Hallo Koschi,
Ich werde im Folgenden versuchen, Deine Fragen möglichst präzise und zufriedenstellend zu beantworten. Sieh es mir bitte nach, wenn ich aufgrund der Komplexität eventuell das Ein oder Andere nicht 100%ig fundiert erörtere. Ich bemühe mich jedoch um Vollständigkeit.
Wir befinden uns im Projektentwicklungsprozess, wie Azzuriel es bereits andeutete, in der absoluten Anfangsphase. Wir fassen die Konzeptionierung (in der wir derzeit sind) als eigenständiges Projekt auf. Diese Arbeitsgrundlage ist essentiell, da wir nur so unsere künftigen Schritte im Ganzen überschauen können.
Wir stimmen Euch zweifelsohne zu, dass das von uns bisher gebotene Material, bis auf wenige Ausnahmen, ausschließlich aus konzeptionellen Inhalten besteht. Der Hintergrund ist Folgender: Die Ideen, die im Kopf entstanden wurden schriftlich in einem vielseitigen Manuskript festgehalten.
Nun gibt es vielerlei differente Interessenten an den Ideen, zum Einen solche, die lediglich interessiert, was man später im Spiel mal machen können soll, und zum Anderen die technisch versierten, die sich viel um Wissen bzgl der konkreten Umsetzung bzw. zumindest deren Planung bemühen.
Beide Seiten gleichzeitig zu bedienen ist nicht immer einfach. Aufgrund völlig unterschiedlichen Wissensstandes im Bezug auf Programmierung u.ä. ist der erste Schritt, aus einem teils sehr technisch entstandenem Manuskript, welches zu verstehen viel Fachliteratur benötigt, eine schriftliche Erläuterung dessen zu formen, die jeder verstehen kann, gleich seiner IT-Fähigkeiten.
Eine Veröffentlichung genannter "leichter zu verstehender" Niederschriften begann vor wenigen Tagen mit dem DevUpdate 08/01/15. Ob dies nun hier auf großes Interesse stößt sei erst einmal dahin gestellt und ist nicht Thema dieser Erläuterung.
Im Anschluss wird das Manuskript nun für die "Gegenseite", also die "Profis" deutlich technischer visualisiert. Hierzu bedienen wir uns gängiger Modellierungssprachen wie UML o.ä.. Dabei ist das Manuskript, also unsere Arbeitsgrundlage, so aufgebaut, dass wir und vom stark generalisierten Niveau, je nach Zielgruppe, in den technischen Entwurf konkretiersieren.
Genannte Punkt zusammen ergeben somit den "ersten grossen" Gesamtschritt der Entwicklung, welcher allerdings gem. genannter Ziele bereits in 3 Meilensteine unterteilt werden kann (Manuskript, "gängige, sprachliche" Ausführung sowie Modellierung des Konzepts). So verstehen wir dies unter dem Punkt 1 der von Azzuriel vorgetragenden Agenda.
Der Fortschritt dieses Teils liegt nach derzeitigem Stand bei etwa 20% und wird wohl einen Grossteil des Gesamtprozesses ausmachen (also Planung, Analyse & Entwurf).
Den Prozess dieses "eigenständigen" Projektes verwalten wir über den Pivotal Tracker, welcher uns somit auch Statistiken und Berichte zur eigenen Kontrolle liefert. Wir gehen nach dem Vorgehensmodell der agilen Softwareentwicklung vor.
Gegen Ende des Jahres (ja, es ist noch lang bis dahin), so planen wir, sollte diese Phase, inkl. Gamedesign, abgeschlossen vorliegen. Dies ist das Ziel und der erste wirkliche und grosse Meilenstein, da die drei vorher genannten MS teils parallel ablaufen. Ungeachtet dessen arbeiten wir natürlich auch an unserer Infrastruktur und dem Ausbau der Community. So können je nach Kapazitäten durchaus tieferliegende Punkte der im Post von Azzuriel aufgeführten Agenda in die Umsetzung gehen.
Im Anschluss folgen Schritte wie eine weitere Projektplanung, Selektion der zu priorisierenden Kernfeatures (Kernkompetenzanalyse), Erörterung der Machbarkeit, Eruierung der benötigten Technologien, wie etwa die Erstellung einer eigenen Entwicklerplattform, welche speziell auf die von uns geplanten Kernkompetenzen eingeht, um so, entsprechend unsere Business Logik und Funktionalität, eine eigene Engine, für die auf AOW-Basis fundierten Systemarchitekturen, zu etablieren.
Wir planen mit dem Leitgedanken einer komponentenasierten Softwareentwicklung. Jede Kernkompetenz repräsentiert somit eine eigene Komponente, unabhängig vom Rest des Systems. Diese "einfache" Austauschbarkeit ermöglicht uns somit Prototypen für jede KK zu erstellen, zu testen, evtl über den Haufen zu werfen und neu anzufangen, ohne das Gesamtprojekt zu gefährden.
Weitere Schritte, wie etwa eine von Dir genannte Stakeholder-Analyse o.ä. ist bisher nicht geschehen, wird aber sicherlich in weiteren Verlauf noch folgen. Zuerst müssen wir das "genaue Was" klären.
Primär streben wir bis Jahresende die weitere Konzeption an. Ja, das klingt "langweilig" und bietet möglichen Interessenten wie Euch nicht viel, dennoch benötigen wir diese Zeit, um ein Projekt auf die Beine zu stellen, welches diesen Umfang hat.
Es wird zwar "nebenher" von Mitstreitern, welche mit der Konzeption an sich nicht viel zu tun haben, an Prototypen, Modellen, Grafiken gearbeitet, diese dienen allerdings eher der internen Diskussion und als Grundlage für spätere Überlegungen, aber eben nicht der Präsentation für die Öffentlichkeit, da sich hier, durch weitere Erkenntnisse und stetig wechselnder Einflüsse, noch Vieles tun kann.
Ich hoffe, Deine Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben. Falls nicht, dann sei bitte so frei, weitere Fragen zu stellen :-)
Besten Gruss
Flob81