Ja ich bin auch dafür, dass man das macht, was einem liegt. Wenn einem beides liegt und man nicht das typische Programmiererproblem hat, das Rad neu erfinden und alles selbst programmieren zu wollen, dann würde ich den Grafikerweg empfehlen. Der ist bezüglich (Hobby-)Spieleentwicklung sicher zielführender.
Als Vollblut-Programmierer ist man eben auch in der Lage größere Anwendungen, Engines und Software-Bibliotheken zu erstellen. Das fällt einem Grafiker, der auch programmieren kann wahrscheinlich wesentlich schwerer.
Wenn man alleine Spiele machen will und auch nicht für Grafiken zahlen möchte, dann hat man es, soweit ich das überblicken kann, schwerer erfolgreiche Spiele zu machen, wenn man sich auf's Programmieren konzentriert hat. Ich kenne nur wenig Spiele bei denen "Programmer Art" zu erfolgreichen Spielen geführt hat (ein Beispiel wäre vielleicht Minecraft und alte Spiele aus Zeiten in denen Grafiken noch nicht so aufwendig sein konnten). Hinzu kommt, dass meiner Erfahrung nach "Medienkünstler" wesentlich pragmatischer und projektbezogen arbeiten lernen als Programmierer. Das ist bei Spieleentwicklung sehr wichtig und sorgt dafür, dass sich viele Programmierer (die das nicht unbedingt lernen) in Engineentwicklung und Wiederverwendbarkeit verlieren.
Wiederverwendbarkeit ist übrigens ein gutes Stichwort: Während gute Programmierer ständig versuchen sich selbst abzuschaffen, machen sich Grafiker mit ihrer Arbeit unersetzbar. Grafiken wiederzuverwenden ist verpönt, während es beim Programmieren eine riesige Menge an wiederverwendbaren exzellenten Arbeiten gibt.
Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »Chromanoid« (08.02.2012, 13:59)