In dem Buch entwickelt man doch am Ende ein Spiel. Versuch doch damit ein wenig zu testen. Versuch ein wenig neues hinzuzufügen und zu ändern. So ein RPG ist eigentlich gar nicht so schwer (zumindest das Grundlegende Konzept, das was die meisten machen möchten wird schnell komplex und unübersichtlich und ist daher nichts für einen Einsteiger). Ich nenne einfach mal ein paar Punkte welche man verstehen muss um ein einfaches 2D Rollenspiel zu entwickeln. Dabei halte ich alles möglichst einfach, damit es nicht zu sehr überfordert (zusammen als ganzes ist das schon nicht ohne, aber versuch dich nach dem Buch mal daran). Was du benötigst:
-Einen Spieler. Dieser hat ein paar Attribute. Damit es nicht zu kompliziert wird fängst du einfach an mit Leben und Angriff. Wenn das Spiel grundlegend funktioniert kannst du das ganze ausbauen und ihm auch noch einen Verteidigungswert geben. Das würde ich für den Anfang aber erst mal weg lassen. Es macht das ganze nicht viel komplizierter, aber ein bisschen und die Zusammensetzung der Komponenten ist am Anfang erst mal aufwendig genug.
-Eine Welt auf welcher sich der Spieler bewegen kann. Hier würde ich eine TileMap vorschlagen. Es gilt also als nächstes eine TileMap umzusetzen. Für den Anfang reicht es wenn du 2 Arten von Kacheln hast. Begehbare Kacheln und nicht begehbare Kacheln. Als nächstes sollten die Kacheln so abgeändert werden, dass sie verschiedene Grafiken anzeigen können. Zum Beispiel möchtest du Wasser-, Gras- und Sanduntergrund haben. Wenn alles funktioniert kannst du versuchen einen Importer für Mapeditoren zu schreiben. Tiled ist ein guter Editor. Guck dir einfach mal die Formate an die er exportieren kann und überleg dir dann wie du einen Importer für eines der Formate schreibst. Dafür würde ich mir erst mal ein möglichst einfaches Format suchen. Das ist aber auch eine Sache, um die du dich kümmern solltest wenn das grundlegende Spiel schon mal steht. Für den Anfang reicht es wenn du die Karten selbst im Code zusammen baust oder einfach eine simple Textdatei lädst in welcher die Informationen stecken. In Tutorials zu TileMaps werden solche Dinge oft mit behandelt.
-Als nächstes musst du dafür sorgen dass sich der Spieler auf der Karte bewegen kann. Laufen und kollidieren. Auch das wird normal in Tutorials zu TileMaps mit behandelt. Als Ausblick kann man überlegen, ob es verschiedene Kachel arten gibt auf welchen man sich unterschiedlich schnell bewegen kann. Aber auch das solltest du nach hinten schieben. Erst mal grundlegend alles zum laufen bringen.
-Jetzt geht es um Kämpfe. Ich schlage ein rundenbasiertes Kampfsystem vor. Orientiere dich an den Pokemon GameBoy Spielen. Du läufst rum und irgendwann zufällig kommt es zum Kampf. Am Anfang reicht es wenn du einen Button zum Angriff hast. Abwechselnd führst du deinen Angriff aus und dann der Gegner. Erst mal nur einen Gegner machen, hinterher wenn alles läuft kannst du verschiedene Gegner mit verschiedenen Schwächen und Stärken machen. Dann kannst du auch mehr Angriffe und Attacken machen die du selbst ausführen kannst. Aber auch hier gilt, bring erst mal alles grundlegend zum laufen.
-Level Up. Lass den Spieler bei gewonnenen Kämpfen Erfahrung bekommen. Mit genug Erfahrung gibts ein neues Level. Dabei steigt einfach der Angriffswert des Spielers und sein Leben. Man kann selbst nichts bestimmen, alles funktioniert automatisch.
Wenn du das alles nacheinander umgesetzt hast kannst du dich daran begeben die zusätzlichen Dinge umzusetzen wie den Verteidigungswert, Mapimport aus Editoren wie Tiled, verschiedene Kachelarten mit verschiedenen Texturen und so weiter. Weiterhin kannst du deine Karte umbauen, sodass du verschiedene Layer hast. Jetzt baust du Objekte wie Bäume ein. Dann wären Items sicherlich cool. Erst mal simpel anfangen mit Sachen wie einem Heiltrank. Dann vielleicht ein paar Dinge wie Schwerter, Rüstung etc, die sich auf den Kampf auswirken. Wichtig ist, mach nicht alles auf einmal. Versuch dich da mal Schritt für Schritt ran zu testen. Du wirst dabei vermutlich öfter auf die Nase fallen und wieder von vorne anfangen müssen. Lernst dabei aber eine Menge. So eine Art von Spiel wollte ich früher immer mal machen. Habe es wirklich oft angefangen und nie zu Ende gebracht. Habe aber eine Menge dabei gelernt. Mir hat es eine Menge Spaß gemacht. Ich hatte aber auch die Probleme, dass ich immer zu viel auf ein mal wollte. Lieber in kleinen Schritten wie hier beschrieben an dein Ziel heran tasten. Wenn du das machst und dich nicht scheust alten Code anzupassen damit du deine neuen Features einbauen kannst, dann brauchst du für so ein Spiel gar kein Tutorial. Glaub mir.
„Es ist doch so. Zwei und zwei macht irgendwas, und vier und vier macht irgendwas. Leider nicht dasselbe, dann wär's leicht.
Das ist aber auch schon höhere Mathematik.“