der Software-Entwicklung kennen. Und das hatte bei mir persönlich zumindest einen gewissen schädlichen Effekt auf meine Fähigkeit private Projekte zu Ende zu bringen, wobei ich natürlich auch ein "Träumer"-Typ bin, was genauso schädlich für sowas ist und damit einhergeht. Bei GameMaker & Co. muss man gleich ans Eingemachte, kann sich nicht lange einer Illusion ergeben und findet schnell heraus, dass das eigene Spiel vielleicht doch keinen Spaß macht. Und genau so lernt man gute Spiele zu machen. Wenn man nur an technischen Details herumprokelt und die Spiele deshalb nie zu Ende bringt, fällt diese Lernerfahrung weg und man kann seine Fähigkeiten als Game Designer nicht verbessern.
Sicher kann man auch, wenn man ganz in Ruhe programmieren lernt, Projekte fertig stellen, aber die Einstellung etwas könne nur gut werden, wenn man das eigene Produkt möglichst komplett selbst erstellt, ist ziemlich gefährlich und zugleich verführerisch. Das Bild vom kreativen Universalgenie, der wie ein Magier Wunderbares aus dem nichts zaubert, sollte man versuchen zu meiden. Das ist ein immer wieder von uns Menschen befördertes Trugbild und hat IMO nur sehr wenig mit der Realität zu tun.
Ich kann nur sagen, dass du auch mit GameMaker genug programmieren lernen kannst um später auch ohne so ein Toolkit zurecht zu kommen. Nebenbei lernst du aber auch gleich noch wie man Spiele machen kann. Das läuft beim normalen programmieren Lernen nämlich eher auf Textadventures u.Ä. hinaus.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Chromanoid« (12.02.2012, 19:21)